(Foto: Liane Merkle)
Mudau. (lm) „Euphoria“ nennt sich der Mudauer Projektchor unter Leitung von Ralf Breunig – übersetzt heißt das „Begeisterung“. Und genau diese merkte man diesem Klangkörper an, als er seine „Besinnliche Adventsstunde“ in der Mudauer Pfarrkirche St. Pankratius präsentierte. Schon die romantische Dekoration mit unzähligen Kerzenlichtern lud ein zum „Inne halten“.
Die elitären Textlesungen der verschiedenen Rezitatoren zwischen den wunderschönen Klängen verdeutlichten den wahren Sinn der Adventszeit, die zum einen Ankunft bedeutet, aber aus dem Englischen auch mit „Abenteuer“ übersetzt werden kann. Und ein Abenteuer war die Reise der hochschwangeren Maria ganz sicher, rief die Moderatorin die Zeit und den Mut der Muttergottes in Erinnerung. Ein Gedicht von Peter Rossegger erläuterte nicht nur, dass jede Zeit des Jahres ihren eigenen Charakter hat, sondern auch, dass Advent nicht gleichzusetzen ist mit Stress und Einkaufshektik, sondern viel mehr mit Besinnung und der Freude an besonderen Momenten, wie der Chor „Euphoria“ sie seinen Zuhörern schenken wollte. Passend dazu auch der Name des 3. Adventssonntags „Gaudete“, für den als Übersetzung „Freude wecken“ angegeben wurde. Die Sängerinnen und Sänger überzeugten mit ihrer Einstellung, Musik als Quelle der Freude und Bild der Harmonie zu sehen, die wir alle so dringend benötigen.
Instrumental unterstützt durch Keyboard, Geige und Trompete ließen Solisten und Chor diese Quelle nur so sprudeln und boten ihrem Publikum in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche ein unglaubliches Klangerlebnis. Unter anderem bezauberten sie mit den Stücken „O komm du Morgenstern“, „Maria durch den Dornwald ging“ oder „Ein Kind, für uns geboren“. Harmonisch erklangen die klaren Stimmen der Sängerinnen und Sänger zum „In dulci jubilo“ und zum „Gloria in excelsis deo“. Bei dem Stück „In tiefer Nacht trifft uns die Kunde“ umrahmten die gesungenen Strophen den eindrücklichen Part, bei dem die Melodie gesummt oder piano instrumental den Hintergrund für Lyriks über die Freude um die Ankunft des Herrn, um Hoffnung auf seine friedvolle und gerechte Herrschaft ertönten. Alles in Allem hatten die Veranstalter sowohl im Liedgut als auch bei den Texten und Fürbitten um Aufgeschlossenheit, Toleranz, gütige Menschlichkeit und harmonisches Miteinander eine rundum perfekte Auswahl getroffen. Sogar das gemeinsame Schlusslied „Tochter Zion“ fand allgemeine Begeisterung – nur war es eben nicht das Schlusslied.
Ovationen des Publikums, verbunden mit nicht enden wollendem Applaus zwang die Sängerinnen und Sänger praktisch zu einer Zugabe, die diese gerne und mit strahlendem Lächeln schenkten.