Waldbrunns Alt-Bürgermeister wurde 80

01.05.10

Großer Empfang im Rathaus

Bürgermeister Klaus Schölch gratuliert seinem Vorgänger Gerhard Hauck. (Foto: Hofherr)

Waldbrunn. Am Donnerstag, seinem 80. Geburtstag, ließ er es etwas ruhiger angehen, um Kraft und Energie für Empfang der Gemeinde Waldbrunn im Rathaus zu sammeln, so Waldbrunns Ehrenbürger Alt-Bürgermeister Gerhard Hauck nachdem er die zahlreichen Glückwünsche ehemaliger Weggefährten entgegen genommen hatte.

Geladen hatte die Gemeinde Waldbrunn, deren Geschicke der Jubilar 24 Jahre maßgeblich bestimmte, und Nachfolger Bürgermeister Klaus Schölch. Gekommen waren die Familie, Ehrenbürger Gerd Mosca, ehemalige und noch aktive Bürgermeister aus Österreich und Sachsen sowie aus der Region, Rektoren, Seelsorger, Unternehmer, Bankenvertreter, ehemalige Postkollegen, Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Feuerwehrkommandanten, Vereinsvertreter, Mitarbeiter der Verwaltung und viele Gratulanten aus der Bevölkerung, die Gerhard Hauck schätzen gelernt hatten und es sich nicht nehmen lassen wollten, Geschenke und Glückwünsche persönlich zu überbringen.

In seiner Laudatio ließ Bürgermeister Klaus Schölch die Biografie des Jubilars lebendig werden, der am 29.04.1930 in Eberbach geboren wurde. Schon damals sei laut Horoskop vorbestimmt gewesen, dass er Oberhaupt der noch nicht existierenden Gemeinde Waldbrunn werden würde.

Nach dem Schulbesuch begann der Jubilar 1944 eine Ausbildung bei der Deutschen Post, die er 1947 beendete. Im gleichen Jahr wurde Hauck ins Beamtenverhältnis übernommen. 1956 erfolgte der Aufstieg in den mittleren Dienst. Bereits vier Jahre später folgte als Kraftstellenleiter der ein Posten im gehobenen Dienst. Damals hatte Hauck erste Begegnungen mit den Menschen auf dem Winterhauch.

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Auch die vor der Übernahme politischer Verantwortung habe sich Gerhard Hauck nicht gedrückt. Als Mitglieder der SPD Eberbach wurde er 1959 erstmals in den Stadtrat gewählt, dem er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1973 teilweise mit der höchsten Stimmenzahl aller Bewerber bis 1973 angehörte. Für drei Jahre war er daneben als Bürgermeister-Stellvertreter tätig und gehörte ab 1965 dem Kreistag des damaligen Landkreises Heidelberg an.

Nächster Karriereschritt war die Wahl zum ersten Bürgermeister der neu gegründeten Gemeinde Waldbrunn. Mit der Wahl zum Oberhaupt der fünf, später sechs Winterhauchdörfer endete seine knapp 30-jährige Postlaufbahn.

Für Waldbrunn war die Wahl Gerhard Haucks ein Glücksfall, stellte Bürgermeister Schölch dar. Das Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger war dabei Maßstab des Handelns in einem nicht leichten Amt. Haucks Streben galt dabei in erster Linie der Aufgabe, die Ortsteile zu einer Einheit zusammen zu führen und gleiche Lebensbedingungen zu schaffen.

Wichtige Meilensteine in Haucks Bürgermeisterzeit waren die Fertigstellung des Winterhauch-Schule, die Vollendung des Kurzentrums trotz einer Deckungslücke von 3 Mio. DM. Mehr als 30 Jahre später wiederholen sich die Entscheidungen, so Schölch, nur dass es heute um 3 Mio. Euro gehe.

Am Ende von Haucks Amtszeit dürfen alle Waldbrunner Stolz auf das Geleistete zurückblicken, betonte das amtierenden Gemeindeoberhaupt.

So wurden innerörtliche Straßen mit umfangreichen Dorfentwicklungsmaßnahmen realisiert und in allen Ortsteilen Baugebiete erschlossen. In die Amtszeit des Ehrenbürgers fielen auch die Entwicklung der Wasser- und Abwasserversorgung und das Engagement für die familien- und kinderfreundliche Infrastruktur mit großen Investitionen beim Kindergartenneubau in Schollbrunn und Strümpfelbrunn und die Sanierung der anderen Gemeindeeinrichtungen.

Auch auf dem Gebiet des „Tourismus” habe der Jubilar vieles bewegt und geleistet. Neben dem Bau der Kurzentrums sind hier insbesondere der Bau des Feriendorfs Waldkatzenbach und die Anlage des Kurparks in Mülben zu nennen. Die Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien rundete Haucks Engagement in diesem Bereich ab.

Nicht vergessen werden dürfe aber auch der Neubau des Rathauses in Strümpfelbrunn und die Versorgung aller Ortsteile mit Bürgerhäusern in den ehemaligen Rat- bzw. Schulhäusern. Damit zeigte Gerhard Hauck auf, dass es ihm um die Verbindung der Menschen miteinander gegangen sei.

Dies zeige sich auch an der Partnerschaft zur österreichischen Gemeinde Kobersdorf/Burgenland den Beziehungen zum französischen Freyming-Merlebach und der Verwaltungshilfe für Röhrsdorf/Borthen bei Dresden und Weisbach in Thüringen nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1989. Für dieses Engagement erhielt Gerhard Hauck im Jahr 1997 neben der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Waldbrunn auch das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Auf allen Ebenen habe der heute 80-Jährige als Politiker und als Mensch mit hoher Kompetenz, Anstand und Fairness das Notwendige geleistet, um gute und reale Ziele zu erreichen. Dabei habe er sich nie gescheut, Verantwortung zu übernehmen, um dem Wohl der Allgemeinheit und dem seiner Mitbürger zu dienen, schloss Bürgermeister Klaus Schölch seine Lobrede.

Auch die Bürgermeister a.D. Manfred Fuchs aus Kobersdorf im Burgenland, Dieter Neumann aus Röhrsdorf/Borthen und Ortsvorsteher Reinhard Kessler hoben die Verdienste Gerhard Haucks hervor. Während Fuchs und Neumann das Engagement des Jubilars für die Partnerschaft der Gemeinden würdigten, hob Ortsvorsteher Kessler hervor, dass der Jubilar über Parteigrenzen hinweg gemeinsam mit allen Entscheidungsträgern in Gemeinde- und Ortschaftsräten an konstruktiven Lösungen gearbeitete habe. Für die Belange der Bürger habe er dabei stets ein offenes Ohr gehabt.

Bewegt von der Vielzahl der Gratulanten und den vielen guten Wünschen dankte Alt-Bürgermeister Gerhard Hauck den Anwesenden. Auch wenn man nicht mehr ins Alltagsgeschäft eingebunden sein, tue es gut, Lob zu bekommen. In seiner aktiven Zeit habe es davon viel zu wenig gegeben, hob der Jubilar augenzwinkernd hervor. Sein Streben habe immer dem sozial Schwächeren und dem Wohle des Bürgers gegolten. Daher habe er immer an allen Ortschaftsratssitzungen teilgenommen, um direkt vor Ort Rede und Antwort zu stehen, aber auch Anregungen mit ins Rathaus zu nehmen. Er sei froh, dass es gelungen sei, die Ortsteile gleichmäßig zu entwickeln. Abschließend betonte Jubilar Hauck, dass es richtig und wichtig sei, das Kurzentrum großzügig zu erweitern. Auch wenn es aufgrund der Kosten viele Kritiker gebe, entstehe dennoch ein bedeutsames Vorzeigeobjekt für die ganze Region.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach, Elena Kropmaier am Akkordeon und Bürgermeister a.D. Manfred Fuchs am Klavier.

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Unser Bild zeigt sitzend von links: Hildegard Hauck, Ehrenbürger Gerd Mosca, Jubilar Alt-Bürgermeister Gerhard Hauck, Inge Zäpfel, Elke Schölch und Bürgermeister Klaus Schölch. (Foto: Hofherr)

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