Historische Löschübung mit Eimerkette

Beteiligung der Bevölkerung am 10.09.17 im Buchener Museumshof / Eröffnung Dauerausstellung im Bezirksmuseum


Die Feuerwehr Buchen entnimmt probeweise der Morre Löschwasser für die historische Löschübung am 10.09. im Buchener Museumshof. (Foto: Grimm)

Buchen.(mag) In der Nacht auf den 02.09.1717 krachte es sehr laut über der Stadt. Ein Blitz mit direkt anschließendem Donnergrollen durchbricht die Dunkelheit. Doch noch etwas anderes erhellt den Nachthimmel über Buchen: der Kirchturm brennt.

Der Türmer gibt Alarm und langsam erheben sich die Buchener Bürger aus ihren Betten. Müde wundern sie sich über die Helligkeit in der Marktstraße. Schnell brennt beißender Rauch in den Augen. Anziehen und den Ledereimer suchen! Als die Bewohner Buchens auf die Straße treten, bietet sich ihnen ein ungeheuerlicher Anblick: die Marktstraße steht in Flammen, das Rathaus, die Schule und das Pfarrhaus brennen lichterloh. Um das Schlimmste zu verhindern machen sie sich auf den Weg zum Löschen, zum Helfen.
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So oder so ähnlich könnte es sich vor 300 Jahren zugetragen haben. Weil es in den deutschen Ländern noch keine organisierten Feuerwehren gab, war 1717 jeder Bürger verpflichtet, einen Löscheimer zuhause zu haben und im Brandfall zu helfen. Die Löschversuche der damaligen Zeit waren meist von wenig Erfolg gekrönt, die mangelnde Organisation und die Bauweise der Häuser – eng aneinander und oft mit Strohdächern – machte das Löschen zu einem heillosen Unterfangen.

Erst ab ca. 1850 wurden in Baden-Württemberg erste Feuerwehren gegründet. Damit gehört die Freiwillige Feuerwehr Buchen mit ihrer Gründung 1866 zu den ersten organisierten Feuerwehren in Baden-Württemberg. Die Folge daraus: 124 Wohnhäuser und Scheunen im Stadtkern brannten damals nieder oder wurden beschädigt. Die Flammen fraßen sich vermutlich durch starken Ostwind angetrieben in westlicher Richtung voran und verschlangen die Gebäude der Marktstraße und teilweise der heutigen Obergasse und Linsengasse bis hin zum Stadtturm. Weiter waren auch Häuser in der Verlängerung der Marktstraße und im Bereich des Oberen Kellereigässleins (heute Haagstraße) betroffen bis nahe an die kurfürstliche Amtskellerei. Quellen zufolge brannte das Feuer mehrere Tage und Nächte und der Wiederaufbau der Stadt dauerte mehrere Jahre.

Eine historische Löschübung unter Mithilfe der Bevölkerung am 10.09. im Buchener Museumshof soll zeigen, wie mühselig das Feuer löschen vor 300 Jahren war. Damals wurde mit Stoff- oder Ledereimern gelöscht und mittels Eimerketten das Wasser an die Brandstelle transportiert.
Am zweiten Schützenmarkt-Sonntag verteilt die Freiwillige Feuerwehre Buchen mit Unterstützung der Stadtwerke Buchen Kunststoffeimer zum Löschen und fordert die Bevölkerung auf sich an der Eimerkette von der Morre bis zum Museumshof aktiv zu beteiligen. Das Feuer wird selbstverständlich nur ein simuliertes Übungsfeuer sein. Die Feuerwehr und der Verein Bezirksmuseum laden die Bevölkerung ein, ab 15 Uhr gemeinsam das Feuer im Museumshof zu löschen. Die Aufstellung der Eimerkette soll bereits ab 14.45 Uhr erfolgen. Besondere Bekleidung oder Kenntnisse werden nicht benötigt. “Wir suchen rund 500 Helfer, die die Kraft haben, einen vollen Wassereimer weiter zu geben – und das nicht nur einmal, sondern sehr oft”, so Abteilungskommandant Andreas Hollerbach. Jeder Teilnehmer darf – solange der Vorrat reicht – einen der bedruckten Eimer mit nach Hause nehmen.

Im Anschluss eröffnet der Verein Bezirksmuseum die neue Dauerausstellung “gut bedacht und gut beschützt” im Trunzerhaus. Die Ausstellung informiert über die Schwierigkeiten in der Brandbekämpfung in der damaligen Zeit. “Uns ist es wichtig, den Besuchern klar zu machen, wie schnell sich Brände über die damaligen Strohdächer ausbreiten konnten und wie sich die Brandbekämpfung seither verändert hat”, erläutert der Vorsitzende Dr. Wolfgang Hauck. Wie in Buchen Ziegel hergestellt wurden und was die Brunnen in der Innenstadt mit der Brandbekämpfung zu tun hatten, erfährt der Besucher der Ausstellung ebenfalls.

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