Mosbach: Die Stadt-WG

Junge Erwachsene mit Handicap leben zusammen in der Mosbacher Innenstadt.

(Foto: jo)

Mosbach. (jo) Das stationäre Wohnen in der Johannes-Diakonie geht neue Wege. Seit November 2015 leben 21 Jugendliche und junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf in einem umgebauten Wohnhaus mitten in der Mosbacher Innenstadt. Es gibt drei Etagen mit jeweils einer betreuten Wohneinheit und für alle zusammen einen großen Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten. Mario Jünger und Mario Kark vom jo! haben einige Bewohner des neuen Wohnprojektes getroffen und nach ihren neuen Erfahrungen gefragt.

jo!: Wie geht es Euch in der Carl-Theodor-Straße im Vergleich zu Eurem früheren Haus Elz?  Das neue Haus ist modern, hell und groß. Wir fühlen uns hier besser als im Haus Elz, denn wir sind direkt in der Innenstadt und haben alle Geschäfte in der Nähe. Zum Beispiel das Eiscafé. In die Schule oder in die Werkstatt fahren wir mit dem Bus, mit dem Fahrrad oder laufen zu Fuß. Der Bahnhof ist ganz nah, da fahren einige auch mit dem Zug.

jo!: Hat jeder sein eigenes Zimmer? Hier gibt es gar keine Doppelzimmer, nur Einzelzimmer, und jeder hat direkten Zugang zum Balkon. Auf jeder Ebene gibt es drei Badezimmer, das ist auch gut, gerade morgens, wenn alle ins Bad wollen.

jo!: Was macht ihr in Eurer Freizeit?
Wir gehen in die Fußball-AG, zum Schwimmen, zum Tischtennis und in die Reha-Gruppe. Da fahren wir mit dem Bus hin oder mit dem Roller. Wir gehen manchmal ins Kino, mit einem Betreuer in die Kletterhalle oder hören zusammen Musik. Das organisieren wir selbst, oft zusammen mit den Bewohnern der Bertl-Bormann-Straße, die wohnen nämlich ganz in der Nähe. Oder wir gehen ins Mosbacher Jugendhaus. Da gibt es am Freitag Abend immer ein Angebot, manchmal auch ein Fußballturnier.

jo!: Was macht Ihr beruflich? 
Einige Jugendliche besuchen die Johannesberg Schule. Zwei Bewohner sind in der Ausbildung zur Fachkraft für Reinigungstechnik. Einer geht in die Augusta-Bender-Schule und möchte danach in die Unterstützte Beschäftigung. Eine Bewohnerin geht in die Duale Hochschule und macht dort ein Praktikum im Dienstleistungsbereich. Sie kocht dort Kaffee und hilft der Sekretärin zum Beispiel beim Kopieren. Einer arbeitet in der Warenannahme der Johannes- Diakonie. Einer macht ein Praktikum im Rahmen einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme beim Getränke-Markt. Es gibt also viele verschiedene Beschäftigungen und natürlich die Werkstatt.

jo!: Wie funktioniert das bei Euch mit dem Essen? Wir kochen ein- oder zweimal in der Woche mit den Erziehern und überlegen auch zusammen, was wir essen wollen. Manchmal kochen wir auch abends etwas Besonderes, oder an Geburtstagen. Die Leute, die in die Johannesberg Schule gehen oder in die Werkstatt, bekommen im fideljo ein Essen. Die anderen bekommen Verpflegungsgeld und holen sich selbst etwas.

jo!: Vielen Dank für das Interview! Wir freuen uns, dass es
euch gut geht und wünschen Euch weiter viel Spaß!

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