
Mediathek Mosbach startet neue Veranstaltungsreihe „Filmclub“
Mosbach. (pm) Alfred Hitchcock sorgte am Dienstagabend für Spannung im gut besuchten ersten „Filmclub“ in der Mediathek. Im Vorfeld zum Film „Der unsichtbare Dritte“ gab Filmjournalist Patrick Seyboth Auskunft zum Werk des wohl bekanntesten Filmregisseurs.
Mit dem Hollywoodklassiker startete die Mediathek Mosbach die neue Veranstaltungsreihe „Filmclub“. Gleich zu Beginn erklärte deren Leiter Raimar Wiegand, damit eine Tradition in Mosbach wieder aufzugreifen, hatte doch die VHS jahrelang in Mosbach auch ungewöhnliche Filme zugänglich gemacht.
Die städtische Mediathek hatte zum Film den aus Mosbach stammenden und heute in Frankfurt am Main lebenden Filmjournalisten Patrick Seyboth eingeladen. Seyboth ist Redakteur eines Internetportals des Deutschen Filminstituts, das sämtliche deutschen Filme erfasst und die Daten im Internet öffentlich zugänglich macht (www.filmportal.de). Zudem schreibt er Filmkritiken für die Zeitschrift „epd Film“.
Patrick Seyboth beantwortete alle Fragen zu Alfred Hitchcocks Filmen kenntnisreich und unterhaltsam. Der steigerte seinen Bekanntheitsgrad durch die legendären Kurzauftritte in seinen Werken und indem er geschickt einen Mythos um seine Person aufbaute; über den Privatmenschen Hitchcock ist hingegen wenig bekannt.
Der gezeigte Film „Der unsichtbare Dritte“ wurde zunächst von Hitchcock und seinem Drehbuchautor als Spielerei begonnen, weil man mit dem eigentlichen Filmprojekt nicht weiter kam. Seyboth erläuterte Begriffe wie „Suspense“, das man am ehesten mit Spannung übersetzen kann, und die der Meisterregisseur bewusst erzeugt indem er den Zuschauer mehr wissen lässt als die Akteure auf der Leinwand. Auch der von Hitchcock geprägte Begriff „MacGuffin“ wurde erklärt. Als solchen bezeichnet der Regisseur einen Gegenstand, der an sich keine Bedeutung hat, aber die Handlung immer rasant vorantreibt und Spannung erzeugt. Im gezeigten Film ist es eine kleine Statue, die Mikrofilme beinhaltet und für die sich mehrere Geheimdienste interessieren. Dass Hitchcock nach diesem spannenden und auch sehr humorvollen Film sein Publikum mit dem folgenden Werk „Psycho“ zutiefst schockierte, erklärte Seyboth damit, dass Hitchcock hier auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen war und damit das neue Genre „Slasher-Film“ begründete.
(Foto: privat)