Die verabschiedeten Kommunalpolitiker mit Georg Wacker, Jan Inhoff, Markus Haas (v.li.) und Andreas Geier (re.). (Foto: pm)
Martinsgansessen der CDU und JU Waldbrunn
Waldbrunn. (ji) Beim traditionellen Martinsgansessen der Waldbrunner Union konnten CDU-Vorsitzender Markus Haas und JU-Vorsitzender Jan Inhoff in diesem Jahr den Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg, Staatssekretär a.D. Georg Wacker, im Hotel Drei Lilien in Mülben begrüßen.
Der ehemalige Landtagsabgeordnete aus Schriesheim war gerne auf den Winterhauch gekommen, um über die Aufgaben der staatlichen Lotto-Gesellschaft und deren Herausforderungen zu berichten. Immerhin sei der Deutsche Lotto-Toto-Block mit einem Jahresbruttospieleinsatz 2018 von rund 7,3 Mrd. Euro eines der großen Unternehmen in Deutschland, so Wacker.
Auf Baden-Württemberg entfielen davon bereits knapp 1 Mrd. Euro Spieleinsatz. Etwa 50 Prozent werden als Gewinne ausgeschüttet, die Gewinnquoten werden im Vorfeld festgelegt und sind streng überwacht. Die andere Hälfte komme dem Landeshaushalt zugute und werde vor allem zur Förderung von Sport und Vereinen, Musik, Kunst und Kultur, Museen sowie der Denkmalpflege insgesamt eingesetzt.
„Diese Zweckerträge und der Wettmittelfonds sind als Förderprogramme eine feste Bank“, so der Geschäftsführer. Hingegen sehe er das rasant wachsende illegale Glücksspiel mit Sorge.
Zahlreiche Onlineanbieter verleiten im Schutze des Internets die Spieler zum unkontrollierten Einsatz. Der illegale Umsatz habe sich in den letzten drei Jahren mit über 3,1 Mrd. Euro sogar verdoppelt. Den größten Teil machen hier Online-Casinos und Sportwetten aus. Die Gewinnausschüttung sei nicht nachvollziehbar, Quoten gebe es keine.
Immer wieder setze sich Georg Wacker für eine bessere und konsequentere Kontrolle des Glückspielmarktes ein, die aber im Onlinemarkt oft an ihr digitalen Grenzen stoße. Das Internet mache eben nicht an Landes- oder Bundesgrenzen halt. Hier werde man auf Bundeseben eine „Online-Taskforce“ einrichten müssen.
Vorsitzender Markus Haas dankte Wacker für den umfassenden und nicht alltäglichen Einblick in die Welt des Glücksspiels. Im Anschluss nutzte man gemeinsam mit Fraktionsvorsitzendem Andreas Geier den festlichen Rahmen, um die bei der Kommunalwahl im Mai ausgeschiedenen CDU-Politiker zu würdigen.
Mit den ehemaligen Ortsvorstehern Reinhard Kessler und Paul Scholl verliere man nicht nur zwei langjährige Gemeinde- und Ortschaftsräte, sondern auch herausragende Kämpfer für die Ortsteile Weisbach und Strümpfelbrunn (KP berichtete).
Unermüdlich und mit viel persönlichem Einsatz engagierten sich beide für das Gemeinwohl. Ebenso verliere man mit dem bislang dienstältesten Gemeinderat Dieter Weis ein kommunalpolitisches Urgestein, der über Jahrzehnte die positive Entwicklung Waldbrunns mitgestaltete. Auch würdigte Haas die Arbeit von Sven Ihrig und Oliver Johe, die dem Gremium seit 2014 für die CDU angehörten.
Markus Haas dankte außerdem den ausgeschiedenen CDU-Ortschafträten Gudula Simon (Strümfelbrunn), Martin Sigmund, Bruno Westermann und Christopher Sarter (alle Schollbrunn), Dieter Schmitt und Petra Herhoff (beide Weisbach) sowie Heidi Weiß (Mülben), die sich alle für ihre Ortsteile eingesetzt hatten.
„Für die Gemeinde Waldbrunn und ihre Ortsteile einzustehen, diese Überzeugung vor Ort entschlossen und glaubwürdig zu vertreten und hierfür ehrenamtlich Zeit und Mühe zu investieren, das ist eine Leistung, die Vorbildcharakter hat“, beschrieb Haas abschließend das Engagement aller und überreichte eine Urkunde mit Präsent.