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Gesundheitsamt mit neuen Mitarbeitern auf möglichen Infektionsanstieg vorbereitet – Warnung vor Leichtsinn
Mosbach. (pm) Einige Zeit lang gab es im Neckar-Odenwald-Kreis erfreulicherweise keine Infektionen mit dem Coronavirus, seit vergangener Woche hat sich dies aber geändert. „Wir sehen jetzt doch wieder regelmäßig Infektionen, die sich auf verschiedene Quellen zurückführen lassen. Einige haben einen Reisehintergrund, aber nicht alle“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts Dr. Martina Teinert.
Glücklicherweise könne man bei fast allen Fällen durch intensive Ermittlungen früher oder später die Infektionskette nachvollziehen. „Wir haben derzeit keine unkontrollierte Verbreitung des Virus im Kreis“, stellt Teinert fest. Bei allen Fällen werde umgehend die Umgebungsuntersuchung veranlasst, bestehend aus der Aussprache der Quarantänen für die Infizierten und die Kontaktpersonen ersten Grades sowie den notwendigen Tests im Umfeld. „Solange wir jeweils immer nur die Infektionszahlen veröffentlichen, können sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen, dass sich die allgemeine Gefährdungslage nicht maßgeblich verändert hat.
Das bedeutet, dass die Bürger ihre gewohnten Verhaltensweisen im Alltag beibehalten können, aber natürlich weiterhin die bekannten Hygienemaßnahmen beachtet werden müssen“, betont Teinert. Sollte sich dies ändern oder sollte es einen Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung geben, werde die Bevölkerung natürlich informiert. Insgesamt sind derzeit 17 Personen im Kreis nachweislich mit dem Virus infiziert, rund 80 Personen sind deshalb in Quarantäne.
Generell weisen die Verantwortlichen im Landratsamt gerade zu Beginn der Schulferien noch einmal auf die Eigenverantwortung hin: „Natürlich wollen wir alle den Sommer genießen. Und das hat sich jeder nach dem Lockdown im Frühjahr redlich verdient. Dennoch darf das Verhalten nicht in puren Leichtsinn umschlagen, denn wie schnell sich das Virus verbreiten kann, hat man in den letzten Tagen anderswo erst wieder beobachten können.
Deshalb bitte ich die Bevölkerung, sich im Sinne der Gesundheit aller verantwortungsvoll zu verhalten und die üblichen Hygieneregeln einzuhalten“, kommentiert Landrat Dr. Achim Brötel mit Blick auf die nun bekannt gewordenen neuen Infektionen. Gleiches gelte für die Reise in ausgewiesene Risikogebiete. „Wir können und wollen niemand vorschreiben, wohin er in Urlaub fährt. Wir bitten nur alle, sich rechtzeitig darüber zu informieren, ob das Reiseziel als Risikogebiet eingestuft wurde. Denn das Auswärtige Amt rät von touristischen Reisen in solche Gebiete ab. Diesem Rat schließen wir uns ausdrücklich an“, so Brötel.
Die Zeit mit weniger Neuinfektionen in den vergangenen Wochen hat das Gesundheitsamt des Kreises wiederum genutzt, um die Prozesse der ja in diesem Ausmaß noch nie dagewesenen Pandemiebekämpfung weiter zu optimieren und vor allem neu gewonnene Mitarbeiter einzuarbeiten. Dies gilt unter anderem für vier eigens eingestellte „Containment Scouts“, die zusammen mit den Ärztinnen und Ärzten die wichtige Kontaktpersonennachverfolgung durchführen.
Auch betreiben die Scouts nach wie vor das Bürgertelefon, wo sie von montags bis freitags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr Fragen zu der Corona-Pandemie unter den Telefonnummer 06261/84 3333 und 06281/5212-3333 beantworten. Dort gehen derzeit täglich rund 25 Anrufe zu den unterschiedlichsten Themen ein. Dieser Service wird auch in der Zeit der Sommerferien unverändert beibehalten.