Streuobst soll immaterielles Kulturerbe werden

Die blühenden Streuobstbestände begutachteten in Walddorf (von links): die stellvertretende Ortsvorsteherin Sabine Hammann, Vereinsmitglied Friedrich Pfleghar, der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, Hochstamm-Vorsitzende Martina Hörmann, ihr Stellvertreter Thomas Wick, Olaf Höger-Martin (Vorsitzender der Baum- und Fachwartvereinigung im Kreis Calw), die Rohrdorfer Gemeinderätin Heike Lagger, Adelheid Keck-McMiken (Betreuerin des Streuobstofades) und der Altensteiger Stadtrat Tobias Schmid. (Foto: pm)

Streuobst: Bund unterstützt Kulturerbe-Kampagne von Hochstamm Deutschland e.V. – Staatssekretär Fuchtel überbringt gute Nachricht.

Altensteig.  (pm) Der neue gemeinnützige Verein Hochstamm Deutschland e.V. setzt sich bundesweit für den Erhalt der landschaftsprägenden Streuobstbestände ein. Er will bis zum Herbst diesen Jahres einen gemeinschaftlich erarbeiteten Antrag zur Anerkennung von Streuobst als immaterielles Kulturerbe einreichen. Unterstützt wird der Verein bei seiner bundesweiten Kulturerbe-Kampagne mit einer Förderung aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE). Diese freudige Nachricht überbrachte Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dem Vorstandsteam.

„Die Beantragung von Streuobst als Immateriellen Kulturerbes bei der UNESCO soll dazu beitragen, dieses lebendige Kulturerbe weltweit zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. Denn um den langfristigen Erhalt der Bestände sichern zu können, muss das Kulturgut Streuobst in der Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Eine Anerkennung stärkt zudem das Selbstbewusstsein der Streuobst-Community und bietet somit Boden für weitere Projekte, Kooperationen und Vernetzung“, erklärte Martina Hörmann, Vorsitzende von Hochstamm Deutschland e.V., eines der Ziele ihres Vereines.

Thomas Wick, stellvertretender Vorsitzender des Vereines ergänzte: „Dank der Unterstützung durch das Förderprogramm BULE können wir jetzt eine Öffentlichkeitsarbeits-Kampagne starten, an deren Ende die Einreichung des Antrags auf Anerkennung von Streuobst als Immaterielles Kulturerbe steht“. Dieser Antrag soll, so der Streuobstexperte weiter, in einem offenen Verfahren bis zum Herbst erarbeitet werden. Auf der Homepage und im Newsletter des Vereins finden alle Streuobst-Fans die Informationen wie sie am Antrag mitarbeiten können.

„Das ist gut angelegtes Fördergeld“, war sich auch Hans-Joachim Fuchtel sicher, denn das sei „gelebter Artenschutz“. Deshalb sollten noch mehr Akteure in diese ehrenamtliche Arbeit eingebunden werden. Ziel des BMEL sei, ländliche Regionen durch die Unterstützung bedeutsamer Vorhaben und Initiativen als attraktive Lebensräume zu erhalten und weiterzuentwickeln, wie das auch seitens Hochstamm Deutschland geschehe. „Da sind Ideen gefragt“, so der Bundestagsabgeordnete, der betonte: „Das Parlament steht voll hinter diesem Ansinnen.“ Er persönlich bewundere, wie die Initiatoren des Vereins ans Werk gingen.

Hintergrundinformationen: Verein Hochstamm Deutschland e.V.

Hochstamm Deutschland e.V. ist ein gemeinnütziger, bundesweit tätiger Verein mit Sitz in Baden-Württemberg, der sich für den Erhalt von Streuobstwiesen einsetzt. Hinter Hochstamm Deutschland stehen unter anderem Streuobst-Initiativen, Kommunen, Naturschutzverbände und Privatpersonen.

Ziel des Vereins ist es, Streuobstwiesenfreunde dabei zu unterstützen, den verbliebenen Bestand zu erhalten. Sie finden auf der vereinseigenen Homepage (www.hochstamm-deutschland.de) in Zukunft eine Plattform, um Wissen auszutauschen und sich zu vernetzen. Hochstamm Deutschland will sich auch dafür einsetzen, dass die zeit- und arbeitsintensive Pflege einer Streuobstwiese nicht nur Herzensangelegenheit ist – mit Vermarktungswegen und -ideen, die eine wirtschaftliche Grundlage für den Anbau auf Hochstamm-Streuobst schaffen.

Hintergrundinformationen: Immaterielles Kulturerbe ** Immaterielle Kulturerbe sind kulturelle Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Wissen getragen und von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt werden. Immaterielle Kulturerbe ist nicht anfassbar, sondern an den Menschen gebunden und wird durch das Engagement seiner Träger lebendig gehalten.

Streuobstlandschaften als Äcker, Wiesen oder Alleen mit hochstämmigen, großkronigen Obstbäumen sind aus einer landwirtschaftlich-kulturellen Entwicklung entstanden und damit direkt an menschliches Wissen gebunden. Die Anlage, Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstwiesen, das Züchten von Obstsorten und die Ernte sowie Verarbeitung des Obstes beruhen auf umfangreichem Erfahrungswissen im Umgang mit der Natur. Neben kulturellen Ausdrucksformen wie Erntefesten und -ritualen wurden über Jahrhunderte hinweg spezielle Handwerkstechniken z.B. zur Pflege von Streuobstbäumen entwickelt und verfeinert.
Die kulturellen Eigenschaften von Streuobst stimmen mit den UNESCO-Kriterien in folgenden Punkten überein: Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum, traditionelle Handwerkstechniken, Bräuche, Rituale und Feste.

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