
Jugend-Sinfonieorchester beim 19. Neujahrskonzert -OB Steffen Hertwig ruft zur neuen Kultur des Miteinanders auf
(Foto: pm)
(snp) In seiner ersten Neujahrsansprache hat Oberbürgermeister Steffen Hertwig in der Ballei Neckarsulm die kommunalpolitischen Schwerpunktthemen des Jahres 2017 skizziert und die Bürger zur solidarischen Zusammenarbeit in einer „neuen Kultur des Miteinanders“ aufgerufen. „Als neuer OB stehe ich für einen offenen, klaren und freundlichen Umgang miteinander, und zwar innerhalb und außerhalb des Rathauses. Nur, wenn wir miteinander arbeiten, können wir erfolgreich sein.“
Umrahmt wurde die Ansprache von dem 19. Neujahrskonzert, das vom Jugend-Sinfonieorchester der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Musikdirektor Jochen Hennings gestaltet wurde. An der musikalischen Matinee zum festlichen Neujahrsauftakt in der Ballei-Sporthalle nahmen rund 1200 Besucher teil. Auch im musikalischen Teil gab OB Hertwig den Takt vor. Er dirigierte das Orchester souverän beim Radetzky-Marsch, der als Zugabe erklang.
Im Zentrum des Konzerts standen Werke von Johann Strauß, David Stone, Peter Tschaikowsky und Arthur Benjamin. Als zweite Zugabe spielte das Orchester die „Neckarsulmer Nationalhymne“, das Lied „Im schönsten Wiesengrunde“ des Neckarsulmer Heimatdichters Wilhelm Ganzhorn. Für die künstlerischen Darbietungen wurden die jungen Sinfonikerinnen und Sinfoniker mit kräftigem Beifall und stehenden Ovationen belohnt. Auch Steffen Hertwig sprach dem Orchester ein großes Lob aus: „In den jetzt 26 Jahren Eures Bestehens seid Ihr zu künstlerisch erwachsenen Musikerinnen und Musikern herangereift.“ Musikdirektor Jochen Hennings dankte der OB für dessen „umsichtige und einfühlsame Arbeit als Leiter des Jugend-Sinfonieorchesters“.
Das Neujahrskonzert des Vorjahres habe er als Zuhörer „sozusagen inkognito“ miterlebt, berichtete Steffen Hertwig. „Ich habe mir vor einem Jahr gewünscht, hier an dieser Stelle zu stehen und als Oberbürgermeister dieser schönen Stadt das kommunalpolitische Jahr 2017 offiziell einzuleiten.“ Die Arbeit im Rathaus bereite ihm „viel Spaß und Freude“, versicherte der OB. Die Stadt Neckarsulm stehe auf einem „soliden Fundament, auf das wir bauen können“. Zu den Stärken der Stadt zählte Steffen Hertwig ein „intaktes Gemeinwesen mit einer ausgeprägten Kultur des Ehrenamts“, eine „sehr gut ausgebaute Infrastruktur“ und „geordnete Finanzen“. Neckarsulm sei auch „ein starker Wirtschaftsstandort mit erfolgreichen, innovativen und zukunftsfähigen Unternehmen“.
Steffen Hertwig dankte in diesem Zusammenhang seinem Amtsvorgänger: „Joachim Scholz hat seinen Beitrag geleistet, um dieses Fundament zu stärken. Ich konnte von ihm eine schöne Stadt übernehmen, die in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt ist.“ Jetzt gelte es, die kommenden Aufgaben gemeinsam anzupacken. „Lassen Sie uns zum Wohle dieser Stadt ‚Miteinander Arbeiten‘“, rief OB Hertwig die Zuhörer auf.
OB Hertwig skizziert kommunalpolitische Zukunftsthemen
Die städtischen Finanzen seien zwar geordnet. Aber die Stadt müsse den eingeschlagenen Weg der Haushaltskonsolidierung konsequent fortsetzen. „Die Zeiten des sorglosen Geldausgebens sind vorbei.“ Bei der Projektarbeit werde die Stadt künftig verstärkt Schwerpunkte setzen. Als Beispiel nannte OB Hertwig die Generalsanierung der Hermann-Greiner-Realschule mit einem Investitionsvolumen von 13,8 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Außerdem werde der Gemeinderat in diesem Jahr die verschiedenen Optionen zur baulich-technischen Sanierung des Freizeitbades „Aquatoll“ bewerten und eine Sanierungsvariante beschließen.
Um die zunehmende Verkehrsbelastung in den Griff zu bekommen, plane die Stadt ein innovatives Mobilitätskonzept. Dieses solle von Bürgern, Unternehmen und dem Gemeinderat gemeinsam ausgearbeitet werden. „Zusätzliche Straßen allein werden die Verkehrsprobleme der Stadt und der Region sicher nicht nachhaltig lösen. Dazu ist mehr Phantasie und Innovation erforderlich.“
Stadt erschließt neue Potenziale der Innenentwicklung
Im Bereich der Innenentwicklung habe die Stadt bereits die Weichen gestellt, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Entsprechende Potenziale bieten laut OB Hertwig das Areal zwischen der Binswanger Straße, der Heilbronner Straße und der Karlstraße sowie die Grundstücksfläche neben dem Bauplatz der neuen Kita Pichterichstraße. Diese Flächen werden im Rahmen der Gesamtstrategie „Innenentwicklung Wohnen – Kernstadt“, die von Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel erarbeitet wurde, städtebaulich neu geordnet und für Wohnbauprojekte privater Bauträger entwickelt.
Auch das Grundstück hinter dem Ladenzentrum in Amorbach stehe wieder für Wohnungsbau zur Verfügung, nachdem der Gemeinderat eine städtische Grundstücksfläche in der Wolgastraße als neuen Standort für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen festgelegt habe. „Die Unterbringung von Menschen, die vor Krieg, Terror und Gewalt flüchten ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, erklärte der OB. Er rief die Bürger auf, „solidarisch zusammenzustehen, um diese humanitäre Aufgabe zu bewältigen“. Jeder Stadtteil und jedes Wohngebiet müsse hier einen Beitrag leisten. „Neben der Kultur des ‚Miteinander Arbeitens‘ brauchen wir auch weiterhin die Kultur des ‚Füreinander Einstehens‘“.
In den Neubau von Flüchtlingsunterkünften investiert die Stadt in diesem Jahr Haushaltsmittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Um die Bürger und Anwohner über die vom Gemeinderat beschlossenen Flüchtlingsunterkünfte in Amorbach, im Neuberg und in Obereisesheim zu informieren, kündigte Steffen Hertwig jeweils gesonderte Informationsveranstaltungen an. Zudem will der OB von März an einmal im Monat eine Bürgersprechstunde anbieten. „Die Bürger können zu mir kommen und mit mir über ein bestimmtes Thema sprechen, das ihnen auf den Nägeln brennt.“ Auch abseits der Sprechzeiten habe er immer ein offenes Ohr, versprach Steffen Hertwig. “Ich will ein unvoreingenommener und offener Ansprechpartner für alle Bürger sein.“
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