BIGMÜG solidarisiert sich mit Landrat Brötel

Symbolbild

(pm) Nun seien die Rollenverteilungen klar, so die “Bürgerinitiative gegen Müllgestank Buchen” (BIGMÜG): “Auf der einen Seite ein ungehorsamer Landrat, der den Bedenken der Deutschen Ärztekammer folgt und sich weigert, den freigemessenen Bauschutt aus dem Kernkraftwerk Obrigheim anzunehmen. Und der damit auf der Seite von BIGMÜG und weiten Teilen der Buchener Bevölkerung steht. Auf der anderen Seite ein grüner Umweltminister, dessen größtes Interesse darin besteht, den eingeschlagenen Weg des Atomausstiegs fortzusetzen. Eine neue Diskussion zum Freimessungsverfahren und zur Deponierung freigemessener Materialien will der Minister nicht zulassen – auch mit Blick auf das noch drängendere Thema der Endlagerung für hoch-und mittelradioaktive Abfälle. Als erfahrener Kämpfer gegen die Atomkraftlobby fühlt er sich moralisch überlegen. Diese Haltung zeigte sich übrigens auch bei der Mitgliederversammlung der Kreis-Grünen im März, wo aus dem Umweltministerium der Jurist Gerrit Niehaus als Fachmann zugegen war. Auch dort erfolgte der immer gleiche Hinweis auf die natürliche Strahlung und auf die Strahlungsintensität von Dünger aus dem Baumarkt, um deutlich zu machen, wie unbegründet die Befürchtungen sind.”

Für BIGMÜG zeige sich hier auch, dass die Partei-Oberen durchaus wahrnehmen, dass es landes- und bundespolitisch für die Grünen nicht viel im Neckar-Odenwald-Kreis zu verlieren gebe.

Dabei verhalte sich Brötel nach Ansicht von BIGMÜG konsequent, wenn er die Bedenken der Ärzte ernst nimmt. Seine Aufgabe sei es, sich für die Belange der hiesigen Bevölkerung einzusetzen. Umso unverständlicher sei die Rolle der Grünen im Kreis. Sie leisten bedingungslose Schützenhilfe für Untersteller und erweisen sich einmal mehr als treue Gefolgschaft des Umweltministers. Sie verweisen auf Vereinbarungen, die bereits vor zehn Jahren im Kreistag getroffen wurden. Auffällig sei dabei, dass mit T-Plus und ISKA plötzlich wieder Namen ins Spiel kämen, mit denen sich BIGMÜG schon auseinanderzusetzen hatte, als man noch über die MBA (Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage) und die MBB (Gleisschotteraufbereitung) gestritten habe.

“Damals schon erwiesen sich die EnBW mit allen Firmenverflechtungen als schwieriger Partner, mit dem eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich war”, betont BIGMÜG. Die Mängel und technischen Unzulänglichkeiten der Anlagen seien zu sehen und zu riechen gewesen. Im Falle der Einlagerung schwachradioaktiven Bauschutts auf Sansenhecken sei das leider nicht mehr gegeben. Wenn sich hier die Betreiber erneut technische Patzer leiste, werde das nach Auffassung von BIGMÜG fatale Folgen für die gesamte Region haben.

Trotzdem gehe man nach wie vor im Ministerium davon aus, dass es genüge, wenn die EnBW als Betreiber selbst die Messungen durchführe. Hier verweist BIGMÜG darauf, dass die Presse derzeit voll sei mit Berichten über nicht eingehaltenen Grenzwerte. Insbesondere auf den Dieselskandal verweist die Bürgerinitiative.

Zudem würden auf baden-württembergischen Deponien immer wieder Abfälle ausgegraben, von denen niemand angenommen habe, dass sie sich dort befänden oder in solch einer Konzentration. Ein „väterliches“ Beschwichtigen durch Umweltminister Franz Untersteller bei den Freimessabfällen, dass hier ein notwendiges Ausgraben ausgeschlossen werden könne, ist für die Mitglieder der BI zu wenig.

Auch die Handlungsempfehlungen, die aufgrund des öffentlichen Drucks zwischen Kraftwerks- und Deponiebetreibern vereinbart wurden, helfen laut BIGMÜG nicht weiter, da sie keine gesetzliche Verbindlichkeit besitzen.

Im Gegenzug habe BIGMÜG bereits sehr konkrete Vorschläge formuliert, unter welchen Bedingungen eine sichere Lagerung in Buchen möglich wäre. Kern der Forderungen ist dabei, das Material nicht aus der Atomaufsicht zu entlassen. Leider fänden diese Vorschläge beim Umweltminister – und auch bei den meisten Grünen im Kreis – kein Gehör, bedauert man bei den Kritikern einer Einlagerung des freigemessenen KWO-Mülls.

Und auch ohne technische Patzer bringe das 10-Mikrosievert-Konzept nach Überzeugung von BIGMÜG mit sich, dass die Radioaktivität in der Umwelt nicht weniger werde. Stattdessen wird sie lediglich neu verteilt und gleichzeitig durch den Verwaltungsakt des Freimessens unkenntlich gemacht. Dadurch habe der Einzelne eben nicht die Möglichkeit, solche Belastungen für sich zu vermeiden – wie es beispielsweise beim Fliegen oder bei Röntgenuntersuchungen möglich sei. Hinzu komme, dass das Strahlenschutzgesetzt von 2001 nicht von solch großen Gesamtmengen ausgegangen ist. Mehrfach- und Dauerbelastung, sowie die Kollektivdosis werde nicht berücksichtigt. Hier wisse man inzwischen, dass auch Niedrigstrahlung signifikante Auswirkungen auf die Entwicklungen von Folgekrankheiten, wie Krebs, aber auch Herz-, Kreislauferkrankungen habe.

Für tiefergehende Informationen empfiehlt BIGMÜG auf die Broschüre „versteckt-verteilt-verharmlost – AKW-Abriss“ verwiesen, an der auch BIGMÜG beteiligt ist.

“Was braucht es, wenn man hier noch etwas erreichen will?”, fragt BIGMÜG. Im Grunde würde nur eine mächtige regionale Bewegung helfen, die überparteilich und unparteiisch ohne Blick auf die Parteipolitik agiere. Diese müsse offen und ohne parteitaktische Hintergedanken energisch für die Region eintreten und sich stark mache für eine intakte Natur und eine Landschaft, die auch Urlauber anzieht, ohne dass ihr der Makel eines ungesicherten kleinen „Atomendlagers“ anhaftet.

“Wenn der Landrat an der Spitze einer solchen Bewegung stünde – umso besser”, betonen die BI-Vertreter.

Wer dabei wäre bei einer solchen Initiative, ist dazu aufgerufen sich bei BIGMÜG zu melden. Kontakt: Arno Scheuermann, Telefon 0170/3429374 oder 06283/8092 oder per Mail unter as********@we*.de_. Unter @BIGMUEG findet man auch Informationen auf Twitter.
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Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest
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