
(Symbolbild – Benfe/Pixabay)
Gefahr durch Starkregen – Schutz für Bevölkerung und Unternehmen – Karten ermöglichen die individuelle Risikoabschätzung – Tipps zur Eigenvorsorge
Heidelberg. (pm) Sind das Haus und die Straße, in der ich lebe, im Extremfall nach heftigen Regenfällen überschwemmt? Wie kann ich mein Haus umbauen, um es vor einer Überflutung zu schützen? Das neue Vorsorge-Konzept „Starkregenrisikomanagement“ der Stadt Heidelberg ermöglicht online unter www.heidelberg.de/starkregen die individuelle Risikoabschätzung und gibt Tipps zur Eigenvorsorge. Heidelberg hat als eine der ersten Städte in Baden-Württemberg einen solchen Vorsorgeplan erstellt. Der Gemeinderat hat das Konzept und das Aktionspaket zum Thema mit vielen Informationen für Bürger und Unternehmen am Donnerstag einstimmig beschlossen. Der Vorsorgeplan ist Teil des städtischen Klimawandel-Anpassungskonzepts. In diesem geht es um die städtebauliche Planung sowie um Schutz- und Vorsorgemaßnahmen angesichts der Risikofaktoren Hochwasser, Starkregen und Hitzebelastung.
Starkregen kann jeden treffen
Dabei gilt: Starkregen kann jeden treffen. Im Unterschied zum Flusshochwasser können durch Starkregen verursachte Überschwemmungen überall vorkommen. Trotzdem gibt es Bereiche mit besonderem Risiko: Rinnen, Mulden und Hänge sind durch Sturzfluten besonders gefährdet. Im Gegensatz zum Flusshochwasser sind Überflutungen durch Starkregen meist unvorhersehbar und kleinräumig begrenzt. Umso entscheidender sind die Vorbeugung und die Eigenvorsorge von Anwohnerinnen und Anwohnern. Zuletzt hatte Starkregen im Juli 2019 innerhalb einer Stunde Überflutungen, Unterspülungen, Hangrutsche und damit teure Schäden im Stadtgebiet verursacht.
Gefahrenkarten, Online-Umfrage, Umbau-Tipps und Infos
Mit den vom Land Baden-Württemberg finanziell geförderten Gefahrenkarten können die Bürgerinnen und Bürger ihr individuelles Risiko nun selbst abschätzen. Die Karten stellen ein mögliches Überflutungsrisiko für das Stadtgebiet für die Starkregenszenarien „selten“ (bis zu 50 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde), „außergewöhnlich“ (bis zu 60 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde) und „extrem“ (mehr als 120 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde) dar. Sie zeigen die Ausdehnungen und Wassertiefen von Überschwemmungen durch Starkregenereignisse. Die Szenarien „selten“ und „außergewöhnlich“ dienen der Konzeption von Vorsorgemaßnahmen. Das Szenario „extrem“ simuliert einen maximalen Katastrophenfall.
Unter www.heidelberg.de/starkregen gibt es neben den Karten Antworten auf die wichtigsten Fragen sowie Vorschläge für die individuelle Vorsorge und Umbau-Tipps. Ab Herbst soll es zudem eine Online-Umfrage geben, bei der die Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen und Ideen zum Thema Starkregen einbringen können.