Leuchtturmprojekt auf Deponie Sansenhecken

Besichtigung der Deponie, hier eines Gasbrunnens. Mit dabei waren (von links) AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter, KWiN Vorstand Sebastian Damm, MdB Nina Warken, Buchens Bürgermeister Roland Burger, Landrat Dr. Achim Brötel und Deponieleiter Benno Ehmann. (Foto: Martin Hahn)

SWR berichtet über Minimierung der Methangas-Emissionen

Buchen. (pm) Die Deponie Sansenhecken in Buchen ist seit 1983 in Betrieb.

In den Anfangsjahren wurden neben Haus- und Sperrmüll auch Grüngut und Klärschlamm eingelagert. Dieses biogene Material erzeugt nach der Einlagerung durch anaerobe Vergärungsprozesse Methangas. Dieses ist um den Faktor 25 schädlicher für das Klima als Kohlendioxid (CO2) und wird über ein Leitungsnetz abgesaugt, gesammelt und mithilfe eines Gasmotors in elektrische Energie umgewandelt.

Obwohl seit nunmehr fast 20 Jahren kein biogenes Material mehr auf die Deponie kommt, entsteht immer noch Methangas. Der „Mengenverlauf“ lässt sich gut an folgendem Sachverhalt erkennen: Während in der Anfangszeit noch ein Gasmotor mit einer elektrischen Leistung von rund 800 kW eingesetzt wurde, ist heute nur noch ein Motor mit 80 kW (nach einem Zwischenschritt mit 200 kW) im Einsatz.

Wobei die derzeitige Stromausbeute (ca. 500.000 kWh pro Jahr) reicht, um den gesamten Deponiebetrieb und die inzwischen vorhandene Elektromobilität am Standort annähernd autark mit diesem „grünen Strom“ abzudecken.

Aufgrund der klimaschädlichen Wirkung von Methangas achtet die AWN schon immer darauf, die Emissionen aus der Deponie zu minimieren. Hier setzt das Projekt „In-Situ-Stabilisierung der Deponie Sansenhecken“ an.

Am Montag war der SWR mit einem Team vor Ort, um einen Beitrag zu drehen.

Landrat Dr. Achim Brötel, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der AWN unterstrich in seinen Grußworten auf die Wichtigkeit dieses Projektes: Weltweit würden rund 20 Prozent der Methanemissionen aus Abfall entstehen – somit sei dies ein globales Thema.

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Die AWN habe schon seit jeher das „Große und Ganze“ im Blick gehabt und nicht nur Standort, sondern im Rahmen eines Leuchtturmprojektes unterstützt von der Bundesregierung den Bau einer Abfallbehandlungsanlage und einer Kläranlage in China projektiert. Die Kosten von 1,5 Mio. Euro würden vom Bund mit 60 Prozent gefördert. Hier dankte er ausdrücklich der Bundestagsabgeordneten Nina Warken, die ebenfalls anwesend war, für die Unterstützung.

MdB Nina Warken (CDU) betonte anschließend, dass solche Projekte nicht nur wichtig für den Klimaschutz, sondern vielmehr auch ein wichtiges Signal für die Bevölkerung seien. Insbesondere weil man hier, vor allem im Vergleich zu anderen Maßnahmen, eine sehr hohe Kosten-Nutzen-Effizienz habe.

Umweltschutz benötige Innovationen – hier nehme die AWN eine Vorreiterrolle ein. „Was hier in Sansenhecken seit 40 Jahren geleistet wird, ist vorbildlich“, so Landrat Dr. Brötel abschließend. Dies bestätige auch Bürgermeister Roland Burger. Die AWN habe sich auch international, als Beispiel nannte er China, im Bereich Klimaschutz engagiert.

AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter stellte im Anschluss daran dieses Projekt vor. Durch verschiedene technische Modifikationen (angepasste Absaugung, Optimierung der Komponenten, Schaffung eines permanenten Unterdrucks im Deponiekörper) werde man die Voraussetzungen dafür schaffen, dass bis zum Jahr 2046 ca. 132.000 Tonnen CO2 vermieden würden. Bezogen auf die CO2-Vermeidungskosten sei dieses Projekt besonders interessant.

Errechnet wurden auf das Gesamtprojekt Vermeidungskosten von rund 11 Euro pro Tonne CO2, bezogen auf die Förderung durch das BMWI von unter 7 Euro pro Tonne CO2. Damit handelt es sich um eine besonders effiziente Maßnahme des Klimaschutzes, da CO2-Vermeidungskosten in anderen Sektoren wie Mobilität und Gebäudemaßnahmen häufig im vierstelligen Kostenbereich seien.

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Mit diesen Maßnahmen werde auch erreicht, dass der vorhandene Gasmotor weiter betrieben werden könne, voraussichtlich über das Jahr 2026 hinaus. Sollte aufgrund weiter abnehmender Gasmengen und Gasqualitäten ein Motorbetrieb nicht mehr möglich sein, wird das sogenannte Schwachgas umweltgerecht entsorgt. Hierzu solle dann eine RTO-Anlage (Regenerative thermische Oxidation) installiert werden.

Die Berichterstattung des SWR ist im Internet (bitte anklicken) zu finden.

 

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