Keine Panik vor Wespen und Hornissen
Wespe an Fallobst. (Foto: Kathy Büscher)
Dass im August deutlich mehr Wespen und Hornissen zu sehen sind, liegt an dem jahreszeitlichen Entwicklungshöhepunkt dieser Insektenvölker. Sie bewohnen ein Nest nur von Frühling bis Herbst und nie ein zweites Mal. Nur die Königinnen überleben und überwintern in einem Holz- oder Mauerspalt, um im nächsten Frühjahr ein neues Volk zu gründen. Das verlassene Nest kann im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr problemlos entfernt werden. Es dient dann
anderen Insekten häufig zum Überwintern.
Da natürliche Baumhöhlen selten geworden sind, suchen sich diese Insekten häufig eine Ersatzhöhle in Rollladenkästen, Nischen in Dachböden, Holzverschalungen u.a., was nicht selten zu Problemen im Zusammenleben mit ihnen führt. Ihre Nester dürfen jedoch nicht auf eigene Faust und nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde entfernt werden. Im Moment steht für den Neckar-Odenwald-Kreis leider kein ehrenamtlicher Wespen- und Hornissenbeauftragter zur Verfügung.
Wespen sind geschützt, die Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung sogar zu den besonders geschützten Arten. Diese Insekten sind nützlich und haben ihren Platz im Gefüge der Natur. Ein Hornissenvolk vertilgt täglich bis zu einem halben Kilo Insekten, darunter viele Schädlinge und auch Wespen.
Bei der Begegnung mit Wespen und Hornissen gilt vor allem:
- Ruhe bewahren! Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen –
vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen. - Im Nahbereich des Nestes Erschütterungen vermeiden.
- Offen liegende Nahrungsmittel abdecken, Obst rechtzeitig abernten
Weitere Informationen und praktische Tipps zum Umgang mit dieser Insektengruppe in der Broschüre des NABU „Bienen, Wespen und Hornissen“