Frankenbahn entwickelt sich unterschiedlich

  In einer Videokonferenz wurde der Sachstand der Frankenbahnentwicklung im Abschnitt des Main-Tauber-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises erörtert. Amtsleiter Dr. Heiko Schnell (links) und Dezernent Jochen Müssig während der Videokonferenz. (Foto: pm)

Videokonferenz mit Verantwortlichen im ÖPNV initiiert

 
(pm) Zur Entwicklung der Frankenbahn und der durch das Verkehrsministerium geforderten Fahrgastzahlen für den Regionalbahntakt fand jetzt eine Videokonferenz statt. Dabei waren Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, auch im Namen des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, Verantwortliche der DB Station & Service und die Bürgermeister der Städte und Gemeinden am Schienenabschnitt zwischen Osterburken und Wittighausen. Initiiert wurde das digitale Treffen durch das Dezernat für Kreisentwicklung und Bildung mit dem dort angesiedelten Amt für Schulen und ÖPNV des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis.
 
Der Neckar-Odenwald-Kreis und der Main-Tauber-Kreis kämpfen seit vielen Jahren für die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs zwischen Osterburken und Lauda. Auch viele Bürgerinnen und Bürger bringen sich ein, unter anderem in der Bürgerinitiative pro Frankenbahn. Im Jahr 2018 haben das Verkehrsministerium und die beiden Landkreise einen dreijährigen Probebetrieb mit stündlichen Regionalbahnen auf diesem Streckenabschnitt vereinbart.

„Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises hat Ende Oktober 2019 für das Projekt und seine Finanzierung grünes Licht gegeben“, sagte Landrat Frank. Der Regionalbahntakt wurde zunächst für eine Probephase von drei Jahren vereinbart. Bis zum Ende dieser Probephase muss eine dauerhafte Nutzung von mindestens 500 Personenkilometer pro Kilometer Strecke erreicht sein. Der Main-Tauber-Kreis und der Neckar-Odenwald-Kreis, die Städte und Gemeinden sowie die Vertreter des Landes appellieren seitdem auf unterschiedlichen Kanälen an die Bürgerinnen und Bürger, das Bahnangebot intensiv zu nutzen.
 
Dezernent Jochen Müssig berichtete in der Videokonferenz, dass der Schienenabschnitt von Lauda Richtung Würzburg eine überaus gute Perspektive für den Regionalbahntakt hat. Der Abschnitt von Lauda Richtung Osterburken muss im Regionalbahnbereich jedoch dringend an Fahrgästen zulegen. Erörtert wurden zudem die anstehenden Sanierungsmaßnahmen.
 
In Produktion befindet sich gegenwärtig eine Videobotschaft in der Landrat Reinhard Frank zur Nutzung des Regionalbahntaktes aufruft. „Als nächsten Schritt planen wir eine Hauswurfsendung, um noch mehr Menschen für die Bahn zu begeistern“, erklärte Müssig.
 
Zunächst informierte Michael Groh von der DB Station & Service, dass die Stationen Gerlachsheim, Grünsfeld, Zimmern und Wittighausen nach der Sanierung rund ein bis eineinhalb Jahre früher in Betrieb genommen werden können. „Die Planungs- und Genehmigungszeiten wurden komprimiert und es ist jetzt vorgesehen, dass die genannten Stationen im August 2024 grundsaniert in Betrieb genommen werden können“, sagte Groh. Hierbei ist die Bauphase von Januar bis August 2024 eingeplant.

In Wittighausen wird eine Gleisunterführung gebaut und in Gerlachsheim sind ergänzende kommunale Maßnahmen im Wegebereich durch die Stadt Lauda-Königshofen vorgesehen. „Dies ist ein entscheidender Beitrag für den Klimaschutz, denn mit einem qualitätsorientierten Angebot an den Bahnstationen werden zusätzliche Fahrgäste gewonnen“, bekräftigt Dezernent Müssig.

Dem schlossen sich auch die Bürgermeister Joachim Markert, Dr. Lukas Braun und Marcus Wessels an. Die Bürgermeister bestätigten zudem, dass die Finanzierungsanteile ihrer Kommunen für die Baufinanzierung in die einzelnen Haushaltsjahre eingestellt werden. Auch die Landkreisverwaltung wird die hierzu notwendigen Schritte für die Haushaltsplanung veranlassen, erklärte Amtsleiter Dr. Heiko Schnell.
 
Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Situation auf dem Bahnabschnitt von Lauda Richtung Osterburken mit den Haltepunkten Königshofen, Boxberg-Wölchingen, Ahorn-Eubigheim und Rosenberg. Hier hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg nach wie vor nicht entschieden, ob und in welchem Umfang die Stationen saniert werden.

„Dies hängt auch damit zusammen, dass die Aufträge für die ab Dezember 2026 verkehrenden Züge noch nicht erteilt sind“, berichtete Dietmar Maier von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Die Regionalbahnzüge im Abschnitt von Würzburg bis Osterburken werden durch die DB Region Bayern gefahren. Die DB Regio Würzburg wird bis zum Jahr 2021 und voraussichtlich im Rahmen einer Übergangsbeauftragung bis zum Jahr 2026 den RB-Takt auf der Frankenbahn abwickeln. Anschließend steht der Einsatz moderner Fahrzeuge an.
 
Vom Fahrzeugtyp abhängig ist dann, ob Bahnsteige auf 76 Zentimeter oder auf 55 Zentimeter erhöht werden. Da die Frankenbahn dem Stuttgarter Netz angehört, sind Bahnsteighöhen mit 76 Zentimeter vorgegeben. Die an der Frankenbahn bestehenden Bahnsteige weisen derzeit mitunter nur 25 oder 33 Zentimeter Höhe auf. Michael Groh drängte deshalb darauf, dass durch das Ministerium eine Entscheidung getroffen wird. Diese Entscheidung muss bis spätestens Anfang des Jahres 2022 fallen, um noch rechtzeitig vor dem neuen Verkehrsauftrag ab Dezember 2026 notwendige Baumaßnahmen abschließen zu können.
 
Auf diese Entscheidung drängte auch Dezernent Jochen Müssig. „Die Entscheidung im Verkehrsministerium wird von der Nutzung der Regionalbahnzüge beeinflusst“, führte Dietmar Maier von der Nahverkehrsgesellschaft aus. Die gegenwärtig ermittelten Zahlen belegen, dass ein weiteres Anwachsen der Fahrgastzahlen dringend geboten ist.

„In diesem Sinne appelliere ich erneut an die Bevölkerung, die Regionalbahnzüge zu nutzen“, sagte auch Landrat Reinhard Frank in Ergänzung zur Videokonferenz. Es sei im Jahr 2021 und darüber hinaus wichtig, dass die Menschen ihre Mobilitätswege überprüfen und sich zum ÖPNV auf der Schiene bekennen. Der Probebetrieb ist bis Dezember 2022 befristet. Das Verkehrsministerium benötigt aber bereits ab Herbst 2021 eine klar erkennbare Tendenz zur Fahrgastentwicklung.
 
In diesem Zusammenhang informierte Dietmar Maier über die vorgesehene Machbarkeitsstudie für die Frankenbahn. Hierdurch werden weitere Verbesserungen für den Gleisbau und den Fahrplan erwartet. Entsprechende Potenziale werden untersucht. Ebenso geht es um die Beseitigung der Eingleisigkeit zwischen den Orten Möckmühl und Züttlingen.
 
Dezernent Müssig berichtete weiter, dass durch die Corona-Pandemie und durch Hemmnisse, wie beispielsweise die fehlende Sanierung der Bahnsteige, die nicht gegebene Einstiegsmöglichkeit am Haltepunkt in Königshofen in Fahrtrichtung Osterburken sowie durch Unpünktlichkeit der Züge und damit nicht erreichte Anschlusszüge sich die Fahrgastzahlen noch nicht wie gewünscht entwickelt haben.

Die Region wird dennoch nicht in Ihrem Streben nachlassen, die Vorgabe des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg von 500 Personen pro Personenkilometer werktags zu erreichen. Die beiden Landkreise haben in Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg erreicht, dass aufgrund der Sachverhalte an den 500 Personen pro Personenkilometer nicht festgehalten werden kann. „Dennoch müssen sich die Menschen jetzt in einem wesentlich höheren Umfang für die Regionalbahn auf der Frankenbahn entscheiden, um den Regionaltakt auf Dauer zu erhalten“, appelliert Landrat Reinhard Frank.

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