
(Symbolbild – Pixabay)
Schwache Wirtschaft hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt
(pm) Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 13.953 gestiegen. Das sind 1112 Arbeitslose (8,7 Prozent) mehr als im Dezember 2024 und 1.251 (9,8 Prozent) mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozent auf 4,0 Prozent gestiegen.
In Baden-Württemberg lag die Arbeitslosenquote bei 4,6 Prozent (Dezember 2024: 4,3 Prozent).
Ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar ist üblich. Auslaufende befristete Arbeitsverhältnisse, Kündigungen zum Jahresende und saisonale Gründe schlagen sich am Anfang des Jahres regelmäßig in der Statistik nieder.
„Doch zusätzlich hinterlässt die schwache Wirtschaftsentwicklung Spuren am Arbeitsmarkt. Denn die Arbeitslosigkeit ist deutlich gestiegen und auch die Stellenzugänge, die ein Indikator für die aktuelle Einstellungsbereitschaft der Betriebe sind, gingen aufgrund der schwachen Konjunktur weiter zurück. Während die Dienstleistungsbranchen weiter wuchsen, verzeichnete das Produzierende Gewerbe einen deutlichen Rückgang“, so Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.
Im Januar wurden 528 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 180 (25,4 Prozent) weniger als im Dezember und 38 (7,8 Prozent) mehr als im Januar 2024. Insgesamt waren 4307 Stellen gemeldet, 33 (0,8 Prozent) weniger als im Dezember und 2591 (37,6 Prozent) weniger als im Januar 2024.
„Die zurückhaltende Einstellungsbereitschaft der Betriebe trifft vor allem Menschen ohne verwertbare Ausbildung oder mit unzulänglichen Deutschkenntnissen“, führt Elisabeth Giesen an. Die Transformationsprozesse, die den Arbeitsmarkt in diesem Jahr prägen werden, sind weitreichend und betreffen verschiedene Dimensionen der Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft. „Die Fähigkeit, sich an neue berufliche Anforderungen anzupassen und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiter zu qualifizieren, wird für Arbeitnehmende entscheidend sein. Denn so kann der Übergang in neue Berufe oder Branchen gelingen“, so die Agenturleiterin.
Kurzarbeit
Inanspruchnahme von Kurzarbeit nimmt zu. Betriebe sicherten dadurch in größerem Umfang als im Vorjahr ihre Beschäftigung durch konjunkturell bedingte Kurzarbeit.
Die jüngsten Zahlen zur realisierten konjunkturellen Kurzarbeit liegen für Juni 2024 vor. Zahlen zum Kurzarbeitergeld liegen aufgrund des Verfahrens nur zeitverzögert vor.
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim haben im Juli 2024 insgesamt 3.201 Arbeitnehmende in 109 Betrieben kurz gearbeitet (Juni 2024: 3621 Arbeitnehmende in 98 Betrieben). Im Juli 2023 waren es 1.354 Arbeitnehmende in 49 Betrieben.
Der Arbeitsmarkt im Neckar-Odenwald-Kreis
Im Neckar-Odenwald-Kreis lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 4,3 Prozent (Dezember: 3,9 Prozent). Im Januar waren 3.490 Menschen arbeitslos gemeldet, 285 (8,9 Prozent) mehr als im Dezember und 241 (7,4 Prozent) mehr als im Januar 2024. 801 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 517 beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 61 Stellenangebote gemeldet, 76 (55,5 Prozent) weniger als im Dezember und 27,4 Prozent weniger als im Januar 2024. Der Bestand an Stellenangeboten lag insgesamt bei 561; 56 Prozent weniger als im Januar 2024.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 6804 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 7.149. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 48,8 Prozent.
Von den 3.490 Arbeitslosen im Neckar-Odenwald-Kreis wurden 1749 vom Jobcenter Neckar-Odenwald betreut (1.694 im Januar 2024). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Neckar-Odenwald-Kreis betreuten 1741 Arbeitslose (1.555 im Januar 2024).