Jagst. (pm) Im Moment erlebt man an der Jagst ein dramatisches Fischsterben. Viele Freiwillige – darunter Feuerwehrangehörige und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) – arbeiten im Moment mit Hochdruck daran, die Situation zu entschärfen (NZ berichtete mehrfach).
Am vergangen Wochenende brannte in Kirchberg ein Lager mit Grundstoffen für Düngemittel nieder. Dabei gelang verunreinigtes Löschwasser in die Jagst. Die Jagst gilt in Baden-Württemberg als ökologisches Juwel – mit einer einzigartigen Artenvielfalt und herausragender Wasserqualität. Der Anteil an Ammoniumnitrat stieg durch das Unglück auf ein Vielfaches des Grenzwertes an. Bereits geringe Konzentrationen sind für Fische tödlich. Die Auswirkungen zeigten sich Anfang der Woche, als im Landkreis Schwäbisch Hall über elf Tonnen Fische tot aus dem Fluss entfernt werden mussten. Auch die Junge Union (JU) zeigt sich sehr betroffen von dem ökologischen Desaster: „Die Jagst durchzieht unsere Region und ist prägend für unsere Landschaft. Es wird viele Jahre dauern, bis die Jagst wieder das sein wird, was sie war: eine Perle unserer Region!“, so der JU-Regionalvorsitzende Markus Schuster.
Im Moment laufen in den Kreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohe und Heilbronn die Rettungsmaßnahmen auf Hochtouren. Viele Angehörige der Hilfsorganisationen, aber auch unzählig freiwillig engagierte Bürger versuchen den Schadensumfang zu reduzieren. So konnte im Hohenlohekreis eine verbesserte Sauerstoffkonzentration erreicht werden. Anfang der neuen Woche rechnet man im Unterland mit der Ankunft des vergifteten Wassers.
Markus Schuster weiter: „Unser Dank gilt allen Freiwilligen für ihren Einsatz. Hier zeigt sich im Moment das gute Zusammenspiel aller Hilfskräfte. Es bleibt aber die Frage offen, warum man im Kreis Schwäbisch Hall so spät reagierte, während im Hohenlohekreis und im Landkreis Heilbronn der Einsatz hervorragend funktioniert.“