14.06.10
„Gib mir eine Chance“: Aktion Opferwoche der Diakonie 2010 wurde eröffnet
Unser Bild zeigt von rechts: Wera Backfisch, Guido Zilling (stellv. Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Neckar-Odenwald-Kreis), André Sommer, Birgit Lallathin, Sonja Brämer sowie Teilnehmrinnen des Clubs Lumpenglöckle beim Eröffnungsgottesdienst zur Aktion Opferwoche der Diakonie. (Foto: Annette Peters)
Mosbach. Wie groß ist das Risiko in Deutschland, arm zu sein? Wie sieht es mit der Solidarität in unserer Gesellschaft aus? Was sagt die Bibel dazu? Um diese Fragestellungen ging es bei der Eröffnung der diesjährigen Aktion Opferwoche der Diakonie am Sonntag in der Johanneskirche. Im Mittelpunkt des in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Gottesdienstes standen Projekte des Diakonischen Werkes (DW) im Neckar-Odenwald-Kreis, die durch die Aktion Opferwoche gefördert werden sollen.
Kohlrabi im Gottesdienst? In der Johanneskirche der Johannes-Diakonie Mosbach geht es zwar traditionell ein wenig „anders“ zu, aber als André Sommer, Sozialarbeiter beim Diakonischen Werk, mit dem Gemüse in der Hand zum Altar schritt, gab es doch einige fragende Blicke. Des Rätsels Lösung ergab sich im Zwiegespräch mit Pfarrerin Birgit Lallathin: „Gesundes Kochen für den kleinen Geldbeutel“ ist eines jener Projekte, mit denen das DW praxisnahe Hilfe leistet. Mitte September startet der nächste Kochkurs, Anmeldungen sind ab sofort beim Diakonischen Werk möglich.
Auch der „Club Lumpenglöckle“ gibt nahe am Menschen Hilfestellung in schwierigen Lebenssituationen. Exemplarisch für viele Aktivitäten stellten Sonja Brämer und Wera Backfisch Sitztänze vor. Dem Interview, das Birgit Lallathin mit ihnen führte, war zu entnehmen, dass der Club oft der einzige Kontakt ist, der einem Menschen noch geblieben ist. Viele Freundschaften seien hier entstanden. Für Ausflüge und viele weitere Aktivitäten ist der Club auf Spenden angewiesen.
„Was geht es mich an?“ Das, so Birgit Lallathin in ihrer Predigt, sei eine sehr häufige Reaktion auf die zunehmenden sozialen Probleme in unserem Land. Die soziale Kälte nehme zu. Die Bibel gebe eine klare Antwort: Gott sei nicht Mensch geworden, und zwar mitten unter den Armen, den Ausgestoßenen und Diskriminierten, wenn er der bequeme Gott wäre, der sich in feudalen Tempeln buchstäblich anhimmeln ließe. Jesus habe die Armut nicht beschönigt und die Reichen nicht geschont. „In der Opferwoche der Diakonie“, so die Pfarrerin, „besinnen wir uns auf Gottes Wort. Worte, die Gerechtigkeit einfordern.“
Auskünfte über die Projekte, die im Rahmen der Aktion Opferwoche gefördert werden, und über Spendenmöglichkeiten sind bei Guido Zilling, Diakonisches Werk im Neckar-Odenwald-Kreis, unter Tel. 06261/9299-0 oder per E-Mail: info@dwnok.de erhältlich.