Waldbrunn: Erlös aus Holzvermarktung „trocknet“

Gefällte Bäume

(Symbolbild – Pixabay)

Bürger fordern mehr Sicherheit gegen Einbrecher und Verkehrsrowdys

In der traditionell letzten Sitzung des Jahres dankte Bürgermeister Markus Haas nicht nur den Waldbrunner Gemeinderäten, sondern auch den Mitarbeitern „seiner“ Verwaltung sowie den regelmäßigen Beobachtern der Gemeinderatsarbeit auf den Zuschauersitzen. Außerdem lässt er das Jahr kurz Revue passieren, bevor er in die reguläre Tagesordnung einsteigt, die einmal mehr mit der Bürgerfragestunde begann.

In seinem Rückblick ging es darauf ein, dass das Gremium in Kooperation mit der Verwaltung in den zurückliegenden 12 Monaten große Herausforderungen gemeistert habe, zu denen der Beginn der Straßensanierung im Ortsteil Schollbrunn für gut 5 Mio. Euro, die Fertigstellung der neuen zielführenden Wanderwegweisung, die Einweihung der K 3926 zwischen Oberdielbach und Waldkatzenbach mit der Realisierung eines Radwegs, die Diskussion und Beschlussfassung zur Schaffung des Waldbrunner Kinder-Campus für gut 6 Mio. Euro, den Beginn der Rathaussanierung und vieles mehr. Dabei habe man es trotz aller politischen Differenzen über Fraktionen und Parteigrenzen hinweg verstanden, konstruktiv und kollegial miteinander umzugehen, freute sich Haas. Einen Ausblick auf das kommenden Jahr versprach das Gemeindeoberhaupt für den Neujahrsempfang am Dreikönigstag in der Winterhauch-Halle.

Im Rahmen der Bürgerfragestunde wurde angeregt, im Baugebiet Leimengrube in Waldkatzenbach für eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung zu sorgen. Nach vier Einbrüchen innerhalb kurzer Zeit erhoffen sich die Anwohner höheres Sicherheitsgefühl auf der einen und die Abschreckung von Straftätern auf der anderen Seite. Bürgermeister Haas und Bauamtsleiter Martin Grimm versprachen den Bürgerinnen, der Anliegen zu prüfen. Leider müsse man aber feststellen, dass die neue LED-Beleuchtung nicht mehr so weit streue wie die alten Laternen, sodass man es durchaus dunkler empfinden könne als zuvor.
Die gleichen Bürger baten um bessere Kenntlichmachung der 30-er-Zone. Es komme immer häufiger vor, dass Anwohner geradezu durch das Wohngebiet rasen und dabei weder auf Lärmschutz noch auf andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere spielende Kinder Rücksicht nehmen. Auch in diesem Fall sicherte Haas eine Überprüfung zu.

Anschließend eröffnete der Verwaltungschef die Tagesordnung mit dem Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2019, zu dem er Forstbetriebsleiter Jörg Puchta vom Forstamt Walldürn und Revierleiter Ralf Becker begrüßte, die anschließend den Plan präsentierten.
Zunächst stellte Puchta den Trockenheitsverlauf im Jahr 2018 vor. Letztmals es zu gab Beginn des Jahres nennenswerte Niederschläge, worunter der Wald bis heute sehr leide. Dass durch den fehlenden Regen und die große Hitze überproportional viele Borkenkäfergenerationen überlebten, sei der Holzpreis enorm in den Keller gefallen. Dies hätten Großkunden dazu genutzt, ihre Lager zu füllen, sodass es in den kommenden Wochen und Monaten keine Entspannung geben wird. Wer derzeit nicht verkaufen müsse, appellierte Puchta, sollte auch darauf verzichten. Denn es sei sicher, dass der Preis auch wieder steigen werden. Für den Waldbrunner Forst bedeutet dieses Szenario, dass man im kommenden Jahr lediglich einen geringen Gewinn in Höhe von knapp 15.000 Euro erwirtschaften könne. Kosten in Höhe von 141.900 Euro stünden lediglich Einnahmen in Höhe von 163.500 Euro gegenüber. Wer im Gremium die vorsichtige Herangehensweise der Forstverwaltung des Neckar-Odenwald-Kreises kenne, wisse aber, dass sich der Ansatz durchaus noch verbessern könne. Insgesamt sollen im Waldbrunner Wald 3.220 Festmeter Holz geerntet werden, schloss Jörg Puchta seine Betrachtungen und verband seine Schlussworte mit der Hoffnung auf einen feuchten Winter.
Den Dankesworten der Fraktionssprecher folgte die einstimmige Annahme der Wirtschaftsplans Forst 2019.

Da im kommenden Jahr eine Neuverpachtung der 75 Hektar jagdlich nutzbarer Fläche auf dem Winterhauch ansteht, musste die Jagdgenossenschaftssatzung einer Neufassung unterzogen werden. Diese stellte Bürgermeister Markus Haas in der letzten Sitzung des Jahres dem Gemeinderat vor. Als Orientierungsgrundlage wurde einmal mehr eine Mustersatzung des Gemeindetags Baden-Württemberg zugrunde gelegt. Das Gemeinderatsgremium folgte der Verwaltungsvorlage einstimmig und beauftragte damit die Einberufung der Versammlung vor Beginn des neuen Jagdjahres. Bürgermeister Haas wurde damit beauftragt, eine entsprechende Tagesordnung aufzustellen und zu veröffentlichen. Ferner wurde festgelegt, dass Verwaltungsmitarbeiter Christoph Mechler zum Schriftführer bestimmt wird. Außerdem wurde die vorgelegte Mustersatzung einstimmig beschlossen.

Nachdem der trockene Sommer bereits beim Forstwirtschaftsplan zum Thema wurde, stand auch TOP 3 im Zeichen der Trockenheit. Aufgrund des enormen Wasserverbrauchs bei der Unterhaltung der beiden Rasensportplätze hatte der TSV Strümpfelbrunn ein Erhöhung des gemeindlichen Zuschusses im Zusammenhang mit der Wasserrechnung beantragt. Seither erhalten alle Fußballvereine jährlich für die Bewässerung ihrer Plätze eine Gutschrift in Höhe von 100 Kubikmeter, die jedoch regelmäßig nur vom TSV Strümpfelbrunn und vom VfR Waldkatzenbach benötigt und überschritten wird, während die anderen Vereine mit ihren Verbräuchen teilweise weit darunter liegen. So benötigte der SV Schollbrunn selbst in diesem Hitzesommer aufgrund der Waldrandlage nur 97 Kubikmeter Wasser, während der TSV Strümpfelbrunn mit zwei Plätzen 1.772 Kubikmeter Wasser verbrauchte.
Im Gemeinderatsgremium wurde das Thema kontrovers diskutiert. Es gebe eine Satzung zur Vereinsförderung, weshalb man die Vereine dann noch zusätzlich fördern solle, so ein Kritikpunkt. Außerdem wurde hervorgehoben, dass es auch andere Vereine gibt, die Außenanlagen pflegen müssen, denen aber kein Wasserrabatt gewährt wird.
Nachdem die Argumente ausgetauscht und die Anregung aufgenommen worden war, den Wasserrabatt in die Fördersatzung aufzunehmen, stimmten die Räte dem Verwaltungsvorschlag mehrheitlich zu. Da die Rechnungen bereits versandt wurden, erhalten alle Fußballvereine für dieses Jahr einen Zuschuss für die Begleichung ihrer Wasserrechnung. Je Rasenplatz bekommen der SV Dielbach, der SC Weisbach, der SV Schollbrunn, der VfR Waldkatzenbach 625 Euro, während der TSV Strümpfelbrunn, der zwei Plätze unterhält 1.250 Euro erhält.

Anschließend brachte das Gremium den Beschluss zur Förderantragstellung zur Verbesserung der Schulinfrastruktur im Zusammenhang mit der Realisierung des Waldbrunner Kinder-Campus auf den Weg (s. gesonderter Bericht). Außerdem wurde die Satzung der Katzenbuckel-Therme geringfügigen Änderungen unterzogen, damit diese auf für Besucher der Sauna ihre Gültigkeit hat.

Mit der Aufstellung bzw. der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans setzten sich die Gemeinderäte unter TOP 6 auseinander. Bei der letzten Aktualisierung dieses Plans habe man festgestellt, dass der Gemeinde ein wasserführendes Fahrzeug fehlt. Dieses Löschfahrzeug wurde anschließend beschafft und die beiden Fahrzeuge in Strümpfelbrunn und Schollbrunn stationiert. Da das Feuerwehrwesen immer komplexer werde und die Aufstellung eines Bedarfsplans von der Verwaltung nicht mehr geleistet werden könne, hatte man drei Angebote einholt. So ging der Auftrag für das günstigste Angebot an Ralf-Jörg Hohloch aus Freiburg, der zum Pauschalpreis von 5.300 Euro einen Feuerwehrbedarfsplan erstellt. Hierbei werde selbstverständlich die Örtlichkeiten untersucht, als auch die lokale Feuerwehrführung eingebunden, ließ Bürgermeister Haas aus Nachfrage wissen. Im Rahmen des Preises findet eine Begehung der Feuerwehrhäuser und die Entwicklung einer Gefahrenanalyse statt. Außerdem werden Planziele für den Standardbrand, Technische Hilfeleistung und Gefahrgut definiert. Es wird der Personalbedarfs der FFW Waldbrunn und der Ortsteilwehren ermittelt und die Tagesverfügbarkeit und die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist betrachtet. Auch der Fahrzeugbestand sowie die Erstellung eines Fahrzeugkonzeptes 2019-2024 gehört zum Angebotsumfang. Ralf-Jörg Hohloch betrachtet außerdem die heutige Struktur und die der Zukunft, er setzt auf den Aufbau einer Führungsorganisation und entwickelt Konzept zur Gewinnung von ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Die Ausarbeitung eines Ausbildungskonzeptes, Vorschläge zur Weiterentwicklung der Gerätetechnik, Dienst- und Schutzkleidung, Einsatzplanung für kritische Objekte sowie die Präsentation des Feuerwehrbedarfsplans vor der Verwaltung, Feuerwehr und Gemeinderat gehören ebenfalls zum Auftrag.

Es erfolgte der Abschuss einer Honorarvereinbarung mit dem Ingenieurbüro IBH Süd GmbH aus Eberbach für die Erstellung eines allgemeinen Kanalisationsplanes (AKP-Plan) für den Ortsteil Waldkatzenbach sowie für die Ausschreibung, Betreuung und Bedarfsanalyse (Auswertung) einer TV-Kanalinspektion des Kanalnetzes im Rahmen der Eigenkontrollverordnung (EKVO) für die Ortsteile Waldkatzenbach und Weisbach. Die Kosten für die anfallenden Ingenieurleistungen belaufen sich auf knapp 50.000 Euro.

Aufgrund diverser Gerichtsurteile bzw. gesetzlichen Änderungen sollen die Gutachterausschüsse, die bisher in den jeweiligen Gemeinde gebildet worden waren, zu einem kreisweit tägigen Ausschuss zusammengelegt werden. Dies hatte jüngst die Bürgermeisterversammlung im Neckar-Odenwald-Kreis beschlossen. Daher bleibt der amtierenden Ausschuss übergangsweise noch bis zur Neuorganisation im kommenden Februar im Amt. Dieser Vorgehensweise schloss sich nun auch Waldbrunn an.

Nachdem die Bauäntrage über den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in Waldkatzenbach und über die Errichtung einer Lagerhalle mit Werkstatt und Anbringung einer Werbetafel in Oberdielbach einvernehmlich bewilligt worden war und das Gremium eine Spende angenommen hatte, beendete Bürgermeister Markus Haas die letzte Sitzung des Jahres.

Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest
Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest

(Symbolbild – Pixabay) Eberbach/Dielbach. Am Samstag, den 16. November 2024, findet in der Zeit von 8 Uhr bis ca. 15 Uhr, eine revierübergreifende Bewegungsjagd zur Vorbeugung der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest in den den Revieren Eberbach IV – Lautenbach und Oberdielbach statt. Der Bereich umfasst das Gebiet B 37 von Eberbach nach Lindach, über die Grenze Lindach/Zwingenberg nach Oberdielbach und über die Alte Dielbacher Straße zurück nach Eberbach. Die Bevölkerung, insbesondere Fußgänger, Jogger, Fahrradfahrer und Waldbesitzer/Selbstwerber werden eindringlich gebeten, sich aus Sicherheitsgründen während der Drückjagd nicht in diesen Gebieten aufzuhalten. Die Zufahrtswege sind zumeist mit Absperrhinweisen versehen. Auch der “Neckarsteig”-Wanderweg […] […]

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