
Vor dem kürzlich eröffneten „Knast-Lädle“ der JVA Adelsheim wurden die Hornissenumzugskästen übergeben. Unser Bild zeigt (v.li.) Geschäftsführer Cem Eligül, Sascha Weiler (LRA Böblingen), Hauptwerkmeister Timo Stern, Arbeitspädagoge David Möse-Kusch, Kati Sevke-Masur (LRA Calw), Tamara Otto (LRA Calw) sowie Regierungsrätin Lisa Radl (Anstaltsleitung JVA Adelsheim). (Foto: pm)
JVA fertigt Hornissenumzugskästen für Naturschutzbehörden
Adelsheim. (bd) Angefangen hatte alles durch eine erste Anfrage vom Landratsamt (LRA) in Mosbach, das auf der Suche nach einer verbesserten Möglichkeit zum Ansiedeln oder Umquartieren von Hornissenvölkern war.
Tillo Jaufmann, Werkmeister und Betriebsleiter des Ausbildungsbetriebes Metall 2 im Adelsheimer Jugendgefängnis, griff die Idee auf und entwickelte den ersten Prototypen. Dabei blieb es nicht, der Prototyp überzeugte grundsätzlich und wird nun, nach aufgegriffenen Verbesserungsvorschlägen aus dem Naturschutz, unter der Regie von Jaufmann in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Timo Stern und Arbeitstherapeut David Möse-Kusch in der JVA als Ausbildungsauftrag produziert.
Von der im Neckar-Odenwald-Kreis ersonnenen Lösung – der Kreis hatte fünf Kästen abgenommen – erfuhren zwischenzeitlich auch die unteren Naturschutzbehörden der Landratsämter in Böblingen und Calw, die 16 Kästen bestellten und dieser Tage in Empfang nahmen. Die Bau- und Funktionsweise wurde den Kunden vor der Übergabe von dem mit der Fertigung beauftragten inhaftierten Auszubildenden erläutert, der auf „sein Projekt“ sichtbar stolz war.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenSascha Weiler und Silke Leupold vom LRA Böblingen sowie Kati Sevke-Masur und Tamara Otto vom LRR in Calw skizzierten den Hintergrund des Auftrags: „Hornissen sind nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Eine Umsiedlung darf nur bei Vorlage von triftigen Gründen erfolgen und muss durch die untere Naturschutzbehörde genehmigt werden. Ist eine Umsiedlung zulässig und möglich, erfolgt dies in unserem Fall unter Zuhilfenahme von ehrenamtlichen Fachberater:innen“, erläuterten sie bei der Abholung.
Diese Fachleute nutzen für die Umsiedlung Hornissenkästen, in welche die Tiere beim Absammeln befördert werden. „Die in Adelsheim gefertigte anspruchsvollere Variante ist mit einer integrierten Kammer ausgestattet, die unseren Ehrenamtlichen die Arbeit sicher erleichtern wird“, so das Statement der Vertreterinnen der beiden Landratsämter, die sich für die gute Zusammenarbeit und Fertigung der Hornissenkästen bedankten. Auch Cem Eligül, Geschäftsführer des Vollzugliches Arbeitswesen Baden-Württemberg (VAW), freute sich mit seinen Mitarbeitern für die erfolgreiche Umsetzung der Ideen und betonte zugleich die Wichtigkeit solcher „Projekte der Naturverbundenheit“.