Jürgen Galm wird auch die kommenden acht Jahre Bürgermeister von Osterburken bleiben, da er am 15. Dezember ohne Gegenkandidat auf dem Wahlzettel steht. Dennoch macht er beim NOKZEIT-Bürgermeister-Check mit. (Foto: privat)
Osterburken. Am 15. Dezember sind in Osterburken und den Stadtteilen aufgerufen etwa 5.00 Wähler zu den Bürgermeisterwahlen aufgerufen. Da es mit Amtsinhaber Jürgen Galm nur einen Bewerber gibt, geht es lediglich um die Bestätigung der Arbeit des amtierenden Stadtoberhaupts durch eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Noch nicht einmal die Nein-Partei, deren Kandidaten ansonsten in ganz Baden-Württemberg antreten, hat einen Vertreter benannt.
Trotz seines Status als Einzelkämpfer und der Gewissheit, dass er die Wahl sicher gewinnt, hat sich Bürgermeister Jürgen Galm bereiterklärt, an unserem NOKZEIT-Bürgermeister-Check teilzunehmen. Wie in den anderen Kommunen, in denen unser Fragenbogen bisher zum Einsatz kam, haben wir verschiedene Themenfelder abgefragt.
5. Der demographische Wandel betrifft Osterburken ebenso wie andere Gemeinden im Ländlichen Raum. Laut der Vorausberechnung des Statistischen Landesamts werden 2022 – also am Ende ihrer achtjährigen Wahlperiode zwar mehr Menschen in der Römerstadtleben als heute. Allerdings werden massive Verschiebungen in der sogenannten Alterspyramide erwartet. Der Rückgang wird insbesondere bei den jüngeren Altersklassen prognostiziert. So soll es in acht Jahren weniger unter 20- und auch weniger unter 40-jährige Einwohner geben, während die Ruhestandgenerationen ab 65 Jahren zunehmen. Deutlich wird dies an der Verschlechterung der Altersquotienten (Anteil an der Bevölkerung zwischen 20 und 65 Jahren). Aktuell liegt der Jugendquotient bei 33,2. In achte Jahren bei 32,6. Der Altersquotient liegt heute bei 35,4 und in acht Jahren bei 42,1. Bis 2028 soll der Altersquotient sogar auf 50,2 steigen. Die Altersstruktur verschiebt sich also massiv, sodass eine Seniorengemeinde „droht“. Wie wollen Sie diesem Trend begegnen und damit die Prognose umkehren? Was werden Sie unternehmen, um dem alternden Osterburken gerecht zu werden? Was tun Sie für junge Menschen? Was macht die Römerstadt überhaupt für Neubürger_innen attraktiv?
Jürgen Galm: Der Demographische Wandel betrifft nicht nur Osterburken und den Ländlichen Raum, sondern das gesamte Bundesgebiet und auch Ballungsräume. Nicht von ungefähr stand und steht dieses Thema daher auf der Agenda aller Parteien und wird in den nächsten Jahren mehr und mehr in die Politik einfließen. Leider ist dieser Begriff im Moment nur negativ besetzt und es wird vergessen, dass viele Menschen älter werden und dennoch ihre Gesundheit bewahren.
Aber selbstverständlich können wir vor Ort nicht die Augen vor den altersmäßigen Entwicklungen verschließen. Ob wir eine verträgliche Altersstruktur haben, hängt wie fast alles von den infrastrukturellen Bedingungen ab. Mit unserem bereits erwähnten Schul- und Betreuungsangebot, einer Vielzahl an Arbeitsplätzen, den guten verkehrlichen Anbindungen und Senioreneinrichtungen haben wir eine gute Ausgangssituation. Daran gilt es weiter zu arbeiten und ergänzende Angebote zu schaffen. Wie die im Einzelnen aussehen werden, vermag ich heute noch nicht zu sagen. Ein Ansatz von dem ich mir noch weitere positive Ergebnisse erhoffe, sind unsere ersten Schritte unter dem Motto „Bürger helfen Bürger“. Hier ist mit Beginn des Monats Dezember ein ehrenamtlicher Fahrdienst gestartet.
Im Übrigen setze ich auf unsere landschaftliche Attraktivität und die doch gleichzeitige Nähe zu den Ballungszentren, sowie die Vielfalt unserer Vereine und sozialen Institutionen mit ihren vielfältigen Angeboten. Da sollten sich die vielfältigen Bedürfnisse der heutigen doch gut kombinieren lassen.
NOKZEIT-BM-Check:
- Warum Sie? – www.NOKZEIT.DE/1-buergermeister-check-osterburken-warum-sie/
- Vision – www.NOKZEIT.DE/2-buergermeister-check-osterburken-vision/
- Haushalt – www.NOKZEIT.DE/3-buergermeister-check-osterburken-haushaltspolitik/
- Wirtschaft – www.NOKZEIT.DE/4-buergermeister-check-osterburken-haushaltspolitik/
Infos im Internet: