Markt der Möglichkeiten zu Ausbildungsbeginn – Kurz vor knapp: Noch über 230 handwerkliche Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2016 frei
(pm) Am Freitag, 09. September 2016 findet zwischen 14 und 16 Uhr die Last- Minute-Börse der Agentur für Arbeit Mannheim statt, bei der alle spätentschlossenen Bewerberinnen und Bewerber zum Start des neuen Ausbildungsjahres noch eine letzte Chance erhalten, eine Lehrstelle für das Ausbildungsjahr 2016 zu finden.
Noch über 230 freie Ausbildungsstellen sind bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald gemeldet. Um die Stellen möglichst schnell an interessierte Bewerber und Bewerberinnen weitergeben zu können, beteiligt sich die Handwerkskammer Mannheim auch in diesem Jahr wieder an der Last-Minute-Lehrstellenbörse der Agentur für Arbeit in Mannheim. Die Räumlichkeiten in M 3a werden an diesem Tag zu einem Markt der Ausbildungsmöglichkeiten. „Zahlreiche Betriebe haben uns noch freie Ausbildungsplätze gemeldet, von denen wir hoffen, sie in den nächsten Wochen und Monaten noch besetzen zu können“, so Claudia Orth, Geschäftsbereichsleiterin Berufliche Bildung der Handwerkskammer.
Grundsätzlich ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Handwerk für willige Bewerberinnen und Bewerber günstig. In der Regel spielen nicht immer nur gute Noten eine wichtige Rolle bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Wer gut arbeitet und handwerklich geschickt ist, kann seine Fähigkeiten immer unter Beweis stellen. Wer sich so spät im Jahr um eine Stelle als Lehrling bewirbt, sollte eine gewisse Flexibilität mitbringen. „So kurz vor Torschluss sollte man bereit sein, sich auch Angebote anzuhören und gründlich zu überdenken, die vielleicht zu Beginn der Suche noch nicht auf der Wunschliste standen“, empfiehlt Claudia Orth. Oftmals entpuppten sich die weniger trendiger klingenden Berufe für die Auszubildenden spannender als gedacht und entwickelten sich nicht selten zum Traumberuf.
„Wichtig ist, dass die jungen Menschen ein Ziel haben und wissen, wo sie hinwollen“, betont Claudia Orth. Wer eine klare Vorstellung davon hat, wo die eigenen Stärken liegen und überzeugt ist von einem Beruf, hat bessere Chancen auch in diesem Jahr noch eine Lehrstelle zu finden. „Wir suchen diejenigen, die jetzt in eine Ausbildung starten wollen und sich – zumindest über die Richtung – im Klaren sind,“ so Orth.
Um suchende Betriebe und Bewerber jetzt schnell zusammen bringen zu können, empfiehlt die Handwerkskammer den Bewerbern, am kommenden Freitag eine Bewerbungsmappe mit allen wichtigen Unterlagen mitzubringen. Neben offenen Stellen im Schlepptau, bietet das Team aus dem Bereich „Berufliche Bildung“ zusätzlich auch einen Bewerbungsunterlagencheck an. Kritisch werden hier die Dokumente, wie Lebenslauf und Anschreiben begutachtet und hilfreiche Tipps vergeben.
Mit Besorgnis registriert die Handwerkskammer die zunehmend steigenden Übergangszahlen auf weiterführende Schulen. Die Erfahrung zeigt, dass die Noten in vielen Fällen auf der weiterführenden Schule nicht unbedingt besser werden und damit die Chancen auf dem späteren Ausbildungsmarkt eben auch nicht. Wer sich mit einem guten Abschlusszeugnis der Haupt- oder Realschule bewirbt hat die besten Aussichten auf einen gelungenen Karrierestart im Handwerk. Die Vorzüge einer dualen Ausbildung mit direktem Draht zum Unternehmen bietet vielfältige Zusatzqualifikationen, wie beispielsweise den mittleren Bildungsabschluss 9 plus 3, das Management im Handwerk (MiH) als Teilqualifikation zur Meisterprüfung oder das Zusatzprogramm zum Erlangen der Fachhochschulreife.
„Das Ziel Abitur mit anschließendem Studium sei als Selbstzweck natürlich grundsätzlich nicht verkehrt, aber ein bedenklicher Weg für die Zukunft des Mittelstandes im Handwerk“, erklärt Claudia Orth. Ebenso sieht sie bei vielen Abiturienten die Gefahr, dass ein Studium nur aus Gründen der gesellschaftlichen Akzeptanz angestrebt werde. „Eine Karriere bis in die Chefetage oder die Gründung eines eigenen Unternehmens ist über viele Wege möglich. Leider scheint die junge Generation unter dem Eindruck zu stehen, dies wäre nur mit einem abgeschlossenen Studium möglich.“ Hier appelliert Claudia Orth auch an die Schulen und insbesondere die Gymnasien, ihr Konzept der Berufsorientierung noch einmal kritisch zu hinterfragen und auch die Vielfalt an Karrieremöglichkeiten im Handwerk mit einzubauen.
Wer sich jetzt bereits nach einer Lehrstelle für 2017 umschauen möchte, dem empfiehlt Claudia Orth, sich mit den Lehrstellenvermittlerinnen der Handwerkskammer in Verbindung zu setzen und die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer unter www.hwk-mannheim.de zu nutzen.