Einen Besuch vor Ort stattete MdB Josip Juratovic den Neckar-Odenwald-Kliniken am Standort Mosbach ab. Auf dem Foto v.l: Frank Hehn, Landrat Dr. Achim Brötel, MdB Josip Juratovic, Harald Löffler, Gabriele Teichmann, Hartmut Landhäußer. (Foto: pm)
MdB Josip Juratovic besuchte mit der Mosbacher SPD die NOK-Kliniken_`
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Mosbach. (pm) Es ist noch nicht lange her, dass die Neckar-Odenwald-Kliniken finanziell am Abgrund standen. In der Spitze rund 14 Millionen Euro an jährlichem Verlust waren aufgelaufen und hätten einen Weiterbetrieb in öffentlicher Hand schon bald unmöglich gemacht.
Inzwischen zeitigen Umstrukturierungen jedoch Erfolge. Um sich von der Entwicklung ein genaueres Bild zu machen, besuchte der Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic (SPD) den Klinikstandort in Mosbach.
Empfangen wurden die Sozialdemokraten, zu deren Delegation neben der Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Große Kreisstadt Mosbach mit Neckarzimmern, Kreisrätin Gabriele Teichmann, auch die Stadträte Hartmut Landhäußer und Frank Heuß gehörten, von der Klinikgeschäftsführung.
Ebenso kam Landrat Dr. Achim Brötel (CDU) vor Ort. „Wir sind dankbar, dass sich die Politik die Zeit nimmt. Das ist ganz wichtig für uns“, betonte Geschäftsführer Frank Hehn gleich eingangs. Unterstützt durch den kaufmännischen Leiter Harald Löffler zeigte er mittels einer Präsentation, die strukturellen Änderungen, an denen man derzeit arbeitet und welche bereits umgesetzt wurden.
Dass es nicht nur um Einsparungen, sondern auch um die Ausschöpfung der Einnahmequellen ginge, war Hehn dabei besonders wichtig. Letztlich gehe es darum, von den gesetzlichen Krankenkassen adäquat vergütet zu werden. Er dankte in diesem Zusammenhang Gabriele Teichmann für deren berufliche Expertise bei Fragen zur Abrechnungsfähigkeit.
Dass das System der Fallpauschalen jedoch „den kleinen Häusern gegenüber schlicht nicht gerecht“ werde, merkte Landrat Dr. Brötel an. „An der Grundstruktur der Finanzierung von Krankenhäusern kann etwas nicht stimmen. Wir sind insbesondere im Bereich der Inneren Medizin voll belegt und trotzdem defizitär!“, verdeutlichte er.
„Man muss als Politiker immer hinterfragen, wo Gewinne herkommen“, zog MdB Josip Juratovic hier den Vergleich zu privaten Klinikbetreibern. Deren Erträge würden oft täuschen, da sie in den meisten Fällen auf Kosten der Belegschaften und nicht zuletzt der Patienten entstünden. „Ich bin froh, dass hier nicht privatisiert wurde“, bekräftigte der Bundespolitiker.
Wie wichtig der „Faktor Mensch“ gerade bei notwendigen Umstrukturierungen ist, weiß Juratovic aus seinen Erfahrungen als Betriebsrat in einem großen Industriebetrieb. Im Gesundheitsbereich gehe es aber noch mehr um die Erfüllung eines Auftrags der öffentlichen Daseinsvorsorge. „Gewinnerzielung darf hier niemals im Mittelpunkt stehen“, so Juratovic.
Landrat Dr. Achim Brötel pflichtete bei und ergänzte, dass Geld für die kommunalen Träger dennoch eine bedeutende Rolle spiele: „Wir stellen als Landkreis die Liquidität sicher und haben riesige offene Forderungen“, so Brötel. Harald Löffler merkte hier an, wie es schon „beinahe unwirklich“ erscheine, wenn man in der Verantwortung „für rund fünf Millionen Euro Verlust vom Chef gelobt“ werde.
Aus dem dargestellten Sachverhalt ergebe sich eine Aufgabe für die Politik, da Kliniken in ländlich geprägten Räumen dringend benötigt würden.„Ohne uns wären hier 60.000 Fälle unversorgt. Wir sind schlicht unverzichtbar“, so der Landrat.
MdB Josip Juratovic zeigte sich beeindruckt vom eingeschlagenen Weg. Das aufgezeigte Konzept gebe Grund zur Zuversicht. Seine politische Unterstützung bot er gerne an.