Paul Nickolay aus Mosbach, der in Buchen mit sehr gutem Erfolg an der Wirbelsäule operiert wurde, durfte als erster Patient in eines der neuen Zimmer umziehen und fühlt sich nicht nur von der stellvertretenden Stationsleiterin Nadine Beckmann bestens betreut. (Foto: LRA)
Buchen. (lra) Dass die sanitäre Situation in den Neckar-Odenwald-Kliniken am Standort Buchen nicht mehr den Erfordernissen entspricht, die an ein modernes Krankenhaus gestellt werden, gehört in großen Teilen der Vergangenheit an: Die ersten Patienten konnten nämlich in die komplett neuen Patientenzimmer im Gebäudekomplex A (neuer Bettentrakt) umziehen, der auf drei Ebenen insgesamt 77 Betten in Zwei- und Einbettzimmern samt Isolierstation beinhaltet. In diesen Räumen stellt nicht nur die Nasszelle einen echten Quantensprung dar, sondern auch die hochwertige Ausstattung und die Beschränkung auf maximal zwei Betten. „Das ist absoluter Hotelstandard mit mindestens vier Sternen“, lobt dann auch Paul Nickolay aus Mosbach, der als erster Patient umziehen durfte.
Nickolay weiß, wovon er spricht: Er war selbst bis zu seiner Pensionierung vor 15 Jahren Krankenpfleger. Ein Bandscheibenvorfall verursachte ihm unerträgliche Schmerzen und Ausfallerscheinungen; er konnte fast nicht mehr laufen. Nach einer bereits erfolgten Schmerztherapie blieb als letztes Mittel der Wahl nur noch die Operation, die in Buchen so erfolgreich verlaufen ist, dass er bereits einen Tag später mit seiner Lebensgefährtin einen Abstecher in die Cafeteria machen kann und außer dem Wundschmerz beschwerdefrei ist. „Natürlich sind die Qualität der ärztlichen Behandlung und der Pflege das Wichtigste in einem Krankenhaus“, erklärt der gebürtige Saarländer: „Aber auch da kann ich nur Lob verteilen! Und wenn man dann noch in diesen wunderschönen neuen Räumlichkeiten untergebracht ist, dann ist das wie das Tüpfelchen auf dem i, das sicher auch zur raschen Genesung beiträgt.“
Nickolay hat ein Einzelzimmer in der „Wahlleistungsstation“ im Untergeschoss bezogen. Dort gibt es elf Zweibettzimmer und drei Einzelzimmer, geschmackvoll eingerichtet mit einem Boden in Holzoptik, größeren Bettseitfernsehern, Minibar und Tresor sowie apfelgrünen Sitzmöbeln. Die Betten entsprechen dem neuesten Standard und die Nasszellen mit hochwertigen Fliesen, Glastrennwänden und Handtuchheizkörpern könnten genau so in einem Privathaus zu finden sein. Nicht einmal der Schminkspiegel fehlt und der Servicegedanke wird hier besonders groß geschrieben. Zusätzlich kann aus jedem Zimmer ebenerdig eine kleine Terrasse betreten werden.
Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden sich Regelleistungsstationen mit insgesamt 52 Betten, allesamt in Zweibettzimmern, die sich in der Ausstattung minimal von der Wahlleistungsstation unterscheiden. Dort kann bei Bedarf auch eine völlig autark zu betreibende Isolierstation mit acht Betten und vorgebauter Schleusenfunktion eingerichtet werden.
Bisher sind Patientinnen und Patienten der Wirbelsäulenchirurgie, der internistischen Abteilung und der Allgemeinchirurgie umgezogen. Grundsätzlich wird der neue Bettentrakt interdisziplinär betrieben, was bedeutet, dass fast alle Fachrichtungen spätestens ab dem 30 April dort Betten belegen können.
Auch für das Personal bedeutet der Umzug einen Neuanfang auf ganzer Linie. Komplett neue Teams wurden zusammengestellt, der Arbeitsablauf ist noch ungewohnt und muss sich „einschleifen“. „Wir sind aber alle hochmotiviert“, erklärt Nadine Beckmann, die stellvertretende Leiterin der Wahlleistungsstation und Gesundheits- und Krankenpflegerin Anna Steininger aus ihrem Team ergänzt: „Die neuen großzügigen Räumlichkeiten bringen auch uns ganz erhebliche Arbeitserleichterungen.“ Froh sind sie alle, dass nach den vielen negativen Schlagzeilen über die Kliniken nun mit dem Umzug ein uneingeschränkt positives Ereignis im Mittelpunkt steht: „Das zeigt doch, dass wir nicht stehen bleiben, sondern dass wir nach vorne schauen.“ Und Paul Nickolay ergänzt: „Natürlich ist in Mosbach und Buchen nicht alles nur prima. Aber das ist in größeren Häusern doch auch nichts anders! Ich meine, wir brauchen die beiden Krankenhäuser im Kreis und deshalb bin ich sehr froh, hier sein und so ausnehmend positive Erfahrungen auf ganzer Linie machen zu dürfen.“
Die offizielle Einweihung des Bettentraktes erfolgt im Beisein von Ministerialdirektor Jürgen Lämmle vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg am 12. Mai.