(Foto: Jaufmann)
Bukuumi/Götzingen. (jm) „Freundliche Worte sind leicht, aber Freundschaft ist schwer!”, besagt eine ugandische Volksweisheit. Was freundschaftliche Beziehungen aber letztlich wirklich bewegen können, zeigt sich am Beispiel der nachhaltigen und effektiven Partnerschaft mit der Parish Bukuumi/Uganda, bei der sich aus der sehr erfolgreichen Zusammenarbeit auf dem Sektor der Unterhaltung eines Waisenprojektes aufgrund eines spontan initiierten Soccer-Camps im Januar 2016 unter dem Motto “You ‘ll never walk alone” eine unerwartete Entwicklung gestaltete, denn die Freude und Begeisterung der Kinder und Jugendlichen – rund 2.000 waren an den beiden Turniertagen gekommen – war riesig.
Angetan von dem gewaltigen Echo organisierten HELP-Team-Teilnehmer Hilfs-Exkursionen und Nachfolge-Camps mit ähnlichem Zuspruch. 2020 wurde das geplante Turnier wegen der Corona-Entwicklung nur unter eingeschränkten Voraussetzungen veranstaltet, während für 2021 zunächst gar kein Event ins Auge gefasst worden war.
Etwas überraschend griffen dann jedoch Fußballenthusiasten aus Hoima eigenständig die Idee auf und erkundigten sich nach möglicher Unterstützung, was jedoch mit Blick auf die kritische Corona-Lage nicht realisierbar erschien. Angesichts der Eigeninitiative aus Hoima entschlossen sich einige der HELP-Uganda-Fahrer diese ugandische Initiative auf rein privater Basis zu unterstützen. Denn es war ihnen wirklich eine Herzensangelegenheit.
So wurde das dritte Turniers ausgerichtet, bei dem es wieder um den Wanderpokal der Fa. Seibold aus Schlierstadt ging.
Die HELP-Aktivisten wollten damit den Verantwortlichen vor Ort quasi als “Hilfe zur Selbsthilfe” die schwierige Corona-Zeit durch das Fußballturnier zu erleichtern, zumal die Region zusätzlich noch durch innerafrikanische Flüchtlinge aus den Krisenregionen Kongo und Südsudan extrem belastet und gefordert wird.
Dankschreiben aus Uganda
Erfreulicherweise konnte das Vorhaben allen Bedenken und Erschwernissen zum Trotz unter der Regie des gastgebenden Vereins FC Ruyanja letztlich erfolgreich realisiert werden. Was das für die Sportfreunde in und um Hoima wirklich bedeutete, kommt wohl am besten in dem Dankschreiben des verantwortlichen Organisators zum Ausdruck, der nach dem erfolgreich verlaufenen Event voller Dankbarkeit berichtet:
“Hallo liebe Freunde von HELP! (…)
Bis Anfang März hatten wir seinen harten Lock-Down. Die Schulen, Kindergärten, Universitäten, Busverkehr und das Leben waren fast vollständig gesperrt. Nun wurde wieder geöffnet und daher unser Fußball-Turnier in Ruyanja genehmigt“, heißt es in den Brief.
Weiter schrieb Denis Mbehwereze, dass das Turnier auf den organisatorischen Ablauf beschränkt wurde, damit alles pandemiegerecht ablaufen konnte. Das Siegerteam stellte FC Kasasa, das dafür im Rahmen der Siegerehrung und Pokalübergabe durch Victoria Asiimwe, die ausgelobten Gewinnprämie in Höhe von umgerechnet 70 Euro entgegen nehmen durfte; der Zweitplatzierte durfte sich über 46 Euro freuen. Der Gewinn der Bronzemedaille wurde mit 23 Euro belohnt.
Außerdem bekamen alle teilnehmenden Teams wie in den Vorjahren wieder Trikots und Bälle, die von Sportvereinen aus Odenwald und Bauland gespendet worden waren.
„Es waren gute und faire Spiele, die unter extremer Hitze stattfanden, berichteten die Freunde aus Uganda weiter. Unter den Gästen sei auch der neu gewählte Abgeordneter des Hoima-Districts gewesen, der zwei Bälle spendete.
Am Ende seines Briefs schrieb Denis Mbehwereze an das Team von HELP – Ein Sommermärchen: „Wir danken Ihnen für die Unterstützung, Liebe und Mühe, die Sie mit Ihrem gesamten Team aus Deutschland unternommen haben. Das Turnier war für uns alle wieder ein Erlebnis und eine positive Abwechslung in der schlimmen Pandemiezeit.“
Trotz Corona ein positives Fazit
Trotz der derzeitig großen Erschwernisse für die Beziehungspflege durfte ein sehr positives Resümee gezogen werden, da trotz Corona diese sportliche Beziehung aufrechterhalten werden konnte.
Dass ein solches Turnier zwar mit “Fernunterstützung” aber völlig in Eigenregie erfolgreich veranstaltet werden konnte, berechtigt zu der Hoffnung, dass die Beziehung auch längerfristig erfolgreich fortgeführt werden kann. Die aus Uganda zu vernehmende Freude und die Dankbarkeit sowie die damit verbundene Chance, der weiterhin wirkungsvollen Unterstützung der Menschen dort lohnen alle Bemühungen zur weiteren Kontaktpflege und auch zu künftigem Erfahrungsaustausch.
(Foto: Jaufmann)