(Foto: privat)
Mudau. (lm) Das hatten die Mitglieder des Gemeinderates in den letzten Jahren vermutlich noch nicht erlebt. Gestalteten sich die öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates meistens ohne Zuhörer oder interessierte Bürgerinnen und Bürger, so platzte der Besucherraum im örtlichen Rathaus fast aus allen Nähten, als Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger die jüngste öffentliche Sitzung des Gemeinderates eröffnete.
Grund für dieses enorme Interesse von über 30 Bürgern der Steinbacher Straße in Mudau war der Tagesordnungspunkt „Bürgerfragestunde“, in dem sie noch einmal die stetig steigende Verkehrsbelästigung und -gefährdung in dieser Straße verdeutlichen wollten. Bereits vor acht Wochen hatten sich die Interessengemeinschaft „Steinbacher Straße“ mit einem Schreiben an Ortschaftsverwaltung, Gemeindeverwaltung, Landratsamt und Gewerbeaufsicht mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung gewandt.
Als über acht Wochen keine Rückmeldung auf dieses Schreiben kam, verdeutlichten die besorgten Anwohner in der Ortschaftsratssitzung noch einmal die, ihrer Meinung nach, nicht mehr hinzunehmenden Belästigungen durch zu schnelles Fahren von Autos und Motorrädern sowie das sehr hohe Aufkommen von Schwerlastverkehr.
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Nun wollten die Straßenanwohner ihr Anliegen auch in der öffentlichen Gemeinderatssitzung mit Nachdruck vorbringen und wissen, was aus ihrem Schreiben geworden ist. Als Sprecher der Steinbacher Straße formulierte Willi Müller deren Anliegen.
Größter Wunsch der Anwohner sei es, eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30, um Schlimmeres zu verhindern. „Es ist nicht vorrangig wie viele Fahrzeuge hier fahren, sondern dass allgemein in diesem Straßenabschnitt zu schnell gefahren wird“. Weiter wurde vorgetragen, dass die Straße auch durch den Lieferverkehr mit Schwerlastfahrzeugen zum Sägewerk und zur Bioenergieanlage sehr stark mit Holzhackschnitzel usw. verunreinigt werde.
Es seien bis zu 120 LKW`s und schwere landwirtschaftliche Gespanne täglich von morgens 4 Uhr bis spät abends 23 Uhr gezählt worden. Würden diese Fahrzeuge langsamer fahren und dadurch die Lärmbelästigung mindern sowie ihre Ladungen besser sichern wäre den Anwohnern schon viel geholfen, war als Tenor dem Anliegen der geplagten Anwohner zu entnehmen.
Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger hatte Kenntnis von dem Brief, wollte auch inzwischen einen Termin mit der Interessengemeinschaft ausmachen. Dass dieser noch nicht zustande gekommen sei, habe an der Urlaubszeit gelegen, in der entweder er selbst, der Ortsvorsteher oder der Polizeichef von Buchen nicht erreichbar gewesen seien.
Weiter informierte er, dass seit Anfang September der vom Gemeinderat beschlossene Gemeindevollzugsdienst in Kraft getreten sei, der sich um Verstöße der genannten Art kümmern, Verwarnungen aussprechen und Geschwindigkeitsmessungen anleiern soll. Als sinnvoll erachtete der Bürgermeister zunächst einen ausführlichen Austausch und dann eine Verkehrsschau zusammen mit Vertretern der Interessengemeinschaft, der Polizei, dem Gemeindevollzugsdienst und der Verwaltung.
Die Mitglieder der Interessengemeinschaft „Steinbacher Straße“ waren mit den Vorschlägen des Bürgermeisters einverstanden und hoffen nun auf zeitnahe Erfüllung, wobei sie zusätzlich eine alternative Zufahrt zum Sägewerk und der Biogasanlage von der Rumpfener Straße aus anregten. Bleibt zu hoffen, dass die behördlichen Mühlen nun etwas schneller mahlen.
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