Arbeit des LEV trägt Früchte

Arbeit des LEV trägt Früchte
Arbeit des LEV trägt Früchte

(Foto: pm)
Merchingen. (pm) Vergangene Woche fand die Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands Neckar-Odenwald-Kreis e. V. (LEV) im Schloss Merchingen statt. Landrat Dr. Achim Brötel, erster Vorsitzender des LEV, begrüßte die Mitglieder und Gäste aus Kommunen, Verbänden und Behörden.

Tätigkeitsbericht und Arbeitsprogramm

Im Mittelpunkt der Versammlung stand der ausführliche Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 sowie das Arbeitsprogramm für 2025, vorgestellt von Geschäftsführer Matthias Jurgovsky. Ein zentrales Thema bleibt die Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds, der bis 2030 auf 15 Prozent des Offenlands ausgeweitet werden soll.

Aktuell liegt der Anteil bei knapp elf Prozent – ein landesweiter Zwischenbericht bewertet die Entwicklung positiv. Im Neckar-Odenwald-Kreis haben bereits ein Drittel der Kommunen mit der Planung begonnen oder diese abgeschlossen, während vielerorts bereits Maßnahmen umgesetzt werden.

Kartierungen und Pflegearbeiten

Seit dem vergangenen Jahr läuft die Kartierung der Biotope im Offenland. Dabei zeigt sich deutlich, dass die Arbeit des LEV Früchte trägt. Viele Trockenhänge und Feuchtgebiete konnten durch gezielte Pflegemaßnahmen erhalten bleiben. Darüber hinaus entstanden neue Biotope, etwa durch die Extensivierung von Grünlandflächen.

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Der LEV betreut zahlreiche Pflege- und Extensivierungsverträge mit naturschutzfachlicher Zielrichtung. Diese fünfjährigen Verpflichtungen erstrecken sich inzwischen auf mehr als 1.500 Hektar. Die jährliche Fördersumme beträgt über 1,1 Millionen Euro. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement der landwirtschaftlichen Betriebe in Ravenstein, wo ein älteres Biotopvernetzungskonzept auf über 260 Hektar erfolgreich umgesetzt wird.

Unterstützung und konkrete Maßnahmen

Erfreuliche Nachrichten gab es 2024 auch hinsichtlich der Finanzierung: Aus der Landschaftspflegerichtlinie Baden-Württemberg konnten fast 260.000 Euro für zahlreiche Einzelmaßnahmen bereitgestellt werden.

Dabei stand unter anderem die Wiederherstellung typischer Mähwiesen im Naturschutzgebiet „Roberner See“ im Fokus. In Zusammenarbeit mit dem Forst wurde dort ein Waldrand zurückgedrängt – angrenzende artenreiche Wiesen sollen für eine positive Entwicklung sorgen.

In Billigheim-Allfeld trägt seit vergangenem Jahr eine Herde Coburger Fuchsschafe zur Offenhaltung eines Trockenhangs bei. Die Tiere verbreiten zudem Samen und Insekten, was die Wiederansiedlung typischer Arten auf dem ehemaligen Magerrasen unterstützt. Für 2025 hat die Geschäftsstelle zusätzliche Mittel beantragt. Gleichzeitig wurden jedoch bereits mögliche Kürzungen im Förderprogramm angekündigt.

Umweltbildung und Streuobstwiesen-Projekte

Mit Hilfe der vom Landkreis bereitgestellten Projektmittel wird weiterhin das „Klassenzimmer im Grünen“ gefördert. Streuobstpädagoginnen und -pädagogen vermitteln Grundschulkindern Wissen rund um Streuobstwiesen.

Da es jedoch an Fachkräften mangelt, wurde in Kooperation mit dem LEV Hohenlohekreis eine neue Ausbildungsrunde gestartet – vier Teilnehmende stammen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis.

Neben der Bildungsarbeit unterstützt der LEV auch praktische Maßnahmen wie Obstbaumschnittkurse, Sammelbestellungen von Obstbäumen und Nistkastenaktionen, die auch 2025 wieder auf großes Interesse stoßen.

Stiftungsgeldern und Artenschutz

Ein fester Bestandteil der Arbeit des LEV sind inzwischen auch Projekte, die über die Stiftung Naturschutzfonds finanziert werden. Es handelt sich dabei um Ausgleichsgelder, vor allem im Zusammenhang mit Windkraftanlagen.

Geschäftsführer Jurgovsky betonte, dass diese Mittel möglichst im Landkreis verwendet werden sollen. Daher unterstützt der LEV Kommunen und das Regierungspräsidium Karlsruhe bei der Antragsstellung.

Aktuell gibt es konkrete Planungen zur Erweiterung eines Kalkmagerrasens bei Billigheim-Waldmühlbach. Darüber hinaus wird eine Projektskizze zum Biotopverbund für den Kreuzenzian und den seltenen Kreuzenzian-Ameisenbläuling zwischen Buchen-Bödigheim und Elztal-Dallau entwickelt. Diese Arten stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und benötigen bestimmte Knotenameisen für ihren Lebenszyklus.

Veränderungen im Vorstand und Dank an Ehrenamtliche


(Foto: pm)
Nach dem Bericht des Geschäftsführers und der Entlastung des Vorstands folgten die turnusmäßigen Wahlen. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Rainer Houck, ehemaliger Bürgermeister von Schefflenz, stellte sich nach zehn Jahren nicht mehr zur Wahl. Landrat Dr. Brötel dankte ihm für sein Engagement.

Houck betonte, dass ihm die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Kommunen stets ein besonderes Anliegen war. Als Nachfolger wurde Bürgermeister Christian Stuber aus Neckarzimmern einstimmig gewählt. Die Kassenprüfer Norman Link (Bürgermeister von Neckargerach/Zwingenberg) und Andreas Sigmund vom Kreisbauernverband wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Zum Abschluss der Versammlung dankte Dr. Brötel allen Mitgliedern, dem Vorstand, der Geschäftsstelle und insbesondere den vielen engagierten Akteuren für ihre Arbeit.

Exkursion mit Fokus auf Amphibien und Grünlandpflege

Im Anschluss an die Versammlung fand eine Exkursion unter Leitung der stellvertretenden Geschäftsführerin Michaela Schmidt statt. Ziel war zunächst der Tümpel „Seelein“ bei Hüngheim, wo der stark gefährdete Kammmolch lebt. Das Gewässer dient als wichtiges Laichhabitat. Der LEV sorgt für die regelmäßige Pflege des Tümpels und des umliegenden extensiv genutzten Grünlands, um den Lebensraum dauerhaft zu sichern.

Auch der zweite Exkursionspunkt, das Kessachtal nördlich von Hüngheim, stand im Zeichen extensiver Grünlandnutzung. Das Tal befindet sich größtenteils im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Der LEV sorgt durch naturschutzfachlich ausgestaltete Verträge im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie für eine nachhaltige Bewirtschaftung.

Eine Besonderheit im Kessachtal ist der hohe Anteil beweideter Flächen. Diese Form der angepassten Beweidung leistet einen wertvollen Beitrag zum Biotopverbund, der aktuell im Stadtgebiet Ravenstein mit einer eigenen Planung besondere Aufmerksamkeit erhält.

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