Menschen, die ihr Heimatland Afghanistan wegen der Taliban verlassen müssen, sollen in Heidelberg ein sicheres Zuhause finden. (Symbolbild – Makalu/Pixabay)
Sicheres Zuhause für Ortskräfte und weitere Schutzbedürftige
Heidelberg. (pm) Die Stadt Heidelberg bekundet ihre Bereitschaft, freiwillig afghanische Ortskräfte und weitere schutzbedürftige Afghaninnen und Afghanen aufzunehmen.
Damit schließt sich Heidelberg einem Aufruf des Bündnisses Städte Sicherer Häfen an, zu dessen Gründungsmitgliedern die Stadt gehört. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner informiert den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, darüber in einem Brief.
„Die afghanischen Ortskräfte, die jahrelang deutsche Soldaten und Sicherheitskräfte unterstützt und sich für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt haben, sind nach deren Abzug aus Afghanistan und durch die Machtübernahme der Taliban akut in Gefahr, ebenso deren Angehörige und viele weitere Menschen.
Die erschütternden Bilder, die uns dieser Tage über die Medien aus Afghanistan erreicht haben, machen mehr als deutlich, dass wir helfen müssen. Deshalb wollen wir in Heidelberg zusammen mit anderen Städten im Bündnis Städte Sicherer Häfen die Bunderegierung aktiv dabei unterstützen, diesen Menschen hier Schutz und ein sicheres Zuhause zu bieten“, so Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Über die Aufnahme von Geflüchteten entscheidet der Bund. Die Zuweisung erfolgt an die Länder nach dem Königsteiner Schlüssel. Heidelberg ist wegen des Landesankunftszentrums in Patrick-Henry-Village eigentlich von der Zuweisung von Flüchtlingen zur kommunalen Unterbringung befreit.
Die Stadt hat aber in der Vergangenheit immer wieder freiwillig Flüchtlinge aufgenommen. Seit 2015 waren es mehr als 500 Personen. Auch in jüngster Zeit hat Heidelberg mehrfach seine Bereitschaft zur freiwilligen Aufnahme von Geflüchteten im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gegenüber den zuständigen Behörden erklärt.
Hintergrund:
Ortskräfte werden die Helferinnen und Helfer vor Ort genannt, die die Tätigkeit von Bundeswehr, Bundespolizei, Auswärtigem Amt und anderen deutschen Behörden beispielsweise als Übersetzer unterstützt haben.