Ein Virus kennt keine Grenzen

Corona ist auch in den Partnerlandkreisen des Neckar-Odenwald-Kreises das beherrschende Thema

Mosbach/Görlitz/Szombathely.  (pm) Der Neckar-Odenwald-Kreis hat zwei offizielle Kreispartnerschaften, die beide auch sehr intensiv gelebt werden und immer wieder zu einem regelmäßigen Austausch führen.

Bereits seit 1990 besteht die innerdeutsche Partnerschaft mit dem heutigen Landkreis Görlitz im Freistaat Sachsen, die damals noch mit dem früheren Landkreis Zittau begründet worden war. Und: seit 1997 sind auch das westungarische Komitat Vas und der Neckar-Odenwald-Kreis durch eine offizielle Partnerschaft verbunden. Die drei Landräte Bernd Lange (Görlitz), László Majthényi (Vas) und Dr. Achim Brötel stehen dabei das ganze Jahr über in sehr engem Kontakt miteinander. Das gilt natürlich momentan sogar erst recht, weil das Corona-Virus keine Grenzen kennt und auch in den Partnerlandkreisen des Neckar-Odenwald-Kreises das beherrschende Thema schlechthin ist. Nachdem viele Bürgerinnen und Bürger aus unserem Kreis auch schon die Partnerlandkreise besucht haben, bietet sich ein Blick auf die aktuelle Situation dort an.

Obwohl der Freistaat Sachsen im bundesweiten Vergleich mit nur rund 5.200 bestätigten Infektionen weit unterdurchschnittlich betroffen ist und der Landkreis Görlitz gerade einmal knapp 270 Fälle davon aufweist, ist die Pandemie doch dort ebenfalls mit vielfältigen Einschränkungen für das Berufs-, Familien- und Sozialleben verbunden. „Wir sind alle vor Herausforderungen gestellt, die niemand je so erwartet hätte und die Sorgen und auch Angst machen, wie es weitergeht und welche Konsequenzen das für jeden Einzelnen und die ganze Gesellschaft mit sich bringen wird“, sorgt sich Landrat Bernd Lange.

Im Landratsamt Görlitz steht daher die Bewältigung der Krise auch absolut im Fokus. Seit Mitte Februar dreht sich die Arbeit des Gesundheitsamtes hauptsächlich um die neue Infektionskrankheit. Seit dem 11. März kommt der Stab für außergewöhnliche Ereignisse fast täglich zusammen. Die Arbeit läuft im Schichtbetrieb, auch an den Wochenenden. Dort werden Fallzahlen ausgewertet, die Lage im Gesundheitswesen des Landkreises analysiert und anstehende Aufgaben koordiniert sowie die Anrufe am Bürgertelefon beantwortet. Außerdem wurden Kontaktpersonenermittlungsteams gebildet. Für Abstrichuntersuchungen fahren Teams zu den betreffenden Personen nach Hause.

Alle getroffenen Maßnahmen sollen die Ausbreitung der Infektion eindämmen und Menschen mit hohem Risiko schützen. Bislang hat der Landkreis Görlitz die Situation allerdings gut gemeistert: Seit dem 6. Mai sind keine Neuerkrankungen hinzugekommen. Derzeit (Stand: 20. Mai 2020) sind noch sieben Personen mit Covid-19 infiziert, 239 gelten bereits als genesen. Allerdings sind auch 22 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben.

„Die Leistungen der vielen Menschen, die in dieser schwierigen Zeit dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft weiter funktioniert, sind besonders zu schätzen.“ Der Görlitzer Landrat Bernd Lange dankt deshalb all jenen ganz besonders, „die in dieser Krise Dienst an der Gesellschaft leisten und den „Laden zusammenhalten“. Sie sind die wahren Helden!“

Eigentlich wollten der Landkreis Görlitz und der Neckar-Odenwald-Kreis in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft miteinander feiern. Dazu war eine Kunstausstellung im Landratsamt in Mosbach mit den Werken des internationalen Pleinairs „Grenzraum knüpft Verbindungen“ geplant. Momentan sind die Werke noch im Ausschuss der Regionen in Brüssel zu sehen. Allerdings besteht derzeit pandemiebedingt keine Möglichkeit, die Exponate von dort nach Mosbach zu überführen. Deshalb haben sich die beiden Landräte darauf verständigt, die Ausstellung in das Jahr 2021 zu verschieben.

Dasselbe gilt auch für die Anfang Juli geplante offizielle Partnerschaftsbegegnung mit Vertretern beider Kreistage und den Besuch des Sorbischen Kulturzentrums Schleife in Mosbach. Zwischen den Sorben, die mit ihrer eigenen Volkstanzgruppe und einem Musikensemble kommen wollten, und der Landsmannschaft der Donauschwaben besteht seit einem Besuch der Mosbacher in der Oberlausitz im letzten Jahr eine freundschaftliche Beziehung, die jetzt aber eben auch 2021 vertieft werden soll. Dann, so Landrat Bernd Lange und sein Mosbacher Kollege Dr. Achim Brötel, hoffe man dafür aber auch umso unbeschwerter miteinander feiern zu können.

Auch das westungarische Komitat Vas ist bisher in der Pandemie relativ glimpflich weggekommen. Alles in allem gibt es dort weniger als 20 bestätigte Infektionen, von denen die meisten bereits wieder genesen sind. László Majthényi, der Präsident der Generalversammlung des Komitats Vas, der selbst auch schon mehrere Male im Neckar-Odenwald-Kreis zu Gast war, sieht seinen Landkreis deshalb langsam wieder in das normale Leben zurückkehren. Die Verhandlungen mit den Nachbarländern über Grenzöffnungen dauerten zwar noch an, Schulen und Kindergärten starten aber im Juni wieder. Und: Der Tourismusverband des Komitats Vas hat eine Kampagne unter dem Motto „Das Komitat Vas öffnet sich wieder und erwartet Sie“ initiiert. Präsident Majthényi ist sich dabei sicher: „Gemeinsam werden wir diesen Kampf gegen die Pandemie gewinnen, wenn wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen!“.

Eine in diesem Jahr geplante Informationsfahrt in das Komitat Vas mit dem MGV Altheim und eine grenzüberschreitende Radausfahrt mit dem Gesundheits- und Rehabilitationssportverein VIVIO wurden vorsorglich jedoch ebenfalls auf 2021 verschoben. Bis dahin werden die drei Landräte und die jeweiligen Verwaltungen auch weiterhin den Kontakt halten. Und: alle Beteiligten freuen sich vor allem schon jetzt wieder auf persönliche Begegnungen. Das, so Bernd Lange, László Majthényi und Dr. Achim Brötel, macht nämlich eben doch den Kern einer gelebten Partnerschaft aus.

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