Politisches Abendgebet in St. Bernhard
Seckach. (lm) Im jüngsten politischen Abendgebet in der Klinge-Kirche St. Bernhard beleuchtete die Initiative „fromm und politisch“ der Seelsorgeeinheit Adelsheim-Seckach-Osterburken die Wertigkeit der „Sorgen dieser Welt“. Angesichts der Tatsache, dass täglich ca. 24.000 Kinder auf der Welt verhungern fragten sich Bernhard Greef, Sieglinde Mack und Manfred Glittenberg „Wie schaffe ich es, angesichts des Elends der Welt, mich nicht runterziehen zu lassen aber auch nicht abzuschalten. Wie bleibe ich handlungsfähig?“ Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass es auch Christenauftrag ist, am Leid dieser Welt nicht zu zerbrechen.
Der musikalische Rahmen des Gottesdienstes unterstrich diese Botschaft. Mit dem Kirchenlied „Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt“ ebenso wie mit dem Welthit „Don’t worry, be happy“, der auf Meher Baba zurückgeht oder dem Gospel „Put your hand in the hand“ und schließlich der Ermutigung von Wolf Biermann „Lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit. Die allzu hart sind, brechen, die allzu spitz sind, stechen und brechen ab sogleich“.
Eine richtig gelungene Mischung die die Gottesdienstleiter unterstrichen mit einem sehr aktuellen über 2.000 Jahre alten Vers von Jesus Sirach im Alten Testament: „Überlass dich nicht der Sorge, schade dir nicht selbst durch dein Grübeln! Herzensfreude ist Leben für den Menschen, Frohsinn verlängert ihm die Tage. Überrede dich selbst und beschwichtige dein Herz, halte Verdruss von dir fern! Denn viele tötet die Sorge und Verdruss hat keinen Wert.“ Am einfachsten und gleichzeitig tollsten aber ist der Ratschlag, „leg Deine Sorgen auf Ihn“ oder die Worte aus dem Buch der Korinther: „Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel. Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt.
Alle deine Tage sind Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst. Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu!“ Und dann schloss die Predigt mit folgender Empfehlung: „Wir haben ZWEI Hände. Mit der einen Hand dürfen wir das, was vergnügt und gefällt annehmen. Und mit der anderen Hand dürfen wir oder müssen wir etwas weitergeben, uns engagieren“.