Kostenintensive Themen im Gemeinderat

Kindergarten Großeicholzheim. (Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) Gleich drei überaus kostenintensive Themen beschäftigten das Seckacher Gemeinderatsgremium in seiner jüngsten öffentlich Sitzung, und zwar durchweg aufgrund großer Kostensteigerungen, die man im Gremium natürlich – wenn auch zähneknirschend – zur Kenntnis genommen hatte. Zunächst kümmerte man sich mit H. Droste als Vertreter des Büros Fritz-Planung aus Bad Urach um die driite Ausbaustufe der Wasserversorgungskonzeption, genauer um die Auftragsvergabe zum Tief- und Rohrleitungsbau der Doppelleitung Seckach – Großeicholzheim mit Umbau des Hochbehälters „Mutschere” und des Pumpwerks „Kohlplatte”.

Dabei wurde klar, dass die 2022 aktualisierte Kostenberechnung und der damals gestellte Förderantrag wieder überholt sind. Der Zuwendungsbescheid vom Oktober 2023 mit einer Förderquote von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten betrug 2.920.900 Euro bei Gesamtbaukosten von 4.326.550 Euro.

Nach der Ausschreibung des Tief- und Rohrleitungsbaus ergeben sich Mehrkosten in Höhe von rd. 400.000 Euro inkl. Baunebenkosten. Die Mehrkosten entfallen mit rd. 176.300 Euro auf den Tief- und Rohrleitungsbau, rd. 37.700 Euro auf die Erneuerung der Ortsnetzleitung in der Bannholz-Siedlung und der Großteil mit rd. 186.000 Euro auf den Bau eines Übergabeschachtes mit Wasserzähler im Bereich der Bodenseewasserleitung.

Dieser Übergabeschacht mit Wasserzähler und Stromanschluss wird notwendig, da die Förderleitung des Bodenseewassers, vom Angelteich bis zum HB Mutschere, mindestens zwölf Jahre im Eigentum der Gemeinde Seckach bleiben muss und erst danach an die Bodenseewasserversorgung übertragen werden darf. Die Räte nahmen die Kostensteigerung zustimmend zur Kenntnis und bevollmächtigten die Gemeindeverwaltung mit der Beauftragung der Bietergemeinschaft Wolf & Müller Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Waldenburg mit Schäfer Rohrnetz- und Anlagenbau GmbH, Dotternhausen als günstige Bieter mit den Arbeiten zum Angebotspreis in Höhe von 3.243.651 Euro netto sobald die Zusage vom RP zur Förderung der Mehrkosten vorliegt.

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Wie Gemeinderat Martin Müller jedoch anmerkte, werden sich die Seckacher sicher nicht über das Mischwasser freuen, worauf der Bürgermeister erklärte, dass aufgrund der Versorgungssicherung des Grundbedarfs Mischwasser künftig nicht mehr zu umgehen sein wird.

Nach dem Wasser folgte das Abwasser, genauer die Ertüchtigung der Regenüberlaufbecken RÜB 2 und RÜB 3 in Seckach sowie RÜB 002 in Großeicholzheim mit Steuer- u. Messtechnik. Nachdem die erste Ausschreibung wegen deutlich überhöhter Preise im Mai letzten Jahres aufgehoben worden war, sind die Ausschreibungen auf Einsparmöglichkeiten überprüft und neu veröffentlicht worden.

Aufgrund der erneuten Submission erläuterte Dipl.-Ing. Oswald Gehringer vom Ing.-Büro Sack & Partner aus Adelsheim deutlich, dass die Steuer- und Messtechnik der defekten Rührwerke im RÜB 3 für 37.147 Euro nicht förderfähig ist. Dieses und die folgenden Angeboten nahm das Gremium zustimmend zur Kenntnis und bevollmächtigte die Gemeindeverwaltung zur Auftragsvergabe, sobald die Zusage vom Regierungspräsidium zur Förderung der Mehrkosten vorliegt.

Der Austausch soll – ebenso wie die Ertüchtigung der Steuer- und Messtechnik bei den anderen Regenüberlaufbecken für 237.921 Euro an die Firma Eggs-Elektroanlagen GmbH in Pietzhausen vergeben werden, das Gewerk Tiefbau an die Kispert Bau GmbH in Limbach zum Angebotspreis von 10.872 Euro, Die Datenübernahme Kläranlage Seckach zum Angebotspreis von 15.308 Euro an das Ingenieurbüro Ihrig in Seckach und die Datenübernahme Kläranlage Allfeld an die Firma UFT in Bad Mergentheim zum Angebotspreis von 6.462 Euro. Insgesamt ergeben sich Mehrkosten in Höhe von rd. 104.000 Euro gegenüber dem Förderantrag vom September 2021. Dennoch konnten gegenüber der aufgehobenen Ausschreibung vom Mai 2023 immerhin 107.000 Euro eingespart werden.

Erstaunlich wenig Interesse vonseiten der Elternschaft zeigte sich bei der Neufestsetzung der Elternbeiträge für den Kindergarten Großeicholzheim für die Kindergartenjahre 2024/2025 und 2025/2026. War im Kindergartenjahr 2020/21 noch eine Preiserhöhungsrate von nur 1,9 Prozent notwendig gewesen, so hatte man im laufenden Jahr mit 8,5 Prozent wohl die Erhöhungsspitze erreicht. Dennoch sind für 2024/25 noch 7,5 Prozent und für 2025/26 noch 7,3 Prozent in der notwendigen Planung.

Die Fortschreibung des Teilregionalplans Windenergie umfasst zu den beiden Anlagen im Großeicholzheimer Gewann „Heimat“ die Vorrangfläche „Spitzenwald“ mit 29,5 Hektar nördlich von Großeicholzheim an der Gemarkungsgrenze zu Bödigheim. Eine weitere Potentialfläche mit rd. 53 Hektar westlich von Großeicholzheim auf den Gemarkungen Rittersbach, Heidersbach und Großeicholzheim war wegen des Fachbeitrags Artenschutz (Schwerpunktvorkommen der Kategorie A) abgelehnt worden.

Die Aufstellung des Teilregionalplans Freiflächen-Photovoltaik zum Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar beinhaltet neben den bereits bestehenden 26,3 Hektar am Winterberg in Zimmern, Roter Markstein-Hirschboden und Krumme Fürch-Speckengrund in Seckach noch geplante 9,4 Hektar Im Loh in Seckach sowie in Zimmern 8,9 Hektar im Eichäcker, 6,3 Hektar am Zimmerbuckel und 10,5 Hektar im Aspenäcker-Krummenäcker. Diesen Fortschreibungen stimmte das Ratsgremium zu und bevollmächtigte die Verwaltung zur Einreichung der Pläne und Stellungnahmen, boten sogar zusätzlich noch 12 Hektar im Gewann Flitterbaum zur Aufnahme in den Plan an.

Als wichtigste Bekanntgabe sah man die Erläuterungen des Bürgermeisters zu der erneut verschobenen Fahrbahnsanierung der Ortsdurchfahrt Großeicholzheim, die nach den erfolgten Kanalsanierungen mehrmals von der Verwaltung angefragt wurden. Als Antwort erhielt der Bürgermeister vom Regierungspräsidium nun die Antwort, dass man zwar großes Verständnis für die Bürger habe, doch die Prioritäten verschieben mussten, weil der Zustand der Ortsdurchfahrt zwar nicht befriedigend, aber noch nicht verkehrsgefährdend Ganz anders die L518, wo die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist und ein Vollsperrung drohe. Man habe aus diesem Grund beschlossen, die 2 Mio. schnellstens in die L518 zu investieren und den Abschnitt der L520 von Schefflenz-Kleineicholzheim und Großeicholzheim im nächsten Jahr in den Haushalt einzustellen und baulich umzusetzen.

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