
(Foto: Liane Merkle)
Letzte Großveranstaltung für lange Zeit
Seckach. (lm) „1.000 Bäume für 1.000 Kommunen“ – eine tolle Idee und in Seckach wirklich super umgesetzt. Aber in dieser Gemeinde hat man auch jahrelange Übung im Bäumepflanzen. Denn wie Revierleiter Walzel erläuterte, werden hier seit Jahren jährlich rd. 4.000 Bäume jährlich neu gepflanzt und in diesem Jahr hat die Revierleitung diese Menge sogar noch verdoppelt.
Dennoch war diese landesweite Sonderaktion etwas Besonderes – sowohl für die Waldfachleute, als auch für die Bürger, da die Sensibilität für den so wichtigen Klimaschützer Wald außerordentlich gestärkt wurde. Zusätzlich förderte diese zweitägige Pflanzaktion, die aufgrund der derzeitigen Situation laut Bürgermeister Thomas Ludwig leider die letzte öffentliche Großveranstaltung für die nächste Zeit war, den Gemeinsinn der Seckacher enorm und hob die Stimmung der zahlreichen Teilnehmer spür- und sichtbar.
Da die vorgesehene Pflanzfläche im Großeicholzheimer Eichwald, Bereich „Fuchsentrieb/Lassklinge“ unglaublich weitläufig und von Revierleiter Armin Walzel und seinem fachkundigen Waldarbeiter-Team hervorragend gekennzeichnet und der Ablauf wirklich professionell vorbereitet war, hatte nicht einer der Teilnehmer Bedenken einer Ansteckungsgefahr. Im Gegenteil genossen alle die Gemeinschaftsaktion, bei der an den beiden Tagen nach Schätzung des Revierleiters ca. 400 Bäume gepflanzt wurden, die mit Fug und Recht nun als Gemeindewald bezeichnet werden können.
Da die Aktion zugunsten unserer Umwelt mit Fokus auf den Klimawandel ins Leben gerufen worden war, hatten dies die Organisatoren bereits in der Anfahrt berücksichtigt. Treffpunkt war der große Parkplatz bei der Schlossgartenhalle und dort wartete die kostenlose „Taxi-Kolonne“ – neudeutsch auch Shuttleservice genannt, bestehend aus Schlossexpress und den Mannschaftstransportwagen der Großeicholzheimer Feuerwehr, die an beiden Tagen jeweils um 10 und um 11 Uhr ihren Rundparcours zum Hin- und Rücktransport der begeisterten Bäumepflanzer starteten.
Am Freitag beförderten sie auf diese Art rd. 109 Kinder und über 15 Betreuer aus den Kindergärten Großeicholzheim, Seckach und Klinge sowie den Grundschulen Großeicholzheim und Seckach, und diese Trupps waren in ihrer Begeisterung kaum zu bremsen. In etwa die gleiche Personenzahl aus Zeitbankplus Seckach, NABU Seckach/Schefflenztal, Jugendfeuerwehr Seckach, Turnabteilung SVS sowie Jugendfußball SVG, Aichelzer Schnäischittler, zahlreiche Familien und Einzelpersonen fand sich am Samstag zum Buddeln und Pflanzen von Douglasien, Deutschen Eichen, Wildkirschen, Hybridnuss-, Elsbeeren-, Baumhasel- und Walnussbäumen ein.
Bürgermeister Thomas Ludwig begrüßte die vielen Pflanzwilligen und dankte ihnen für ihren Gemeinschaftssinn und Revierleiter Armin Walzel gab allen einen Crashkurs in Sachen „Baumpflanzung“ und dem sofortigen Schutz durch Kunststoffmanschetten oder -netze. Die möglichen Pflanzstellen waren durch eingefärbte Stecken gekennzeichnet und wenn weitere Fragen auftauchten waren die Waldfachleute jederzeit ansprechbar.
Der Freitag war trocken, aber ganz schön frisch, der Samstagvormittag glänzte dagegen mit „Kaiserwetter“. So manche Schutzmanschette wurde von den Pflanzern handschriftlich signiert Da die körperliche Arbeit vor allem den Nachwuchs, aber nicht nur den ganz schön hungrig machte, nutzten nicht nur die Kleinsten das Angebot von Bürgermeister-Sekretärin Simone Weber, die Laugen- und Hefegebäck in Form von Tannen- und Laubbäumen sowie wärmenden Kinderpunsch nach der Arbeit verteilte.