10.05.10
Jury der Johannes-Diakonie Mosbach kürt Preisträger des Malwettbewerbs zum Thema „Inklusion“
Die Jury mit (v.li.) Diana Krupp, Norbert Eisenlöffel, Reinhard Hemmer und Marianne Holzwarth bei der Auswahl. (Foto: Annette Peters):
Mosbach. (ap) Ein wenig verloren steht der Rollstuhlfahrer am Rande des großen Platzes und schaut wehmütig den Kindern beim Spielen zu. Auf der Szene rechts daneben ist er mitten drin im Geschehen, hält den Ball auf dem Schoß, bereit zum nächsten Wurf. Und noch mehr hat sich geändert: Wo vorher Treppen zu Gebäuden führten, sind jetzt Rollstuhlrampen vorhanden. Das Telefonhäuschen ist einem offenen Fernsprecher gewichen, und statt Kopfsteinpflaster gib es nun einen ebenen Bodenbelag. So hat Ella Blaschek das Thema „Inklusion“ umgesetzt. Die Schülerin der Klasse 7a am Buchener Burghardt-Gymnasium hat am Kreativwettbewerb der Johannes-Diakonie Mosbach anlässlich des europäischen Aktionstags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung teilgenommen und erhält für ihr auch künstlerisch hochwertiges Bild den ersten Preis.
Vorstand Jörg Huber hatte die Schulen angeregt, Schüler z.B. in den Fächern Religion, Ethik und Gemeinschaftskunde auf den Wettbewerb einzustimmen und mit dem Thema „Inklusion“ vertraut zu machen. Unterrichtshilfen wurden zur Verfügung gestellt, Materialien und Techniken konnten die Schüler frei wählen. Wie stellen sich Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klasse die „Inklusion“ – das selbstverständliche Miteinander aller Menschen – vor? Wie wünschen sie sich das Zusammenleben? Wie erleben sie dieses bereits? Dies wollte der Veranstalter von ihnen wissen.
Eine Jury der Johannes-Diakonie – bestehend aus Reinhard Hemmer, neben seiner Tätigkeit im Wohnbereich als Maler und Bildhauer tätig, Norbert Eisenlöffel, Sonderschullehrer und Mentor im Kunst-Werk-Haus, der ebenfalls sich künstlerisch betätigenden Schülerin Diana Krupp und Marianne Holzwarth, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen – war zwar zunächst von der geringen Resonanz ein wenig enttäuscht. Schließlich hatten sich von 14 angeschriebenen Schulen nur drei beteiligt. Begeistert war sie dann aber vom Ideenreichtum der eingereichten Arbeiten.
Der erste Preis war schnell vergeben, und auch bei dem zweiten und dritten Preisträger fiel die Wahl leicht. Anna-Lena Kinzler (Klasse 6) und Lars Meyer (Klasse 8) kommen beide von der Müller-Guttenbrunn-Schule, Mosbach, und haben mit ihren Werken sowohl das Thema voll getroffen als auch einen hohen künstlerischen Anspruch erfüllt. Dies waren für die Jury die ausschlaggebenden Kriterien. Auch die weiteren Preisträger erfüllten diese Vorgabe: Mara Abelsberger, Lena Vogel (beide Klasse 5, Müller-Guttenbrunn-Schule), Bianka Richter (13 Jahre, Lohrtalschule Mosbach), Tamer Kara (Klasse 8, Müller-Guttenbrunn-Schule), Jana Roos, Fynn Huber (beide Klasse 5, Müller-Guttenbrunn-Schule) und Nicole Boldt (Klasse 5, Burghardt-Gymnasium).
Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von der Johannes-Diakonie Mosbach im Juni zur Preisverleihung auf den Schwarzacher Hof eingeladen, wo auf sie als Dankeschön ein kleines Programm im Sinnesgarten, im Kunst-Werk-Haus und im Niederseilgarten wartet.
Am Bild mit dem 2. Preis waren beteiligt: Anna-Lena Kinzler, Patrick Mackamul. Am Bild mit dem 10. Preis waren beteiligt: Nicole Boldt, Sandra Martin, Katharina Boldt. (Fotos: Annette Peters)