Scheidental. (lm) Mit Ovationen dokumentierten die Besucher des Orgelkonzerts in der Scheidentaler Zeltkirche St. Peter und Paul ihre Begeisterung ob des kurzweiligen Musikprogramms und des genialen Klangerlebnisses durch die Organisten Katrin Kirchgeßner, Rico Link und Thomas Schneider an der nagelneuen frisch geweihten Vleugels-Orgel, bereichert durch die hellen Stimmen der Gesangssolistinnen Angelika Brenneis und Katrin Fleischmann.
Auf dem Programm dieser „Feuertaufe“ hatten musikalische Kunstwerke von Komponisten aus vier Jahrhunderten gestanden. Wenn man die Möglichkeit hatte, den Künstlern nicht nur zuzuhören, sondern auch zuzusehen, wurde noch deutlicher, wieviel Können und Flexibilität von Kopf, Händen und Beinen der Musiker für die Beherrschung der „Königin der Instrumente“ abverlangt wird. Immer wieder Register auswählen und wechseln, schon die Finger der beiden Hände in teilweise unterschiedlichen Rhythmen bewegen und dann auch noch die Pedale gemäß der vorgeschriebenen Noten und Takte bearbeiten.
Spätestens dann wurde klar, weshalb die Orgel als Königin der Instrumente bekannt ist. Den harmonischen Auftakt des Konzerts, zu dem Pfarrer Stanislaus Zylinski u.a. Bischof Dr. Laszlo Nemet, Pater Dr. Zbigniew Wesolowski und Dr. Emmanuel Kojo Antwi begrüßen konnte, gestaltete Katrin Kirchgeßner mit Johann Pachelbels Toccata und Fuge in B-Dur sowie der Aria Tertia, mit 2 Sätzen aus der Orgelsonate in A-Dur op. 65 Nr. 3 von Felix Mendelssohn Bartholdy und dem Te Deum von Alöys Claussmann. Noch größeren Registerwechsel hatten die Vorträge von Rico Link, der neben zwei Sätzen aus der Orgelsonate in B-Dus, op. 65 Nr. 4 von Felix Mendelssohn Bartholdy den Fokus auf Johann Sebastian Bach legte mit der Canzona in d-moll BWV588, der Fuge in g-moll BWV 578 und dem Präludium in a-moll BWV543. Thomas Schneider begleitete erst Katrin Fleischmann bei dem Stück „Ich will den Herren loben allezeit“ (Heinrich Schütz), dann Angelika Brenneis beim „Domine Deus“ von Antonio Vivaldi, bevor die beiden Sopranistinnen zusammen vom gleichen Komponisten zur Orgelbegleitung von Thomas Schneider das „Laudamus te“ zu Gehör brachten.
Das grandiose Finale gestaltete virtuos Thomas Schneider mit zwei überaus anspruchsvollen Stücken. Zum einen die Orgelsonate in d-moll op. 65 Nr. 6 von Felix Mendelssohn Bartholdy und abschließend das Prälidium in h-moll BWV544 von Johann Sebastian Bach.
(Foto: Liane Merkle)