Flamenco oder Flamingo? Flamingos kommen in der Gruppe in Balzstimmung
Heidelberg. (pm) Im Zoo Heidelberg beobachten die Besucher derzeit ein merkwürdig anmutendes Ritual bei den Kubaflamingos. Ganze Gruppen der typisch rosafarbenen Tiere folgen einer komplexen Choreographie, die synchron abgestimmt zu sein scheint.
Immer wieder drehen Vögel in der ganzen Gruppe gleichzeitig den Kopf hin und her, öffnen die Flügel und schließen sie wieder, gefolgt von weiteren, ritualisierten Schnabelbewegungen. Wie auf ein gemeinsames Signal hin läuft die Flamingo-Gruppe in die gleiche Richtung und bleibt dann fast gleichzeitig stehen.
Was die Besucher im Zoo Heidelberg beobachten können, ist das Balzverhalten der schönen Vögel, das jedes Frühjahr mit den gleichen Bewegungen abläuft. Dabei macht die ganze Flamingo-Kolonie mit. Je größer die Gruppe, desto mehr schaukelt sich die Balzstimmung hoch. Da in kleineren Kolonien diese gegenseitige Animation nicht stattfindet, kann es vorkommen, dass keine Frühlingsgefühle bei den Tieren erwachen. Bei den über 50 Tieren im Zoo Heidelberg ist dies nicht der Fall. Alljährlich kann sich der Zoo über mehrere der flauschig-grauweißen Jungtiere freuen.
Nach der Brautwerbung folgt der Paartanz: Wenn ein Flamingo-Männchen eine Artgenossin mit seinem Tanz beeindrucken konnte, signalisiert sie ihm ihre Paarungsbereitschaft, indem sie sich ein Stück von der Gruppe entfernt. Haben beide zusammen gefunden, beginnen sie mit dem Nestbau, der ebenfalls eher unkonventionell verläuft. Das „Nest“ besteht aus einem Schlammkegel, durch den das Gelege vor Überschwemmungen geschützt ist. In eine Kuhle auf der Spitze des kleinen Hügels wird meist ein einziges Ei gelegt.
So weit ist es in diesem Jahr allerdings noch nicht: Zoobesucher können in den kommenden Tagen noch häufig den Paarungstanz in der Flamingo-Kolonie beobachten.
Gefiederter Nachwuchs wird bereits im Afrikahaus erwartet: Eine ganze Schar Hühnerküken soll zur Osterzeit schlüpfen. Auf einer weich ausgepolsterten Frühlingswiese zeigen sich die quirligen Federbällchen pünktlich zu Ostern den Besuchern, während sie die Wärme der Rotlichtlampe genießen.
Hautnah kann man zurzeit schon die flauschigen Lämmer und Zicklein im Streichelzoo erleben. Gleich sieben Jungtiere kamen in den letzten Tagen zur Welt und dürfen, wenn sie im Stall zu Kräften gekommen sind, in einigen Tagen die Anlage erkunden. Nicht nur Kinder kommen hier in Streichellaune, und alle Zoobesucher dürfen diesem Gefühl gerne nachkommen. Zudem stehen Bürsten bereit und Futter aus den am Gehege installierten Automaten wird sogar schon von den Jungtieren aus der Hand gefressen.
Am 27. März dürfen sich die kleinen Zoobesucher wieder auf einen ganz besonderen Zoogast freuen: der Osterhase kommt in den Zoo und bringt kleine Überraschungen mit.
Teil der Flamingo-Gruppe beim sogenannten “Marching“, bei dem die Tiere gleichzeitig in eine Richtung laufen, bis sie gemeinsam wieder umdrehen. (Foto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)