_Eine Maßnahme des Flurneuordnungsverfahrens in Scheidental. (Foto: Liane
Entwicklung Scheidentals nachhaltig vorangebracht
Mudau. (lm) „Das Verfahren in Scheidental war für die Gemeinde Mudau der Einstieg in das Thema Flurneuordnung. Damit verbunden war der Wunsch des Gemeinderates, der Gemeindeverwaltung und besonders des Ortschaftsrates zusammen mit der Einwohnerschaft, die Entwicklung von Scheidental mit Hilfe der sehr guten finanziellen Unterstützung des Landes Baden-Württemberg nachhaltig voranzubringen“, so Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger im Rahmen der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in der Mudauer Odenwaldhalle. Das Flurneuordnungsverfahren in Scheidental läuft seit über 14 Jahren läuft und neigt sich langsam seinem Ende entgegen.
Die Mitglieder des Gemeinderates wurden in der Sitzung ausführlich durch Manfred Wiener, Jochen Kolb und Jörg Kromer vom Fachdienst –Flurneuordnung- unterrichtet und erhielten dabei einen Überblick über den Stand der Umsetzung der im Maßnahmenplan festgelegten Projekte. Nicht vergessen wurde dabei auch die Mitteilung über den Kosten- und Finanzierungsstand.
Die Teilnehmergemeinschaft der Eigentümer hat das Verfahren in allen Belangen mitgetragen und war auch bereit, eigenen Mitteln die Gesamtfinanzierung einzubringen. Die Gemeinde ihrerseits habe sich bereiterklärt einen freiwilligen Beitrag zur Entlastung der Teilnehmergemeinschaft zu leisten und die Mitfinanzierung jährlich in den Haushaltsplänen der Gemeinde Mudau zu verankern.
Aktuell fertig oder im Bau sind der Rathausvorplatz, der alte Waschplatz im Brunnenweg, der Brunnenweg selbst sowie 3,1 km Feldwegesanierung in Höhe von 3,124 Mio. Euro wobei lediglich 631.000 Euro aus Eigenmitteln bestritten werden müssen. „Bis dato konnte so die Entwicklung des Ortsteils Scheidental auch für Außenstehende sichtbar und nachhaltig vorangebracht werden“, betonte Bürgermeister Dr. Rippberger.
Einen Überblick über die gesamten Maßnahmen verschaffte sich das Gemeindegremium bereits im November vergangenen Jahres im Rahmen einer Gemeinderundfahrt. Darüber hinaus nahm man nun durch den Manfred Wiener und Jochen Kolb sowie durch Ortsvorsteher Klaus Schork als Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft den Ausblick auf die bis zum Abschluss noch letzte vorgesehenen Maßnahme- Gemeindeverbindungsweg Klingenweg auf die Länge von 910 Metern und eine Breite von 3,5 Meter mit beidseitigen Banketten von 75 Zentimetern – für 2021 und deren Finanzierungsmöglichkeiten zur Kenntnis und gab seine Zustimmung, gedeckelt für 20.000 Euro Gemeindeanteil.
Nach Aussage von Manfred Wiener würden die Kosten von 300.000 Euro mit 234.000 Euro bezuschusst werden, 50.000 Euro übernimmt die Teilnehmergemeinschaft und die Gemeinde sollte sich mit 16.000 Euro beteiligen.
Mit der gleichen Zielsetzung verfährt man derzeit auch im Rahmen der Flurneuordnung in Reisenbach. Auch hierüber informierten Manfred Wiener und Jörg Kromer über die weiteren Verfahrensschritte und weiteren Vorgehensweisen. Bürgermeister Dr. Rippberger betonte hierzu: „Das Verfahren in Reisenbach ist für die Gemeinde Mudau die logische und nahtlose Fortsetzung der Ortsteilentwicklung, die wir uns als Gemeinde zum Ziel gesetzt und mit Scheidental begonnen haben. Der Ortsteil Reisenbach hat sich nach Abfrage aller Ortsteile mit Beschluss des Ortschaftsrates aktiv und mit großem Engagement um die Nachfolge von Scheidental beworben“.
Auf den Weg gebracht wurde das Flurneuordnungsverfahren in Reisenbach bereits im Oktober 2017 mittels Gemeinderatsbeschluss und im Mai 2018 wurden die Eigentümer in einer Aufklärungsversammlung über Ziele und Inhalte des geplanten Verfahrens einschließlich der entstehenden Kosten informiert. Nach der Anhörung der Behörden und Verbände im Juni gleichen Jahres wurde das Verfahren zwei Monate später durch die Flurneuordnungsbehörde im Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises angeordnet.
Im Oktober 2018 wurde die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft mit ihrem Vorsitzenden Matthias Rechner gewählt. Drei Hektar Landkäufe für Naturschutz wurden getätigt. Des Weiteren hatte sich die Gemeinde verpflichtet, die im späteren Flurbereinigungsplan ausgewiesenen gemeinschaftlichen Anlagen in ihr Eigentum zu übernehmen und auch zu unterhalten. Derzeit ist man bei der Aufstellung des Wege- und Gewässerplans, der bis 2022 ausgeführt werden soll. Nach Aussage der Fachleute liegen die geplanten Ausführungskosten bei 2,7 Mio. Euro mit einem angedachten Zuschuss von 85 Prozent.