Seit Mitte letzten Jahres ist der neue Mobilfunkstandard 5G offiziell in Deutschland gestartet und gilt als einer der größten Technologie Trends des Jahres 2020. Als Provider konnten sich die Deutsche Telekom, Vodafone, O2 bzw. deren Mutter Telefonica als auch Drillisch mit seiner Marke 1&1 eine der begehrten Frequenzen sichern, so dass der Ausbau nun langsam aber stetig vonstatten geht. Die vier Anbieter haben dafür insgesamt über 6 Mrd. Euro an den Staat gezahlt, nun gilt es für die Unternehmen, die Versorgung in Angriff zu nehmen. Drillisch hat dabei als Neueinsteiger etwas weniger strenge Auflagen zu erfüllen, weshalb dessen neues Netz wohl noch etwas auf sich warten lässt. Immerhin hat man aber bereits zwei erste Testsender am Standort in Montabaur sowie in Karlsruhe aufgebaut.
Auch O2 wird sich mit 5G etwas Zeit lassen und sich zumindest erst einmal wie gehabt auf den Ausbau in größeren Städten wie Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt konzentrieren. Während der Aufbau hier bereits begonnen hat, ist eine reguläre Nutzung erst Mitte des Jahres zu erwarten. Erste 5G Tarife hat der Provider allerdings bereits im Angebot.
Deutsche Telekom und Vodafone geben Gas
Während der Ausbau von 5G in Deutschland allgemein noch alles andere als flächendeckend ist und im Vergleich zu Ländern wie Südkorea, wo die neue Generation des Mobilfunks schon längst der Standard ist, deutlich hinterherhinkt, sind jedoch die beiden Platzhirsche Deutsche Telekom und Vodafone durchaus bemüht, ihr Netz langsam aber sicher flächendeckend zu erweitern.
Auch Telekom und Vodafone legen ihren Fokus ganz klar auf Großstädte und Metropolregionen, denn dort sind pro Sendemast die meisten Kunden zu erreichen und somit die höchsten Einnahmen zu generieren. Die Telekom konzentriert sich in erster Linie auf die Zentren und errichtet dort mittels 5G Basisstationen kleinere sogenannte Cluster, so dass Stadtteile und ganze Quartiere mit dem neuen Mobilfunkstandard versorgt werden können. Wie der 5G Ausbaukarte der Telekom zu entnehmen ist, sind im ländlichen Raum dagegen bislang noch nahezu keine Aktivitäten zu erkennen. Um schnelle Ausbauerfolge bekanntzugeben, wirbt die Telekom dann auch lieber mit der Anzahl an Sendemasten als der Anzahl an ausgebauten Standorten. Da pro Standort in aller Regel drei Sektorantennen benötigt werden, klingt es im Marketing naturgemäß besser, mit 3.000 Antennen zu werben als nur mit 1.000 Standorten.
Aber Vodafone macht das natürlich nicht anders, wobei hier der Ausbau auf den ersten Blick relativ willkürlich erscheint. Anscheinend baut man 5G vorrangig dort aus, wo man gerade sowieso Arbeiten an den Sendeanlagen durchführt, weswegen die Verteilung der Masten bei Vodafone innerhalb Deutschlands am größten unter den vier Anbietern ist. Anstatt wie die Telekom auf Cluster zu setzen, ist 5G bei Vodafone eher verstreut und teilweise auch in ländlichen Gebieten verfügbar.
5G in Baden-Württemberg bislang kaum vorhanden
Im Neckar-Odenwald-Kreis ist im Sommer 2020 noch keine Spur von 5G. Aufgrund der relativ dünnen Besiedlung abseits von Mosbach, Buchen und Walldürn ist hier voraussichtlich mit ersten 5G Sendemasten von Vodafone zu rechnen, wobei es dazu jedoch keinen öffentlichen Zeitplan gibt.
Die nächstgelegenen 5G Sendemasten von Vodafone befinden sich in Stuttgart und Karlsruhe, ebenso wie bei der Deutschen Telekom hat der Ausbau zudem in Darmstadt, im benachbarten Hessen, begonnen.