Bad Rappenau. Bereits am Donnerstag, 05. Januar 2012, gegen 09.30 Uhr wurde in einem Zimmer einer Pension in Bad Rappenau die Leiche einer 45-Jährigen von der Betreiberin des Beherbergungsbetriebes aufgefunden.
Die Tote hatte sich am Nachmittag des 03. Januar zusammen mit einem zunächst unbekannten Mann eingemietet und für zwei Tage im Voraus die Übernachtungen bezahlt. Nachdem der Wirtin aufgefallen war, dass keine Geräusche aus dem Zimmer mehr zu hören waren und auf Klopfen niemand reagierte, betrat sie den Raum und fand dort die Tote im Bett liegend vor. Die Leiche wies am Handrücken eine frische Einstichstelle auf, was auf eine Rauschgiftintoxikation hinwies.
Der Begleiter der Frau war nach den ersten Erkenntnissen bereits am Nachmittag des 04. Januar mit seinem Auto weggefahren. Die Fahndung nach dem Mann dauerte bis Montag an. Am Montagvormittag meldete sich ein 34-Jähriger bei der Polizei. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass das im nördlichen Landkreis wohnende Paar geplant hatte, sich gemeinsam durch den intravenösen Konsum von Heroin im Zimmer der Pension das Leben zu nehmen.
Der 34-Jährige, welcher offenbar bereits Erfahrungen mit Drogen hatte, gab gegenüber der Polizei an, das erforderliche Rauschgift einige Zeit zuvor in Holland gekauft zu haben. Am Abend des 03. Januar injizierte er zuerst seiner Freundin, welche nach dem bisherigen Ermittlungsstand noch keine harten Drogen konsumiert hatte, einen Teil des Heroins und spritzte sich den Rest des Rauschgifts danach selbst. Als er am nächsten Morgen aufwachte, lag die 45-Jährige leblos neben ihm im Bett. Er selbst hatte die Injektion überlebt und fuhr danach mit seinem Auto ziellos durch die Gegend.
Wegen akuter Suizidgefahr wurde der 34-Jährige in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Die Gründe für den geplanten gemeinsamen Freitod sind derzeit noch nicht bekannt.