Gemeinsam gegen „Krawall-Tourismus“

Heidelberg bei Nacht. (Symbolbild – Pixabay)

Heidelberg.  (pm) Mit einem gemeinsamen Maßnahmen-Paket setzen in Heidelberg Stadtverwaltung, Altstadt-Wirte und Polizei ein Zeichen gegen Krawall-Tourismus. In den vergangenen Wochen kam es an nahezu allen Wochenenden in der Altstadt zu Straftaten durch Gruppen aggressiver und gewaltbereiter junger Erwachsener, die sowohl die Polizei als auch Passanten sowie Gäste von Restaurants und Kneipen angegangen und provoziert haben. Für die Neckarwiese hat die Stadt bereits ein nächtliches Aufenthaltsverbot an Wochenenden erlassen, ebenfalls als Abschreckung für überregional anreisende Krawall-Touristen.

Das Sicherheits-Paket für die Altstadt wurde bei einem gemeinsamen Gespräch von Gastronomen aus der Altstadt, Stadt und Polizei am Mittwoch verabredet. Es greift bereits zum kommenden Wochenende. Es umfasst unter anderem einen verstärkten Sicherheitsdienst durch die Stadt, verstärkte Kontrollmöglichkeiten im Außenbereich der Gaststätten durch die Gastronomen, eine Notfall-Telefonnummer für Gastronomen sowie Personenkontrollen durch Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst zur Durchsetzung des nächtlichen Verbots von Alkoholverkauf und Alkoholkonsum im öffentlichen Raum.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner dankte allen Beteiligten für das gemeinsame Vorgehen: „In der Altstadt spielen sich Szenen ab, die wir noch nicht erlebt haben. Viele, die hier jahrelang friedlich gefeiert haben, machen bereits einen Bogen um die Altstadt. Wir alle wollen unsere Heidelberger Ausgehkultur erhalten. Das bekommen wir nur gemeinsam in den Griff. Ich freue mich sehr, dass uns die Gastronomen in diesem Ziel unterstützen.

Wir alle wollen so schnell wie möglich wieder die unbeschwerte Atmosphäre sicherstellen, die unsere Besucherinnen und Besucher von Heidelberg gewohnt sind. Wir sind uns alle einig, dass wir die Maßnahmen nur für wenige Wochenenden anwenden wollen.“

In dem gemeinsamen Gespräch schilderten mehr als 40 Altstadt-Gastronomen, städtische Vertreter und Polizei ihre Erfahrungen der vergangenen Wochen. Tenor der Rückmeldungen: Es herrscht eine Aggressivität, die selbst erfahrene Beteiligte in den vergangenen 30 Jahren nicht erlebt haben. Kernproblem sind meist angereiste Gruppen junger Erwachsener, sogenannte „Stresser“, die gezielt Streit suchen, sei es mit der Polizei, mit anderen Gruppen, mit Passanten oder mit anderen Gästen der Gastronomie.

Starker Alkoholkonsum verschärft das Problem. Den Alkohol bringen die Gruppen zumeist mit oder besorgen ihn sich bei Geschäften in der Altstadt, die auch zu später Stunde geöffnet haben. Um diese Form des „Nachschubs“ zu unterbinden, hat die Stadt bereits ein Alkoholverkaufsverbot ab 23 Uhr erlassen. Ab 24 Uhr folgt ein Alkoholkonsumverbot für den öffentlichen Raum in der Altstadt.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hielt als Ergebnis des gemeinsamen Gesprächs zunächst vier konkrete Maßnahmen fest, auf die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verständigten:

Die Gastronomen engagieren sich verstärkt in der Kontrolle ihres direkten Umfeldes. So kann etwa über die Türsteher viel früher und direkt eine Ansprache schwieriger Gäste erfolgen als durch die Polizei. Die Stadt begrüßt dieses Engagement und unterstützt es mit dem kurzfristigen Einsatz von Ordnungskräften. Ziel ist es, bereits zum kommenden Wochenende zusätzlich zum Kommunalen Ordnungsdienst zehn Sicherheitskräfte durch die Stadt bereitzustellen.

Die Gastronomen forderten verstärkte Kontrollen, um Krawall-Touristen bereits vor der Altstadt abzufangen. Stadt und Polizei bereiten hierzu Verkehrs- und Personenkontrollen an strategischen Punkten vor.

Die Wirte begrüßen das Verbot zum Verkauf und Verzehr von Alkohol im öffentlichen Raum, das ab 23 bzw. 24 Uhr greift. Dieses Verbot soll klarer als bisher kommuniziert und stärker als bisher durchgesetzt werden.

Die Wirte wünschten sich eine Notfall-Nummer, um im Bedarfsfall sehr schnell Polizeikräfte zur Hilfe rufen zu können. Diese Nummer wird bereits zum kommenden Wochenende eingerichtet.

Diskutiert wurden weitere Maßnahmen, beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene angesichts der nächtlichen Sperrung der Neckarwiese und der nach wie vor zumeist geschlossenen Clubs. So gibt es beispielsweise bereits ab kommenden Freitag ein zehntägiges kostenloses Kultur-Festival in der Stadt mit Bühnen unter anderem in der Altstadt und im Tiergartenbad.

Die Teilnehmer stimmten jedoch in der Einschätzung überein, dass mit diesen Angeboten das aggressive Klientel nicht zu befrieden ist. Deshalb seien nun kurzfristig strengere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, um das angestammte und friedliche Publikum zu schützen und die bisherige Ausgeh-Kultur wiederherzustellen.

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