Was dürfen Heilpraktiker, was nicht?

von Astrid Tomczak

Ästhetische Medizin: Was dürfen Heilpraktiker, was nicht?

Wer sich einen frischen Teint oder straffe Oberschenkel wünscht, muss nicht zwangsläufig einen Arzt aufsuchen. Manche Behandlungen dürfen auch Heilpraktiker durchführen. Was ihnen erlaubt ist und wo die Grenzen sind, erklärt Astrid Tomczak von Aging in Balance.

Laser, Filler und Fadenliftings

Heilpraktiker verschreiben nicht nur Akupunktur oder Globuli, sondern sie dürfen auch Behandlungen aus dem Bereich der ästhetischen Medizin durchführen. Es ist ihnen beispielsweise erlaubt, Falten mit dem Laser oder mit Fillern zu glätten. Laser bringen beispielsweise Knitter- oder Sonnenfalten zum Verschwinden oder regen die Kollagenbildung zur Hautstraffung an.

Filler dagegen eignen sich, um Falten zu unterspritzen. Es handelt sich dabei um frei verkäufliche Medizinprodukte, nicht um Medikamente. Ein sehr bekannter Filler ist beispielsweise Hyaluronsäure. Sie kommt auch im Körper vor und ist in vielen Anti-Falten-Cremes enthalten. Alternativ kann der Heilpraktiker auch Eigenblut spritzen, das sehr verträglich ist.

Es gibt aber auch ästhetische Verfahren, die nur Ärzte anwenden dürfen. Dazu gehören Operationen wie Faceliftings und komplexe Fadenliftings. Ist eine dieser Methoden die vielversprechendere Alternative, sollten Heilpraktiker ihre Patienten an plastisch-ästhetische Chirurgen überweisen.

Peelings und Cellulite-Behandlungen

Kosmetische Behandlungen dürfen Heilpraktiker ebenfalls durchführen. Dazu gehören beispielsweise Fruchtsäurepeelings. Sie sind seit Jahrzehnten in Gebrauch, um die Haut feinporiger und ebenmäßiger zu machen. Heilpraktiker dürfen aber auch Injektionsverfahren nutzen, um Cellulite zu behandeln. Sie spritzen beispielsweise stoffwechselanregende Wirkstoffe, Vitamine und Antioxidantien, um die Oberschenkel zu glätten.

Fett-weg-Spritze in der Naturheilpraxis

Die Fett-weg-Spritze enthält ein spezielles Medikament, das überschüssige Fettdepots in einem vorher definierten Bereich reduziert. Sie wird zum Beispiel bei Doppelkinn und Reiterhosen angewandt. Patienten können mit einer dauerhaften Entfernung der Fettzellen rechnen. Bei größeren Fettdepots kann aber eine Fettabsaugung notwendig sein. Manchmal ist auch eine Diät angezeigt. Deshalb muss der Heilpraktiker genau hinsehen, welches Verfahren das Beste ist.

Im Zweifelsfall ist eine Überweisung an einen Arzt notwendig. Nur der Arzt darf Operationen wie Fettabsaugungen oder Straffungen durchführen.

Chancen und Grenzen

Heilpraktiker dürfen einige, aber nicht alle Verfahren der ästhetischen Medizin anwenden. Weil sie kein Medizinstudium abgeschlossen haben, lohnt sich ein Blick auf die jeweilige Ausbildung besonders. Wichtig sind auch regelmäßige Fortbildungen, da sich die ästhetische Medizin schnell verändert. Wie lange praktizieren die einzelnen Heilpraktiker schon? Wer hat sich auf ästhetische Medizin spezialisiert? Wie viele Schönheitsbehandlungen wurden in der Praxis durchgeführt? Fragen Sie ruhig nach, wenn Sie nicht alle Informationen auf der jeweiligen Webseite finden.

Wenn Sie vermuten, dass ein größerer Eingriff notwendig ist, stellen Sie sich am besten bei einem plastisch-ästhetischen Chirurgen vor. Da Operationen wie Brustvergrößerungen, Facelifts oder Bauchdeckenstraffungen mit größeren Risiken einhergehen als minimalinvasive Eingriffe, gehören sie unter ärztliche Aufsicht.

Astrid Tomczak
– Zehn Jahre Erfahrung in der medizinisch-ästhetischen Branche
– Gründerin von Aging in Balance, einer Weiterbildungsakademie für ästhetische Behandlungen

Nachdem sie ein Institut für Erwachsenenbildung aufbaute, hatte Astrid Tomczak verschiedene Führungsposition bei Q-MED inne, einem damals weltweit führenden Unternehmen in der ästhetischen Medizin. Dort entdeckte sie ihre Leidenschaft für die minimal-invasiven Möglichkeiten im Kampf gegen Hautalterung, Falten, unerwünschte Fettpölsterchen und Cellulite. Konsequent gründete Astrid Tomczak im Jahr 2011 ihre eigene Weiterbildungsakademie Aging in Balance, in der sich interessierte Behandler in den neuesten minimal-invasiven Verfahren ausbilden lassen können. In die praxisorientierten Weiterbildungen werden nur wissenschaftlich belegte und sichere Verfahren aufgenommen, die erfahrene Referenten in Gruppen- oder Einzel-Workshops vorstellen.

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