14.05.10
Geschichts- und Kulturerlebnisort
Gruppenbild mit allen Projektbeteiligten und den Ehrengästen bei der Einweihung des „Geschichts- und Kulturerlebnisorts „Der Pfeifer“ in Werbach-Niklashausen. (Foto: LRA)
Werbach-Niklashausen. Das Projekt „Geschichts- und Kulturerlebnisort Der Pfeifer“ in Werbach-Niklashausen wurde im Rahmen des LEADER-Programmes der Europäischen Union (EU) umgesetzt, mit Mitteln der EU und des Landes Baden-Württemberg gefördert – und in der „Europawoche“ offiziell eingeweiht. Ein Projekt, das zweifellos über die Grenzen des Main-Tauber-Kreises hinaus ausstrahlt.
Die Anschaffung historischer Kleidung aus der Zeit „Des Pfeifers“, die Einrichtung einer Kleiderkammer im bestehenden Dorfmuseum, die Erstellung einer großen Infotafel am Radweg „Liebliches Taubertal“ und die Rekonstruktion eines historischen Weinberges bei der „Berghardenhöhle“ sind Bestandteile des LEADER-Projektes mit dem Ziel, das Leben und Wirken des großen Sozialrevolutionärs Hans Böhm, genannt „Der Pfeifer“ (um 1450 bis 1476), auch in der heutigen Zeit im Gedächtnis der Menschen zu bewahren. Denn Hans Böhm zog in der Zeit seines Schaffens mit seinen kirchen- und sozialkritischen Predigten große Menschenmassen aus dem ganzen Land in seinen Bann, die dann zu Tausenden nach Niklashausen pilgerten, um die Predigten des „Pfeifers“ zu hören. Bürgerinnen und Bürger von Niklashausen haben es sich unter Leitung von Ortsvorsteherin Marlise Düx zur Aufgabe gemacht, mit dem LEADER-Projekt die Erinnerung an den „Pfeifer“ am Leben zu erhalten. Ein „absolut vorbildliches“ Projekt auf der Basis ehrenamtlichen Engagements, das von den Rednern und Ehrengästen immer wieder großes Lob erfuhr. Werbachs Bürgermeister Ottmar Dürr, selbst gekleidet im historischen Kostüm, freute sich über die Bereicherung der Gemeinde Werbach um ein „kulturhistorisches Highlight“. Der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe Neckar-Odenwald-Tauber und der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, bezeichnete das Projekt „Der Pfeifer“ als hervorragendes Beispiel dafür, wie Gemeinden im ländlichen Raum durch aktive Bürgerbeteiligung und durch enge Zusammenarbeit unterschiedlichster Partner einen eigenen Beitrag dazu leisten können, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Auch wenn der bürokratische Aufwand zur Erlangung der Zuschussmittel leider groß sei, ist LEADER laut Dr. Brötel ein geeignetes Programm, um die Gemeinden im Aktionsgebiet Neckar-Odenwald-Tauber fit für die Zukunft zu machen. Der Dezernent für Kreisentwicklung am Landratsamt Main-Tauber-Kreis und Geschäftsführer der Touristikgemeinschaft „Liebliches Taubertal“, Jochen Müssig, betonte, dass die Bürgerinnen und Bürger von Niklashausen stolz sein können auf das, was sie geschaffen haben: „Mit dem Projekt „Der Pfeifer“ ist die Tourismusregion „Liebliches Taubertal“ um eine touristische Attraktion reicher.“