Klinikgeschäftsführer Mischer zu Gast bei CDU
Dallau. (pm) Der CDU-Kreisvorsitzende Ehrenfried Scheuermann begrüßte bei der letzten Kreisvorstandssitzung im alten Jahr den Klinikgeschäftsführer Norbert Mischer, der über die aktuelle Situation der Neckar-Odenwald-Kliniken referierte.
Mischer stellte zunächst seine zwei Hauptziele vor. Das sind zum einen eine langfristige Stabilisierung der Kliniken an beiden Standorten und zum anderen der dauerhafte Erhalt in kommunaler Trägerschaft. In einem kurzen Rückblick über die Entstehung der Schieflage lobte Mischer ausdrücklich die schnelle Reaktion des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat habe in der damaligen Situation schnell und kompetent die richtigen Weichenstellungen getroffen. Bei der Darstellung der Sanierungsmaßnahmen ging Mischer insbesondere auch auf die Erlösseite ein. Die Abrechnung auf der Basis von DRGs (Diagnosis Related Groups) bilde die Grundlage für ein leistungsorientiertes Entgeltsystem, mit dem die allgemeinen Krankenhausleistungen nach pauschalierten Preisen vergütet werden. Hier gebe es bei den Neckar-Odenwald-Kliniken allerdings ein erhebliches Optimierungspotential.
Durch die Einschaltung eines darauf spezialisierten Unternehmens sei es gelungen, die Abrechnungen jetzt leistungsgerecht abzubilden. Insgesamt entwickle sich die Sanierung der Kliniken positiv. Für das Jahr 2014 werde mit einem Verlust von rund 6 bis 6,5 Mio. Euro gerechnet. Der vom Aufsichtsrat bereits beschlossene Wirtschaftsplan für 2015 gehe von einem weiter verringerten Minus von 4,8 Mio. Euro aus. Das sei immerhin ein deutlicher Unterschied zu den Jahren 2012 und 2013. Dennoch müsse die Wirtschaftlichkeit zwingend noch weiter verbessert werden. Das sei auch die klare Erwartungshaltung des Neckar-Odenwald-Kreises als alleinigem Gesellschafter. Als positives Zeichen sehe er darüber hinaus die Entwicklung der Patientenzahlen. Sie seien trotz der Krise stabil geblieben und verzeichnen in den letzten Monaten sogar eine leichte Steigerung. Das zeige, dass die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis auf ihre Kliniken vertrauen. Mischer gab sich jedoch überzeugt, dass selbst die besten Krankenhäuser nur dann aus der Verlustzone herauskommen könnten, wenn sich auch die politischen Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung ändern würden.
Landrat Dr. Brötel führte dazu ergänzend aus, dass die derzeitige Krankenhausfinanzierung so auf Dauer nicht funktionieren könne. Vor allem kleinere Häuser im ländlichen Raum, die die stationäre Gesundheitsversorgung sicherstellen und für die Menschen vor Ort unverzichtbar sind, seien derzeit chronisch unterfinanziert. Deshalb müsse die Bundesregierung hier mit Sicherstellungszuschlägen handeln, ehe das System flächendeckend an die Wand zu fahren drohe. Im Zusammenhang mit dem medizinischen Gesamtkonzept für die Neckar-Odenwald-Kliniken, das im 1. Halbjahr 2015 diskutiert werden soll, sei dann auch darüber zu befinden, welche Abteilungen man trotz einer wirtschaftlich nicht auskömmlichen Finanzierung im Interesse der Menschen vor Ort halten wolle. Dabei werde es unter anderem auch um die Geburtshilfe gehen, mit der man ein Zeichen gegen den demographischen Wandel setzen könne.
Weiter berichteten Vorstandsmitglied Markus Haas und Kreisgeschäftsführer Jan Inhoff vom Bundesparteitag der CDU in Köln. Themen waren u.a. die Neuwahl des Bundesvorstandes und die dort gefassten Beschlüsse, die man im Internet auf der Homepage der CDU Deutschlands nachlesen könne.
Bevor Vorsitzender Ehrenfried Scheuermann den Kreisvorstand in die Weihnachtspause entließ, gratulierte er dem Kreisvorsitzenden der Senioren-Union, Hans Rüdinger, zur Wahl als neuer Bezirksvorsitzender der Senioren-Union in Nordbaden. Ferner teilte Scheuermann mit, dass die Kreisgeschäftsstelle in Mosbach vom 24.12. bis 06.01. geschlossen sei.