Reise in die Vergangenheit von Ernsttal

(Foto: privat)

Mörschenhardt. (lm) Zu einer „Zeitreise in die Vergangenheit“ entführte Thomas Müller vom Verein Örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach die Zuhörer im vollbesetzten Schulsaal der ehemaligen Schule im Mudauer Ortsteil Mörschenhardt.

Im Rahmen eines zweiteiligen Vortrags erläuterte er als profunder Kenner der örtlichen Geschichte die historischen Gegebenheiten des badischen Ernsttals, das früher mal Neubrunn hieß, und ging dabei auch auf seine zeitgeistliche Entwicklung ein.

In seinen Glanzzeiten war das Dorf Heimat von über 70 Menschen, heute sind es gerade mal noch sieben. Der Redner informierte dabei die Zuhörer über den kleinen Weiler Ernsttal, nahe dem Dreiländereck zwischen Hessen, Bayern und Baden-Württemberg und spannte einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die kulturhistorische Veranstaltung wurde vom Hegering Mudau veranstaltet und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Mörschenhardt zeichneten für die Bewirtung verantwortlich.

Im ersten Teil seines Vortrages berichtete Thomas Müller über die Herkunft des Dorfnamens von Nuwenbrunnen über Neubrunn nach Ernstthal bzw. Ernsttal und berichtete über dessen Lage am Rande des leiningenschen Wildparks mit den umliegenden Dörfern.

Sehr informativ gestalteten sich auch die Ausführungen über Dorfgröße, Schwankungen in den Bevölkerungszahlen im Vergleich zu den Nachbardörfern, die Infrastruktur des kleinen Weilers, die Planungen eines Tunnels und einer Eisenbahntrasse zur besseren Anbindung an die Neckarseite und in Richtung Main, wobei es hier bei den Planungen blieb.

Umgesetzt wurden allerdings große Baumaßnahmen, so der Bau eines Gasthauses, einer eigenen Poststation und die Errichtung einer landwirtschaftlichen Ökonomie. Weiter referierte Müller vom „Jahr ohne Sommer“ aufgrund eines Vulkanausbruchs (Tambora) auf Indonesien und den hieraus resultierenden Missernten ab 1816, die dazu führten, dass die Bevölkerung noch mehr verarmte und ab 1830 viele Gehöfte an die Standesherrschaft Leiningen verkauft wurden.

Es folgte der Bau des leiningenschen Rentamtes 1842 und die Agrarunruhen 1848 mit dem Marsch nach Ernsttal und weiter nach Amorbach. Dass dieser Aufstand der Bevölkerung im Nachhinein nicht ganz schrecklich bestraft wurde, war dem umsichtigen und klugen Handeln des Leininger Fürsten Emig zu verdanken gewesen.

Im zweiten Teil seines kurzweiligen Vortrages referierte er vor allem über die fürstlich leiningensche Brauerei, die Auswahl von Ernsttal als Standort, die Kunst des Bierbrauens, das Deutsche Reinheitsgebot und die verschiedenen Biersorten. Da Wein im Odenwald eher als „Sauerampfer, von der Sonne verschont“ bekannt war, schien das Bierbrauen hier die bessere Lösung.

Allerdings – so Thomas Müller mit einem Schmunzeln, waren die Beigaben im Bier vor dem zunächst bayrischen Reinheitsgebot im Jahr 1516 mehr als abenteuerlich, und Ruß war dabei wohl eine der harmlosesten Zutaten. „Es wurde gepanscht, was das Zeug hielt.“

Nach dem Bau der Brauereigebäude (nach Veröffentlichung des Reinheitsgebots), der Kelleranlagen und der neuen Eisweiheranlage folgte die Zeit des Brauereibetriebes zwischen 1843 und 1923, dem Jahr des wirtschaftlichen Niedergangs. Nach der Stilllegung des Braubetriebes erfolgte die Sprengung der Gebäude.

Der Heimathistoriker Thomas Müller untermalte die beiden Vorträge mit über 250 historischen Bildern und unterlegte die jeweiligen Passagen geschickt mit passenden Sagen, Geschichten und Anekdoten.

(Foto: privat)

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