
Als Quereinsteigerin absolviert Nadine Jantosch am Geriatriezentrum St. Josef in Teilzeit eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. (Foto: pm)
Walldürn. (pm) Dass seine Mutter mit 34 Jahren noch einmal die Schulbank drückt, wollte Nadine Jantoschs zehnjähriger Sohn zunächst nicht glauben. Aber es stimmt, seit 01. August absolviert sie am Geriatriezentrum St. Josef in Teilzeit eine Ausbildung zur Pflegefachfrau.
Damit betritt sie am Geriatriezentrum Neuland, wie Verwaltungsleiter Lothar Beger betont: „Es ist das erste Mal, dass eine Mitarbeiterin bei uns die Teilzeit-Ausbildung absolviert.“ Statt wie üblich in drei Jahren eignet sich Nadine Jantosch die geforderten Qualifikationen in vier Jahren an. Dabei hat sie aber den Vorteil, dass sie durch die 75-Prozent-Stelle Familie und Beruf besser vereinbaren kann.
„Schon mit 13 habe ich in der Pflege ein Praktikum absolviert. Das Interesse an dem Beruf war also schon früh da“, berichtet die
zweifache Mutter, die mit ihrer Familie in Scheringen lebt. Nach der Schule begann sie dann aber eine Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin. Als Verkäuferin arbeitete sie auch noch im September 2023, als sie bei Facebook auf eine Anzeige des Krankenhausverbands Hardheim-
Walldürn stieß, mit der eine Pflegehelferin gesucht wurde.
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Abonnieren Sie kostenlos unserenNadine Jantosch signalisierte Interesse, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und begann am 16. Oktober 2023 als Quereinsteigerin im Geriatriezentrum zu arbeiten. „Die Arbeit mit und für Menschen erfüllt mich viel mehr als meine vorherige
Tätigkeit“, sagt die 34-Jährige, „und ich habe schnell gemerkt, dass ich das dauerhaft machen möchte.“
Ihre Erwartungen an die Arbeit in der Pflege haben sich also mehr als erfüllt, sagt Nadine Jantosch mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Der Kontakt mit den Bewohnern, die netten Kolleginnen: „Für mich passt hier alles!“ Dass das Ganze auf Gegenseitigkeit beruht, bestätigt Lothar Beger: „Wir waren vom ersten Tag an sehr zufrieden: Nadine Jantosch ist ein Glücksfall für uns!“
Deshalb hat ihr der Krankenhausverband die Ausbildung in Teilzeit angeboten, damit sie sich zusätzlich qualifizieren kann. „Die Verantwortlichen kommen mir sehr entgegen, indem ich meine Schichtdienste genau gegensätzlich zu denen meines Mannes legen kann“, ist Nadine Jantosch dankbar. Nur so sei es möglich, den stressigen Familienalltag und die Herausforderungen einer Ausbildung in Einklang zu bringen.
An zwei Tagen in der Woche besucht sie nun die Augusta-Bender-Schule in Mosbach, für die es auch die erste Auszubildende in Teilzeit ist. Die übrige Zeit arbeitet sie im Geriatriezentrum. So hat sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ergeben. Nadine Jantosch bekommt die Chance, in ihrem Traumberuf zu arbeiten, und der Krankenhausverband hat beste Aussichten, eine hochmotivierte und gut ausgebildete Mitarbeiterin zu gewinnen. Dafür drückt man auch mit 34 Jahren noch einmal gerne die Schulbank.