„Jeder hat das Recht NEIN zu sagen“ – Toni Lehlbach kandidiert für die Nein-Idee
Toni Lehlbach. (Foto: pm)
Waldbrunn. Nach 16 Jahren im Amt geht der amtierende Waldbrunner Bürgermeister Klaus Schölch im kommenden Mai in den Ruhestand. Am 17. Februar 2013 sind die Bürger der Winterhauchgemeinde dazu aufgerufen, ein neues Gemeindeoberhaupt zu bestimmen.
Als erste Kandidatin wirft nun die noch 43-jährige, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, Toni Lehlbach aus Lemwerder in Niedersachsen, ihren Hut in den Ring, um nicht Bürgermeisterin von Waldbrunn zu werden. Die gelernte Landwirtin, die darüber hinaus als Fahrlehrerin tätig war, tritt als Vertreterin der Nein-Partei an, wird also im Falle einer Mehrheit die Wahl nicht annehmen.
„Wir wollen dafür sorgen, dass allen Menschen in Deutschland und auch in Waldbrunn eine Wahlalternative zur Verfügung steht. Wir geben den Menschen, die die Politik der Lobbyparteien für eine Sackgasse halten eine Nein-Option auf dem Wahlzettel. Es ist somit gleich ob man ein „kleineres Übel“ wählt, seinen Stimmzettel ungültig macht oder gar nicht wählt. Wir wollen diese verschiedenen Lösungsansätze auf dem kleinsten gemeinsamen
Nenner bringen“, erklärt Lehlbach. Die Kandidatin ist der Überzeugung, dass alle Bürger das Recht haben sollten, auch bei den Bürgermeisterwahlen „Nein“ zu allen Kandidaten zu sagen. Wenn nicht, dann sei es wie eine Zwangsheirat mit einem von mehreren zuvor
ausgewählten zukünftigen Ehepartnern, erklärt die Nein-Sagerin die Motivation zur Kandidatur in Waldbrunn. Erst die „Nein-Idee“ schaffe die Möglichkeit, sich durch ein „Nein“ gegen die „Ehe“ zu entscheiden.
Weiter bekundet Toni Lehlbach: „In jeder Situation im privaten Leben hat man das Recht „Nein“ zu sagen und dies mit direkten Konsequenzen. Dieses Recht wurde anscheinend von den Machern des Grundgesetzes in Bezug auf Wahlen und politischen Entscheidungen übersehen oder nicht ernst genommen.“ Es gehe bei der Wahl nicht um die Kandidatin, sondern um ein „Mehr Demokratie“ in Waldbrunn und im ganzen Land.
Zu ihrer persönlichen Motivation erklärt Bürgermeisterkandidatin Toni Lehlbach: „Sollte es mir gelingen die Mehrheit der Stimmen zu erreichen, werde ich das Amt der Bürgermeisterin in Waldbrunn nicht annehmen. Ich möchte eine Wahlalternative für all diejenigen sein, denen keiner der anderen Kandidaten zusagt. Diese Menschen hatten bisher nur die Möglichkeit durch Wahlboykott oder ungültig machen des Stimmzettels ihren Unmut auszudrücken. Da dieses Handeln keinerlei Auswirkungen auf das Wahlergebnis hat, wird diesen Menschen also keine Wahlmöglichkeit eingeräumt. Ich möchte diesen unhaltbaren Umstand in unserer sogenannten „repräsentativen Demokratie“ beenden und allen Wahlberechtigten eine Alternative bieten, die sich auch im Ergebnis auswirkt. Würde eine Mehrheit der Wähler sich für mich, also eine Nichtbesetzung des Bürgermeisteramtes entscheiden, müssten die anderen Kandidaten bei der dann anstehenden Neuwahl ihre Angebote an die Wähler neu überdenken, um dann eventuell gewählt zu werden.“
Infos im Internet: