Kurzarbeit trotz Rekordgewinnen

(Foto: pm)

Delegiertenversammlung der IG Metall

Dittigheim.  (pm) Dieser Tage fand die Delegiertenversammlung der IG Metall Tauberbischofsheim in Dittigheim statt. Geladen waren alle Delegierten aus den Betrieben im Zuständigkeitsbereich der IG Metall aus den Kreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald. In dieser Versammlung wurden die Schwerpunkte Auswirkung des Krieges in der Ukraine, die Situation der Finanzen und Mitglieder und die anstehende Tarifrunde diskutiert.

Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Tauberbischofsheim, Harald Gans, begrüßte alle Delegierte und auch Gäste der Versammlung.

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt alle Menschen. Auch die IG Metall verurteilt den russischen Einmarsch auf Schärfste und ruft zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auf. Gleichzeitig betont Harald Gans, dass die russischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht verurteilt werden dürften. Eine Spaltung in unserer Gesellschaft und in unseren Betrieben helfe nicht in der Solidarität gegen den Krieg.

Die Finanzsituation der Geschäftsstelle Tauberbischofsheim ist gut. Das liegt zum einen an gestiegenen Mitgliedsbeiträgen und andererseits an niedrigeren Ausgaben. Die gute finanzielle Situation einerseits dürfe jedoch nicht über die Schwierigkeit hinwegtäuschen, neue Mitglieder zu gewinnen und zu halten.

Aufgrund der Pandemie fanden vielfach keine Betriebsversammlungen statt. Die IG Metall appellierte jetzt an alle Interessenvertreter, diesen Ausnahmezustand zu beenden. Es müsse wieder verstärkt Kontakt zu den Beschäftigten aufgebaut werden, so Gans. „Das ist wichtig für unsere betriebliche Durchsetzungsfähigkeit, wie sollen sich die Menschen gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen einsetzen, wenn man miteinander nicht ins Gespräch kommt. Die Arbeitgeber nutzen die Situation und wir müssen unsere Zurückhaltung endlich aufgeben. Das gilt für Betriebsräte und Vertrauensleute“, betont Harald Gans.

Nach der Aussprache zu den Geschäftsberichten wurde der erste und zweite Bevollmächtigte, sowie der Ortsvorstand von den Delegierten mit viel Applaus entlastet.

Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Tauberbischofsheim erläutert die Diskussion zur anstehenden Tarifrunde. Die Tarifrunde sei mit vielen Rahmenbedingungen konfrontiert. Die politische und geopolitische Lage überlagert vielerorts die betrieblichen Diskussionen.

„Es mutet seltsam an, wenn einerseits große Automobiler Rekordgewinne einfahren und gleichzeitig Kurzarbeit einführen und über schwindende Aufträgen und Abrufe jammern“, so Gans. Die Arbeitgeber warten bereits jetzt mit einer Kampagne gegen zu erwartende Forderungen der IG Metall auf, um die öffentliche Meinung und die Erwartungshaltung der Beschäftigten zu dämpfen. „Die IG Metall hat seit 2018 großes Verständnis für die Bewältigung einer Krise nach der anderen gehabt. Das muss ein Ende haben, unsere Leute brauchen wieder eine anständige Entgelterhöhung, es besteht ein Nachholbedarf und die hohen Lebenshaltungskosten müssen verkraftet werden. Zurückhaltung war gestern, heute sind wir an der Reihe.“ Betont der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Tauberbischofsheim und erntet damit großen Beifall der Delegierten.

Ein Delegierter von Magna PT kritisierte, „dass die Automobiler den Zulieferer immer mehr den Hals zuhalten und fragte, wie man darauf reagieren kann.“

Curkovic vom Bezirk unterstreicht diese Kritik und geht einen Schritt weiter. Die Betriebe haben für ihr Bestreben immer günstiger, immer billiger zu sein, und deshalb abzuwandern, eine schallende Ohrfeige bekommen. Diese Tendenz rächt sich jetzt. Die Unternehmen müssen sich zukünftig überlegen, wie sie mit ihrer Wertschöpfung umgehen, wie sie ihre Risiken minimieren wollen. Aber auch gesamtgesellschaftlich müssen wir alle umdenken. „Geiz ist geil“, sei insgesamt nicht mehr zu halten.

Im Zuge dessen, dass die IG Metall Tauberbischofsheim es geschafft hat, wieder ein DGB-Rechtsschutzbüro in Tauberbischofsheim zu installieren, endet die Zeit für den Rechtsanwalt Rolf Grüning, der seit Jahrzehnten die IG Metall in Tauberbischofsheim als Berater und als Beschäftigter in juristischen Fragen unterstützte und den Bereich Arbeitsrecht geprägt hat.

Die Delegierten verabschiedeten Rolf Grüning mit anhaltendem Applaus und bedanken sich bei ihm mit einem Rucksack gefüllt mit Essen, Trinken und sonstigen Utensilien, die man für eine Wanderung braucht, eine geliebte Freizeitbeschäftigung von Rolf Grüning.

Florian Krug ist der Jurist, der seine Tätigkeit im neuen DGB-Rechtsschutz-Büro in den Räumlichkeiten der IG Metall auf dem Ganter Campus in Tauberbischofsheim aufgenommen hat. Fortan wird er die Rechtsberatung für die IG Metall-Mitglieder durchführen und für alle Mitglieder der Einzelgewerkschaften den Rechtsschutz und die Vertretung vor Gericht übernehmen.

Die regelmäßigen Betriebsratswahlen in den Betrieben laufen seit dem 01. März und dauern noch bis zum 31. Mai an. Harald Gans gratuliert allen bereits gewählten Betriebsräten und wünscht den noch bevorstehenden Wahlen viel Erfolg.

„Bisher laufen die Betriebsratswahlen gut, die IG Metall kann eine Stabilisierung verzeichnen. Diese stützt sich auf bereits erfahrene Betriebsräte, aber auch gute und tatkräftigte neu gewählte Betriebsräte“, so Gans.

Zum Ende der Versammlung rief der 1. Bevollmächtigte Harald Gans zur Teilnahme an der 01. Mai Veranstaltung auf dem Marktplatz in Tauberbischofsheim auf.

Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest
Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest

(Symbolbild – Pixabay) Eberbach/Dielbach. Am Samstag, den 16. November 2024, findet in der Zeit von 8 Uhr bis ca. 15 Uhr, eine revierübergreifende Bewegungsjagd zur Vorbeugung der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest in den den Revieren Eberbach IV – Lautenbach und Oberdielbach statt. Der Bereich umfasst das Gebiet B 37 von Eberbach nach Lindach, über die Grenze Lindach/Zwingenberg nach Oberdielbach und über die Alte Dielbacher Straße zurück nach Eberbach. Die Bevölkerung, insbesondere Fußgänger, Jogger, Fahrradfahrer und Waldbesitzer/Selbstwerber werden eindringlich gebeten, sich aus Sicherheitsgründen während der Drückjagd nicht in diesen Gebieten aufzuhalten. Die Zufahrtswege sind zumeist mit Absperrhinweisen versehen. Auch der “Neckarsteig”-Wanderweg […] […]

Von Interesse