
Kleines Gerät mit großer Wirkung
Das neue Wasserstoffatemtestgerät, das den Neckar-Odenwald-Kliniken in Buchen zur Verfügung steht, macht nicht viel her, kann aber speziell bei Patienten mit unklaren Bauchbeschwerden wertvolle Dienste leisten. Chefarzt Dr. Rüdiger Mahler (Mitte) verspricht sich mit Oberarzt Dr. Ernst Dadrich und Gesundheits- und Krankenpflegerin Cornelia Kratzer jedenfalls eine erheblich verbesserte Diagnosefindung. (Foto: LRA)
Buchen. Es ist blau, klein und unscheinbar. Und doch soll das neue Wasserstoffatemtestgerät, das seit kurzem dem Team von Chefarzt Dr. Rüdiger Mahler in den Neckar-Odenwald-Klinken in Buchen zur Verfügung steht, Patienten mit unklaren Bauchbeschwerden zu einer eindeutigen Diagnose verhelfen – weshalb es ganz eindeutig zur „Wunschausstattung“ des seit 2010 in Buchen praktizierenden Spezialisten für Gastroenterologie gehört.
Tatsächlich kommen viele Patienten in die Sprechstunde des Mediziners und klagen über Beschwerden wie chronischen Durchfall, chronische oder wiederkehrende Bauchschmerzen und andere Beschwerden im Bauchraum. Manchmal bringen die dann anstehenden Untersuchungen wie Magen- und Darmspiegelungen aber keinen verwertbaren Befund. Oft wird dann die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ gestellt, weiß der Mediziner: „Diese Diagnose sollte man manchmal aber doch hinterfragen.“
Dieser Artikel ist mir was wert: [flattr btn=“compact“ tle=“Kleines Gerät mit großer Wirkung“ url=“https://www.nokzeit.de/?p=9413″] Hier kann das neue Testgerät zum Einsatz kommen. Ohne operativen Eingriff oder Belastungen für den Patienten misst es ganz einfach den Wasserstoffgehalt der Atemluft eines Patienten. Wasserstoff hat da eigentlich nichts zu suchen, der menschliche Körper produziert diesen Stoff nicht. Werden dennoch bestimmte Konzentrationen gemessen, kann der Arzt – nachdem dem Patienten zuvor verschiedene Kohlehydrate verabreicht worden waren – auf die Ursache dieser Konzentration schließen. Das kann eine Unverträglichkeit von Lactose (Milchzucker) oder von Fructose (Fruchtzucker) sein oder aber auch eine bakterielle Besiedelung des Dünndarms, an einem Ort also, wo in einem gesunden Organismus keine Bakterien sein dürfen. In jedem Fall läuft dann im Darm eine Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen ab, die so nicht sein dürfte – und die der Grund für Schmerzen, Blähungen und Durchfall sein kann. Nach der Diagnose bringt eine annähernd lactose- oder fructosefreie Ernährung oder aber die medikamentöse Behandlung der Bakterienbesiedlung. oft Linderung. „Weil die Patienten wegen ihrer anhaltenden und sehr unangenehmen Beschwerden oft unter einem großen Leidensdruck stehen und sich nicht selten sogar aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen, bin ich sehr froh, dass mit diesem Gerät eine weitere Möglichkeit in der Diagnosefindung haben und die Möglichkeit einer effektiven Behandlung gegeben werden kann“, so Dr. Rüdiger Mahler.