04.05.10
Kleine Kulturgeschichte des Odenwälder Wassers
Hochwassermarken an der Stadtmauer in Eberbach. (Foto: M. Hahl)
Urzeitliche Flusslandschaften, Meereseinbrüche und explosive Vulkanausbrüche formten über Jahrmillionen den Odenwald. Sein gegenwärtiges Gesicht erhielt er von den Flüssen und Bächen, die das Gestein im Wechselspiel von Gebirgshebung und Erosion zerfurchten. Neckartal, Maragatenschlucht und die Bachtäler des südlichen Odenwaldes sind einige Stationen dieses Abendvortrags, mit dem der Geograph Michael Hahl einen unterhaltsamen Streifzug durch die regionale Landschafts- und Kulturgeschichte unternimmt.
Wo Gewässer waren, wirkte schließlich der Mensch. Alte Brunnen und historische Mühlen bezeugen noch heute, wie das Vorhandensein von Quellen, Bächen und Flüssen das Siedlungsbild im Odenwald mitbestimmte. Und wo der Mensch ohne Wasser lebte, ließ er sich etwas einfallen, damit das kostbare Nass doch zu ihm kam: Ziehbrunnen und hydraulische Pumpen waren erforderlich, um die wasserarmen Buntsandsteinhöhen zu kultivieren. Wasserkandel versorgten die Mühlgräben und die Hangwiesen in den Tälern.
Auf einer bilderreichen Reise erläutert der Powerpoint-Vortrag viele Beispiele – rund um das Wasser – aus der Siedlungs- und Kulturgeschichte des Odenwaldes. Alle ausgewählten Orte und Themen orientieren sich an einer besonderen Leitidee: ihrer Verbindung zum Wasser. Von Mühlengewerbe, Wiesenwässerung und mythologischen Brunnen ist die Rede, auch vom Neckar, von seinen Hochwässern, von der Stauregulierung und Schiffbarmachung, von Mark Twains Floßfahrt und vom Hookemann, dem sagenhaften Neckargeist. Geheimnisvolle Orte wie die Ruine der Lichtenklinger Quellkirche oder das verschwundene Ferdinandsdorf werden durchstreift, aber auch die Eberbacher Altstadt wird der gar nicht trockene Bildervortrag besuchen.
Infos:
19.30 – ca. 21.00 Uhr
Eberbach, vhs-Haus, Großer Saal, Bussemerstr. 2a
Eintritt: 6 Euro
(Anmeldung möglich, nicht erforderlich)