Dr. Martin Stark, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Eberbach beantwortet in einem Online-Vortrag alle Fragen der Teilnehmer über das künstliche Hüftgelenk . (Foto: GRN)
Online-Vortrag über das künstliche Hüftgelenk
Eberbach. (pm) Die Premiere ist geglückt: Zum ersten Mal kooperierten die GRN-Klinik Eberbach und die Volkshochschule Eberbach-Neckargemünd e.V. im Rahmen eines Online-Patienteninformationsvortrags. Dr. Martin Stark, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Eberbach und Leiter des Endoprothetikzentrums gab in seinem Vortrag „Das künstliche Hüftgelenk – Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten” zahlreichen Livezuschauern viele nützliche Informationen über die Gelenk-Operation.
Mit dem Leiter des Endoprothetikzentrums (EPZ) hatten die Teilnehmer einen Experten vor sich, der kompetent auf alle Fragen antworten konnte. Das EPZ steht kurz vor der sechsten Zertifizierung in Folge mit dem Siegel Endocert, das von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie vergeben wird, und den Patienten modernste Operationsmethoden und einen hohen Qualitätsstandard zusichert. In Eberbach finden durchschnittlich pro Jahr mehr als 300 Gelenkersatz-Operationen an Hüfte und Knie statt.
Doch was sind die Gründe, die Hüftgelenkoperationen – insgesamt werden in Deutschland pro Jahr rund 200.000 Hüftgelenke eingebaut – nötig machen? Der Gelenkverschleiß, die sogenannte Arthrose, mit Zerstörung des Gelenkes sorgt für eine Einschränkung der Beweglichkeit. „Wenn die Wege kürzen werden“, umschreibt Dr. Stark die Situation mit einem einzigen Satz. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Übergewicht könne genauso ein Grund für Arthrose sein wie Durchblutungsstörungen und Knochenbrüche, so Dr. Stark.
Kurzum: „Die Ursache ist eine Störung des Gleichgewichtes von gelenkerhaltenden und gelenkzerstörenden Faktoren“, weiß der Experte. Konservative Therapien wie Krankengymnastik oder Medikamente könnten meist nur eine operative Therapie hinauszögern. In manchen Stadien kann eine Arthroskopie, eine sogenannte Hüftgelenksspiegelung kurzfristig helfen, in den meisten Fällen lässt sich der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks aber nicht vermeiden. Bevor ein Kunstgelenk eingesetzt wird, hat der Patient Schmerzen in Bewegung und bei Ruhe, die Schmerzausstrahlung wirkt sich bis in die Leiste und Kniegelenke aus. „Die Einschränkung der Lebensqualität ist ein weiteres Kriterium, die eine Operation unumgänglich macht.“
In der GRN-Klinik Eberbach werden neue Hüftgelenke individuell je nach Patient computergestützt angepasst. Der Einbau erfolgt über einen minimal-invasiven Eingriff. Der Vorteil: „Sehnen und Muskeln werden so nicht durchtrennt, schließlich geht es darum, die Mobilität so schnell wie möglich wiederherzustellen“, betont Dr. Stark. Nach einer drei- bis vierwöchigen Rehabilitation können Patienten schon wieder Sportarten wie Radfahren, Wandern, Langlauf oder Tanzen ausüben. Die Patienten können von einer Lebenszeit der künstlichen Gelenke von 15 bis 20 Jahren ausgehen.
Nach der erfolgreichen Online-Premiere soll die Zusammenarbeit der GRN-Klinik Eberbach und der VHS bei den Patienteninformationstagen auf dieser Plattform weiter ausgebaut werden. Dr. Malte Awolin, Leiter der VHS, freut sich: „Aus unserer Sicht war das ein sehr gelungener Auftakt der Kooperation, an den wir im Weiteren gerne anknüpfen.“
Patienten mit entsprechenden Beschwerden können einen Termin in der Spezialsprechstunde für Gelenkersatz-Operationen vereinbaren. Telefonisch ist das Sekretariat der Orthopädie und Unfallchirurgie unter 06271 83 213 erreichbar.
Das Video zum Vortrag steht noch bis Mittwoch, 17. März 2021, auf der Homepage der VHS Eberbach-Neckargemünd bereit. Fragen zum Thema können per Mail info@vhs-eb-ng.de gestellt werden.