Bildungs- und Gedenkarbeit in Coronazeiten

(Foto: pm)

Anne Frank – Ausstellung in JVA Adelsheim mit Finissage beendet

Adelsheim.  (bd)  Zum zweiten Mal präsentierte die Justizvollzugsanstalt Adelsheim das Ausstellungsprojekt „Lasst mich ich selbst sein“ – Anne Franks Lebensgeschichte – in Coronazeiten eine besondere Herausforderung.

War die Wanderausstellung im Jahr 2016 in einer großen Zahl von Gefängnissen zu sehen, fanden sich in diesem Jahr letztlich nur die JVA Berlin-Plötzensee und das Adelsheimer Jugendgefängnis bereit, das Bildungs- und Gedenkprojekt zu realisieren. Nachdem die Infektionslage die geplante Eröffnungsveranstaltung hatte platzen lassen, warfen Anstaltsleiterin Katja Fritsche, Projektbetreuerin Annika Neubert vom Anne Frank Zentrum Berlin und JVA – Lehrerin Felicitas Kilian bei der Finissage einen Rückblick auf die beiden Ausstellungswochen.

Die Wanderausstellung zeigt in acht Kapiteln die Lebensgeschichte von Anne Frank und gibt Einblicke in die Zeit, in der sie gelebt hat. Thematisiert wird dabei auch die Bedeutung ihrer Geschichte für die Gegenwart. Und die Gegenwart diente Anstaltsleiterin Katja Fritsche auch zur Begründung, weshalb die JVA trotz der durch Corona nötigen Einschränkungen an der Durchführung der Ausstellung festgehalten habe. „Ich bin der festen Überzeugung, dass es gerade in schwierigen Zeiten – auch für die Demokratie – solche politisch bildenden und unsere Grundwerte stärkenden Veranstaltungen braucht!“.

Antisemitische Anschläge in jüngerer Zeit in Hamburg oder auf die Synagoge in Halle wie auch der Mord an Regierungspräsident Lübke in Kassel seien aus rechtsextremen Motiven geschehen, was die traurige Aktualität dieser sehr ernst zu nehmenden Problematik zeige. Doch die Person und das Schicksal Anne Franks mache nicht nur Geschichte exemplarisch verständlich, ihr Tagebucheintrag „Lasst mich ich selbst sein“ stehe auch für die Suche von Jugendlichen nach Identität und Perspektive.

Daran knüpft auch der Kern des Ausstellungsprojekts, der pädagogische Ansatz der sogenannten „Peer Education“, an. Dabei informieren und beraten Jugendliche bzw. junge Erwachsene Gleichaltrige auf Augenhöhe. 13 Insassen wurden dazu durch Annika Neubert speziell geschult und führten dann als „Peer Guides“ Insassen- und Mitarbeiter-Gruppen durch die Ausstellung, wobei die eigentlich vorgesehenen Führungen für externe Schulklassen und Jugendgruppen der Pandemie zum Opfer fielen.

Annika Neubert schilderte in Ihrem Grußwort die Arbeit mit den jungen Gefangenen. Bei den Seminaren innerhalb der JVAs träfe man dabei immer wieder auf Teilnehmende, die man vermutlich „draußen“ nicht erreicht hätte, mit denen sie aber in einer respektvollen Seminaratmosphäre spannende und herausfordernde Diskussionen führe, in denen vor allem die Aktualität des Themas deutlich werde. „Die Frage, warum die Beschäftigung mit Anne Frank auch für uns heute von Relevanz ist, wird dabei implizit immer sofort thematisiert: Auch wenn wir heute nicht in einer nationalsozialistischen Diktatur leben und die Grundlage staatlichen Handelns weder Rassismus noch Antisemitismus sind, gibt es eine gesellschaftliche Kontinuität zwischen damals und heute.“ Diskriminierung gäbe es immer noch, davon könnten die Teilnehmenden ihrer JVA-Seminare immer wieder berichten. Das sei die Grundlage, aufgrund derer man sich dann gemeinsam differenzierter mit der Geschichte auseinandersetze.

Gemeinsam mit Felicitas Kilian bescheinigte Neubert den jungen Ausstellungsführern ihre Aufgabe sehr gut bewältigt zu haben und überreichte die Teilnahmezertifikate.

Am 05. April 1944 habe Anne Frank in ihr Tagebuch geschrieben: “O ja, ich will nicht umsonst gelebt haben, wie die meisten Menschen. Ich will den Menschen, die um mich herum leben und mich doch nicht kennen, Freude und Nutzen bringen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod.”

Mit der Ausstellung in der JVA Adelsheim und der Mitarbeit der jungen Gefangen habe man einen kleinen Beitrag dazu geleistet, dass sich diese Hoffnung Anne Franks erfüllt.

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