
Die Reise der NKG-Chormitglieder war inspirierenden, erlebnisreich und beeindruckend. (Foto: privat)
Der große Chor des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums beim internationalen Chorwettbewerb in Budapest
(pm) „Einmal zum internationalen Chorwettbewerb nach Budapest, das wäre toll!“ Dieser Satz spukte immer wieder durch die Köpfe. Sollte man sich der Kritik der internationalen Jury stellen, vielleicht auch Pesthidegkut besuchen, den Teil von Budapest, der schon viele Jahre mit Mosbach städtepartnerschaftlich verbunden ist?
In diesem Jahr nahm der große Chor des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums unter Leitung von Sigrun Friedrich und der Begleitung von Hans Ulrich Gallus (Klavier) und Angela Klatt das Projekt in Angriff, zu der auch Schulleiter Jochen Herkert nach Budapest reiste, um den Chor zu unterstützen.
Fünf Tage weilten die Mosbacher in der schillernden Hauptstadt Ungarns, zunächst in Pesthidegkut, dem 2. Bezirk Budapests, dann als Teilnehmer des Internationalen Festivals und Wettbewerbs.
Das Programm in Pesthidegkut war perfekt vorbereitet durch den dortigen Deutschlehrer István Marosvári, der die Mosbacher in der Hauptstadt begleitete und ein außerordentlich kompetenter Touristenführer war.
Der Besuch der ökumenischen Grundschule – in Ungarn Klasse 1-8 – direkt am ersten Tag war für die 14-18 jährigen Gymnasiasten unglaublich beeindruckend. Über 500 Schülerinnen und Schüler lauschten mucksmäuschenstill dem Konzert in der Aula. Zuvor wurden die Deutschen in Gruppen eingeteilt, um unterstützend am Deutsch- und Englischunterricht der achten Klassen teilzunehmen.
Mittags gab es dann direkt den kulinarischen Einstieg in die ungarische Esskultur. Der stellvertretende Schulleiter hatte eine Gulaschsuppe gekocht, Eltern der Kinder mehr als 400 Palatschinken – gefüllte süße Pfannkuchen – vorbereitet. Dazu gab es Begegnungen mit den ungarischen Schülern, die mächtig stolz waren, ihre Deutschkenntnisse testen zu können und mit den deutschen Jugendlichen ins Gespräch kamen.
Am zweiten Tag standen vor allem touristische Aktivitäten auf dem Programm, bei denen eine Führung im ungarischen Parlament sicher der Höhepunkt war. Ob eine Schifffahrt auf der Donau, der Besuch der Basilika, die Erkundigung des Burgviertels, der berühmten Markthalle oder einfach Fotosessions vor berühmten Gebäuden bei Tag und Nacht, immer gab es etwas zu sehen, entdecken, zu bestaunen.
Am zweiten Abend freuten sich alle auf ein Abendessen in einem ungarischen Restaurant, welches durch den Zuschuss der Stadt Mosbach aus dem Partnerschaftsprogramm bestritten werden konnte. Am Sonntag schließlich startete der Wettbewerb.
Es gehört zu den schönen Traditionen, dass der Internationale Chorwettbewerb Budapest immer im festlichen Rahmen in der Béla Bartok National Concert Hall mit einem chorsinfonischen Werk eröffnet wird. In dieser großen Konzerthalle ganz vorne dicht an den Instrumentalisten sitzen zu können war für den großen Chor ein besonderes Erlebnis.
Der Budapester Wettbewerb ist vor allem auch ein Forum für die Begegnung von Chören unterschiedlicher Kontinente, musikalischer Traditionen, Genres, Alters und Stilrichtungen. Das macht den Wettbewerb und das ihn begleitende Festival so bunt, so vielfältig. Es ist ein Blick auf die weltumspannende Sprache der Musik, die Erfahrung ihrer verbindenden, emotionalen Kraft und damit ein großer Motivationsschub für jeden Chor, der daran teilnimmt. Für den großen Chor war das ein Blick über den Tellerrand, die beiden Freundschaftskonzerte mit Chören aus Russland, Lettland, Slowenien und Neuseeland eine Begegnung mit ganz anderer Chormusik, als wir sie gewohnt sind.
Am aufregendsten war aber das Singen vor der internationalen Jury. Montags um 9.00h mussten die 39 Sängerinnen und Sänger fit sein und vor der dreiköpfigen Jury aus Ungarn, Sri Lanka und Österreich das vorbereitete Programm präsentieren. Das wurde sehr wohlwollend und positiv beurteilt aber die Jury gab auch wertvolle Tipps für die weitere Arbeit.
Im Anschluss gab es dann noch ein individuelles Coaching mit dem Leiter des Wettbewerbs, Hollerung Gábor. Im Laufe des Tages konnten sich alle die hochkarätigen Leistungen der anderen Chöre beim Wettbewerb anhören.
Insgesamt war es eine unglaublich inspirierende, erlebnisreiche und beeindruckende Reise, die alle nicht so schnell vergessen werden.